[TRANSLASIEN] Das Heike monogatari (Die Erzählung von den Heike) – Ein japanisches Epos in deutscher Erstübersetzung


Das Heike monogatari ist ein zentrales Werk der mittelalterlichen japanischen Literatur und von größter Bedeutung für die Kulturgeschichte Japans. Vom buddhistischen Zeitgeist geprägt, spiegelt das Epos die politischen Umbrüche des 12. Jahrhunderts wider, als die Macht vom Kaiserhaus und dem Hofadel unwiederbringlich auf den Samurai-Kriegerstand überging. Wie schafft man es ein solches Werk ins Deutsche zu übertragen? Welche Herausforderungen halten dabei die historischen Kontexte und geistesgeschichtlichen Zusammenhänge für den Übersetzer bereit? Wie gelingt es religiöse Konnotationen etwa des (japanischen) Buddhismus zu übertragen? Der Übersetzer Björn Adelmeier erläuterte diese und andere Fragen, laß aus dem Werk und vertiefte im Gespräch mit der Japanologin Frau Prof. Dr. Judit Árokay (Universität Heidelberg, Institut für Japanologie) einzelne Aspekte von Werk und Übersetzung.

Björn Adelmeier, geb. 1976, studierte Japanologie an der Universität Hamburg und Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. An der ersten Übersetzung des Heike monogatari ins Deutsche, die nun vollständig bei RECLAM vorliegt, arbeitete er insgesamt sieben Jahre.

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Online-Vortrag: Anhaltender Eurozentrismus? Das alte China in aktuellen Schulgeschichtsbüchern

Am Mittwoch, den 07. Dezember 2022, setzten wir unsere Vortragsreihe „Sinology goes public“ mit Jonas Schmid und seinem online Vortrag über „Anhaltender Eurozentrismus? Das alte China in aktuellen Schulgeschichtsbüchern” fort. „Sinology goes public“ bietet Nachwuchswissenschaftler:innen eine Plattform, um ihre Forschungsthemen einem interessierten Publikum vorzustellen.

Mit Fragen wie „Wann lebte Konfuzius?“ oder „Wer war eigentlich Zheng He?“ und „Warum schickte der chinesische Kaiser 1793 eine britische Gesandtschaft mit den Worten ‚Ich habe keine Verwendung für eure Produkte‘ nach Hause?“ beschäftigen sich mittlerweile auch deutsche Schüler:innen in ihrem Geschichtsunterricht.

In seinem Vortrag analysierte Jonas Schmid anhand dreier Schlaglichter – die Darstellung des Konfuzianismus, die Fahrten Zheng Hes und die britische Macartney-Mission 1793 – aktuelle deutsche Geschichtsschulbücher und verglich sie mit den Darstellungen in Schulbüchern aus der Volksrepublik China und Taiwan. Dabei wurden verschiedene Faktoren, die den Entstehungsprozess von Schulbüchern prägen, beleuchtet. Schmid ging in seinem Vortrag der Frage nach, wie aktuelle deutsche Schulbücher die chinesische Geschichte darstellen und ob dabei eurozentrische Perspektiven die Beschäftigung mit der chinesischen Geschichte prägen. Es wurde beleuchtet und problematisiert, wie geläufige Vorstellungen von „Kultur“ und implizite Vergleiche unsere Wahrnehmung und Darstellung anderer Regionen – wie beispielsweise China – beeinflussen.

Jonas Schmid hat in Tübingen Chinesisch und Geschichte auf Lehramt (B.Ed.) und Sinologie (M.A.) studiert. Er ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter in der China-Schul-Akademie an der Universität Heidelberg, wo er unter anderem Lernmaterialien zur chinesischen Geschichte entwickelt. Sein Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit China im Geschichtsunterricht.

 

Tag der offenen Tür 2022 mit Eröffnung der Fotoausstellung „China 1961-2021 ⦁ Auf den Spuren des Wandels“

Am Sonntag, d. 25.09.2022 von 14 bis 18 Uhr, laden wir herzlich ein zu unserem alljährlichen Tag der offenen Tür mit einem besonderen Highlight, nämlich der Eröffnung der Fotoausstellung China 1961-2021 Auf den Spuren des Wandels“ mit einem Bildervortrag von Jakob Becker.   

16-17.30 Uhr  

Bildervortrag von Jakob Becker: China 1961-2021 Auf den Spuren des Wandels 

Über die Ausstellung und zum Vortrag von Jakob Becker: 

Die Ausstellung „China 1961-2021 Auf den Spuren des Wandels“ zeigt eine Auswahl historischer Farbfotografien, die der Arzt Dr. med. Horst Köntopp auf seiner China-Reise im Jahr 1961 auf Diapositivfilmen aufgenommen hatte.  

Die Reise führte Köntopp durch die Städte Tianjin, Beijing, Shanghai, Hangzhou, Guangzhou, Conghua und Foshan, wo er Kultur- und Arbeitsstätten besuchte und fotografierte. Neben Szenen des täglichen Lebens zeigen die Aufnahmen Porträts, Landschaften und Stadtansichten. Die Ausstellung erschließt so ein facettenreiches Panorama der Gesellschaft und des Stadtlebens in China zur damaligen Zeit. 

Den historischen Farbfotografien stellt Jakob Moritz Becker, ein Urenkel Köntopps, Fotografien gegenüber, die er zwischen 2016 und 2019 standortgleich entlang der damaligen Reiseroute seines Urgroßvaters aufgenommen hat. Dies ermöglicht dem bzw. der Betrachter:in, auf eine Zeitreise rund 60 Jahre zurück in die Vergangenheit zu gehen und gleichzeitig die Veränderung der dargestellten Orte und Motive nachzuzeichnen. In seinem Vortrag zeigt Becker ausgewählte Fotografien und berichtet vom Entstehungsprozess der Ausstellung sowie seiner akribischen Vorbereitung. So mussten kaum lesbare Dia-Beschriftungen entziffert, Motive identifiziert und Kamerastandorte rekonstruiert werden. Sogar Schattenwürfe sowie kleinste Bilddetails der historischen Vorlagen versuchte Becker in seinen Fotografien auf gleiche Weise einzufangen. Das Ergebnis dieser Spurensuche wird im Konfuzius-Institut noch bis zum 21. Oktober 2022 zu sehen sein. Bitte beachten Sie die Öffnungszeiten. 

Öffnungszeiten der Fotoausstellung China 1961-2021 Auf den Spuren des Wandels 

Montag bis Freitag von 9-13 Uhr, Mittwoch von 9-19 Uhr 

Ausstellungszeitraum: Montag, d. 26. September bis Freitag, d. 21. Oktober 2022 

Ausstellungseröffnung: Sonntag, d. 25. September 2022 ab 14 Uhr 

Das Gesamtprogramm am Tag der offenen Tür, Sonntag, d. 25. September 2022 von 14 bis 18 Uhr: 

14-16 Uhr 

Chinesische Kalligrafie: Ein Mitmachworkshop mit Pinsel, Tusche, Tuschereibstein und Papier 

Von chinesischen Schriftzeichen geht seit jeher eine besondere Faszination aus. Der Workshop gibt einen kurzen Einblick in Linienführung, Pinselstriche, Haltung und Atmung. Vorkenntnisse oder Sprachkenntnisse sind nicht notwendig. 

14.30-15 Uhr 

15-15.30 Uhr 

Chinesisch- Schnupperkurse: In unseren Schnupperkursen wird schnell klar, dass das Erlernen der chinesischen Sprache nicht nur Spaß macht, sondern auch sehr viel einfacher ist, als man denkt.  

14-15.30 Uhr 

Basteln mit Kindern von Scherenschnitt bis Opernmaskenmalen:  

Die Motive und Variationsformen des Scherenschnitts sind so zahlreich wie die Symbol- und Legendenlandschaft Chinas. Diese filigrane Kunst ist keinesfalls so schwer, wie die feinen Schnitte es vielleicht vermuten lassen und kann hier erprobt werden. 

Die Art und Farbe der Pekingopern-Masken spielen eine große Rolle. Kinder können anhand von Vorlagen oder nach eigenen Wünschen eine Pekingopern-Maske gestalten. 

 

15.30-16 Uhr  

Chinesisch- Schnupperkurs für Kinder: Kinder erlernen Fremdsprachen meist intuitiv und sehr schnell. In der Schnupperstunde werden sie spielerisch an die chinesische Sprache herangeführt. 

 

14-16 Uhr  

Streifzug durch unsere Bibliothek: Streifen Sie durch die Bestände unserer Bibliothek und entdecken Sie das vielfältige Lektüreangebot. Angefangen von historischen und zeitgenössischen Romanen mit Chinabezug, über Science-Fiction Literatur aus China bis zu Graphic Novels, Kinder- und Jugendliteratur und Sachbüchern über China bietet unsere Bibliothek für (fast) jedes Lese-Interesse das geeignete Buch.