Lebendiger Neckar

Chinacool: Kulturvergleich Deutschland – China. Die feinen Unterschiede

 

Am 13.Juni 2019 fand der Vortrag “Kulturvergleich Deutschland- China. Die feinen Unterschiede” statt.
Referent: David Chuang

Vielleicht haben Sie sich einmal die Illustrationen aus dem Buch „Ost trifft West“ von der deutsch-chinesischen Designerin Liu Yang angesehen, die mithilfe von Piktogrammen die feinen Unterschiede der chinesischen und deutschen Gesellschaft zum Ausdruck bringt. Oft sind es Details, an denen wir die Unterschiede zwischen deutscher und chinesischer Kultur erkennen können.

于细微处见中德文化差异
主讲人:David Chuang
中国、德国两个分处亚欧大陆东西的国家,要说他们的差异,千言万语也道不尽。或许我们都看过华裔女设计师刘扬的《东西相遇》,其用简单明了的图画表现中德两个社会的细节,引起了大家的共鸣。中国人喜欢喝热水,火车站、机场等公共场所都有热水供应,德国人却难以接受喝热水这个习惯。正是从细微之处,我们常可窥见中德文化的差异。本期中德角和我们一起聊聊体现在日常生活中的中德社会、文化之间的差异。

Finissage: ENVISIONING ASIA: Gandhi and Mao in the Photographs of Walter Bosshard

Am Sonntag, den 2. Juni 2019 fand im Völkerkundemuseum die Finissage der Ausstellung “ENVISIONING ASIA: Gandhi and Mao in the Photographs” des Schweizer Fotografen Walter Bosshard (1892–1975) statt. Die Fotografien, die seit den 1930er Jahren auf Reisen Bosshards nach China und Indien entstanden sind, bieten einen seltenen Einblick in die Lebensrealitäten der zwei auf so unterschiedliche Weise bedeutsamen Figuren jüngerer asiatischer Geschichte.

 

Vortrag: “Absent Presences: Death of a Father” mit Barbara Mittler und Sumathi Ramaswamy

Der Vortrag “Absent Presences: Death of a Father” bildete den Abschluss der Vortragsreihe “No Parallel? The Fatherly Bodies of Gandhi and Mao”, die eine vergleichende Untersuchung der Begräbnisse von Gandhi und Mao und deren posthumen Vermögen ihrer väterlichen Körper ist. Im Fall des Mahatmas verdampft der ermordete Körper wortwörtlich als er am 31. Januar 1948 eingeäschert wurde, während das Geschehen an sich in atemberaubenden Fotografien verewigt wurde. Auch Mao wollte eingeäschert werden und wünschte sich, dass seine Asche den Boden seines geliebten Landes “düngt”. Entgegen diesen Wünschen wurde sein Körper einbalsamiert und seit 1976 in einer der größten Gedenkstätten auf dem Tian’anmen-Platz in Peking ausgestellt. Mao ist der Mittelpunkt eines Personenkults, der ihn zu einem Art Gott aufsteigen lässt.

Framing Europe – eine Analyse von Europa Beiträgen in den sozialen Medien Chinas

Referentin: Zhu Yi, M.A. (Universität Heidelberg)
Termin: 29.05.2019, 18.15h
Ort: CATS 010.00.06 (Voßstrasse 2)

Warum weint Angela Merkel in chinesischen sozialen Medien, warum wird sie als „Weiße Linke“ und „Heilige Mutter“ beschrieben? Warum glauben viele Chinesen, dass „Europa mit 230% Geschwindigkeit“ islamisiert, während andere vom „Goldenen Pass“ und Europa als Wahlheimat träumen?
Weltweit spielen soziale Medien eine zentrale Rolle bei der Informationsverbreitung und Formierung der öffentlichen Meinung, so auch in China. Mehr als 80% der chinesischen Internetnutzer konsumieren Nachrichten, die über soziale Medien verbreitet werden. Die App WeChat hatte nach eigenen Angaben im Jahr 2018 über eine Milliarde aktive Nutzer. Neben normalen Nutzerkonten bietet WeChat sogenannte öffentliche Konten (公众号) für Medien, Unternehmen, Behörden und Personen, die „Self-Media“ (自媒体) betreiben und hart um Aufmerksamkeit des breiten Publikums kämpfen.
In Zusammenarbeit mit dem WeChatScope-Projekt an der Universität Hongkong hat Zhu Yi, Mitarbeiterin am Heidelberger Institut für Sinologie, über 11.000 Artikel mit Europa als Themenschwerpunkt analysiert, die im Jahr 2018 von öffentlichen Konten bei WeChat produziert wurden. Der Vortrag stellte ein paar signifikante Narrative der Europa-Perzeption in China vor, mit Fallbeispielen, die zeigen, wie Desinformationen internationale Beziehungen beeinträchtigen können.

Vortrag:”Sovereign Performance: Toward an Aesthetic of the Ambulatory and the Aquatic” mit Barbara Mittler und Sumathi Ramaswamy

Am 23. Mai 2019 fand ein Vortrag mit Barbara Mittler und Sumathi Ramaswamy im Völkerkundemuseum statt.

In diesem Vortrag wurden singuläre Ereignisse in den Lebensgeschichten von Gandhi und Mao dargestellt, in denen sie ihren Körper in Form einer performativen Politik wirksam einsetzten. In Gandhis Fall haben wir den berühmten Salzmarsch im Jahr 1930 ausgewählt, als der leicht-gekleidete Mahatma mehr als 200 Meilen von Sabarmati nach Dandi ging, um eine Handvoll Salz am Meer herzustellen, mit dem er die Legitimität der britischen Herrschaft in Frage stellte. Der Marsch machte, mehr als jedes andere Ereignis, Gandhis nackten und beweglichen Körper global sichtbar und zog eine Menge Journalisten an den Ort des Geschehen.
Eines der bedeutendsten Ereignisse, die die Art der Körperpolitik der maoistischen Ära zeigt, ist das berühmte Schwimmen des Vorsitzenden im Fluss Yangzi am 16. Juli 1966. Das Ereignis markierte Maos Rückkehr an die Macht. Es diente dazu, die Eignung und die Fähigkeit Maos zu demonstrieren, seine Führung fortsetzen zu können. Diesem Ereignis wurde seitdem jedes Jahr in Wuhan und anderswo im Land mit zehntausenden Menschen gedacht, welche ihre Hingabe an den Vorsitzenden zum Ausdruck brachten.

Historisch und kulturell berühmte Städte: Die Rolle des Denkmalschutzes für die chinesische Stadtentwicklung

Am 23. Mai 2019 fand ein Vortrag über die Rolle des Denkmalschutzes für die chinesische Stadtentwicklung statt.

Das Konzept der „Historisch und kulturell berühmten Städte“ verfolgt die Etablierung von Denkmalschutz als Teil einer integrierten Stadtentwicklung. Die Konservierung der historischen Wasserstadt Tongli in der Provinz Jiangsu sowie die Erhaltung des nun als „Tianzifang“ bekannten Viertels der ehemaligen Französischen Konzession in Shanghai stehen beispielhaft für diese Entwicklung. Tonglis charakteristische Altstadt ist von Wasserkanälen durchzogen und weist einen großen Bestand erhaltener Ming- und Qing-zeitlicher Wohngebäude auf. Seine Entwicklungsstrategie sieht die Erhaltung der Wohnfunktion bei einer gleichzeitigen Förderung von Kulturtourismus vor. Tianzifang ist die Bezeichnung für einen Gebäudeblock aus ehemaligen Fabrikgebäuden und Lilong-Wohnhäusern. Entgegen ursprünglicher Abrisspläne konnte sich Tianzifang, unterstützt durch das Unterbezirksbüro, zu einem bekannten Künstler- und Einkaufsviertel entwickeln.
Nach einem Bachelor in Ostasienwissenschaften und Economics schloss Fabienne Wallenwein 2014 ihr Masterstudium in den Chinese Studies an der Universität Heidelberg ab, bevor sie Ihre Promotion zum Thema “Urban Heritage Conservation in China: Residential Areas in the ‘Historically and Culturally Famous Cities’ Conservation System based on three Case Studies” begann. Diese reichte sie 2019 bei Prof. Dr. Gotelind Müller-Saini ein und ist nun Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sinologie.

 

Projekttag China am Helmholtz Gymnasium Heidelberg am 21.05.2019

Am 21.05.2019 veranstaltete das Konfuzius-Institut-Heidelberg am Helmholtz Gymnasium Heidelberg für die Schüler, die bereits die Abiturprüfungen abgelegt hatten, einen Projekttag zum Thema China. Es wurden drei Themenbereiche vorgestellt: Chinas Geschichte und Geografie, Chinas Kultur, Religion und Musik, sowie Chinas Sprache und Schrift. In knappen viereinhalb Stunden erhielten die Schüler einen kurzen und generellen, aber doch umfassenden Eindruck.

Zunächst stellte Mathias Langfeld den Schülern Chinas Geschichte und Geografie vor. Nachdem er mit den Schülern kurz ihren bisherigen Eindruck von China und ihre Erfahrungen diskutiert hatte, begann er mit Chinas geografischer Lage, erklärte Chinas Klima, seine administrative Einteilung, seine Bevölkerungsverteilung, Chinas Minderheiten und vieles mehr. Der Geschichtsteil spannte einen Bogen von Chinas frühste Geschichte und reichte bis zur „Reform und Öffnungspolitik“ in den 80ger Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Mathias veranschaulicht den Schülern die Verteilung von Chinas Millionenstädten

Anschließend stellte Anne Joksch den Schülern Chinas Kultur, Religion und Musik vor. Nach einer einführenden Erklärung von Chinas traditionellen Festen, Chinas Alltagsreligion und Instrumenten der Volksmusik, konnten die Schüler selbst versuchen chinesischen Squaredance zu tanzen, was sich als herausfordernd darstellte. Abschließend stellte Anne Joksch die bekannte Peking Oper und die ältere, feinere Kunqu-Oper vor.

Zum Schluss brachten Anne Joksch und Yanyao Zhang den Schülern noch Chinas Sprache und Schrift näher, stellten die Entwicklung der Schriftzeichen und Chinas Kalligraphie vor und übten vor allem die vier chinesischen Töne, einen kurzen Begrüßungsdialog und das Zählen auf Chinesisch. Nach einem lustigen Übungsspiel mit den Zahlen, konnten die Schüler sich selbst daran wagen die gerade gelernten Wörter mit Pinsel zu schreiben und ihre Ergebnisse miteinander vergleichen.

Eine Schülerin übt das Zeichen für „Glück (福)“

Alle waren mit diesem Projekttag sehr zufrieden, vor allem der Übungsteil der Schrift und Sprache fand großen Zuspruch und alle erwarten gespannt eine weitere Zusammenarbeit mit dem Konfuzius-Institut.

Die Freude der Fische – Ein Lesekonzert mit dem Trio Zhuangzi

Schon einige Male begeisterten sie als „Duo Dong Dix“ im Chinesischen Garten. Nun erfuhren Ya Dong (Pipa) und Wolfram Dix (Percussion) durch die Rezitation von Viktor Kalinke eine bereichernde literarische Ergänzung: „Zhuangzi”, so der Titel von Kalinkes neuester Übersetzung, wird in Auszügen und mit musikalischer Begleitung vorgetragen. Seit den 1980er Jahren befasst sich Kalinke mit dem Daoismus und auch mit „Zhuangzi“ wird es philosophisch: Zhuangzi, der Legende nach ein begnadeter Gärtner und Wortkünstler, entdeckt Zusammenhänge, die selbst die größten Gelehrten seiner Zeit nicht zu erkennen vermochten. Das Geheimnis der glücklichen Fische jedenfalls wurde an diesem Abend gelüftet.

Chinesische Musik komponieren und verstehen: Karsten Gundermann im Gespräch mit Hannes Jedeck