Zwischen den Kulturen, zwischen den Zeichen – Interkulturelle Gestaltung Europa-China

Online-Veranstaltung mit der Berliner Buchkünstlerin und Grafik-Designerin Yimeng WU (Studio Wu).

In der heutigen komplexen Welt reicht es nicht, eine Botschaft zwischen unterschiedlichen Ländern rein auf der sprachlichen Ebene zu übersetzen.

Auch die visuelle Gestaltung vermittelt über Bilder Botschaften über das Unbekannte und Fremde. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema interkulturelles Design und den Herausforderungen bei der kreativen Arbeit zwischen China und Europa. Die Designerin Yimeng Wu, Autorin des Buches „Yaotaos Zeichen“ (erschienen 2017 beim kunstanstifter verlag) und Gründerin von Studio Wu 無 (www.studiowudesign.com) in Berlin, welches spezialisiert ist auf interkulturelle Kommunikationsprojekte, führt Sie ein in die Welt der multilingualen Gestaltung. Sie gewährt Einblick in künstlerische Gestaltungsprozesse und Trends in der heutigen Grafikdesignszene China. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der multilingualen Typografie – der Herausforderung, chinesische Schriften mit lateinischen Buchstaben zu kombinieren.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Um der Veranstaltung beizutreten, klicken Sie bitte hier:

Über die Referentin:

Yimeng Wu ist Kommunikationsdesignerin (Diplom bei Fons Hickmann, Universität der Künste Berlin), Künstlerin und Autorin. Ihre Kindheit verbrachte sie Shanghai und dem Ruhrgebiet und ist seither gestaltend zwischen den Ländern tätig. Die Wahlberlinerin ist Gründerin des Designstudios “Studio Wu 無” mit Fokus auf “Interkulturelle Gestaltung”. Das Spektrum reicht von Illustration, Schriftgestaltung und Buchkunst bis hin zu visuellen Identitäten für Auftraggeber

in China und Europa. Arbeiten wurden international ausgestellt und vielfach ausgezeichnet: u. a. mit dem German Design Award, den  schönsten Büchern Deutschlands und Chinas. Regelmäßig gibt sie Workshops und Lehrveranstaltungen an Hochschulen wie der Tsinghua Universität Peking, Nanjing Fine Arts Academy.

Mehr Infos: www.studiowudesign.com

Online-Lesung und Gespräch: Science-Fiction Literatur aus China – Die Siliziuminsel von Qiufan CHEN

Frederike Schneider-Vielsäcker und Chiara Cigarini im Gespräch.
Lesung: Johanna Withalm
Gespräch in englischer, Lesung in deutscher Sprache

Die Siliziuminsel ist das Romandebüt des zeitgenössischen chinesischen Science-Fiction-Autors Qiufan CHEN. Die dystopische Erzählung ist von den verheerenden Zuständen in Chens Heimatprovinz Guangdong, wo toxischer Elektroschrott aus aller Welt recycelt wird, inspiriert. Auf der titelgebenden Siliziuminsel im Süden Chinas, die durch die giftigen Dämpfe kaum mehr bewohnbar ist, wird das Leben von lokalen Clans, chinesischen Behörden und internationaler Machtpolitik bestimmt. Da lehnen sich die unterdrückten und als „Müllmenschen“ ausgegrenzten Wanderarbeitenden gegen die Elite auf. Angeführt wird die Rebellion von Mimi, die sich nach einer Virusinfektion in ein posthumanes Wesen verwandelt. Gelesen in der Zeit der COVID-19-Pandemie erscheinen die im Science-Fiction-Roman beschriebenen Zustände erschreckend real.

 

Kurzbiografien:

Frederike Schneider-Vielsäcker, geboren 1986, studierte Asienwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Chinastudien am Seminar für Ostasienwissenschaften der Freien Universität Berlin, wo sie von 2014 bis 2018 auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Ihre Dissertation beschäftigt sich mit sozialpolitischen Diskursen in der zeitgenössischen chinesischen Science-Fiction-Literatur. Von 2017 bis 2020 war sie Redakteurin bei Kapsel, der ersten deutschen Zeitschrift für chinesische Science-Fiction-Literatur, und hat eine Veranstaltungsreihe mit namhaften Science-Fiction-Autor:innen aus China mitorganisiert. Seit 2020 ist sie am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg tätig. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich neben Science-Fiction-Literatur noch mit Queerness und Feminismus in China und Taiwan.

Dr. Chiara Cigarini ist Forscherin und Übersetzerin, derzeit ist sie an der Universität Ca’Foscari in Venedig tätig, wo sie zuvor Sinologie studierte. Ihre Promotion zur gegenwärtigen chinesischen Science-Fiction-Literatur wurde von dem auf diesem Gebiet renommierten Wissenschaftler und Science-Fiction-Autor Wu Yan an der Beijing Normal University betreut. Ihre Forschungsarbeit befasst sich insbesondere mit den experimentellen Texten des Science-Fiction-Autors Han Song. Für die zweisprachige chinesische Science-Fiction-Anthologie Nebula übersetzte sie eine Kurzgeschichte von Wu Yan ins Italienische. In China arbeitet sie eng mit dem Research Center for Science and Human Imagination der Southern University of Science and Technology in Shenzhen und in Italien mit dem unabhängigen Verlag Future Fiction zusammen.

Über den Autor:

Qiufan CHEN, geb. 1981 in der Provinz Guangdong, VR China, ist einer der bekanntesten und mehrfach ausgezeichneten Science-Fiction-Autoren der jüngeren Generation. Sein preisgekrönter Debütroman Die Siliziuminsel erschien 2013 auf Chinesisch und 2019 in deutscher Sprache. Nach seinem Studium in Film und Literatur an der renommierten Peking Universität arbeitete er bei Google und Baidu. Seine erste Kurzgeschichte veröffentlichte er 1997 in Chinas größter Science-Fiction-Zeitschrift Kehuan Shijie (Die Welt der Science-Fiction). Sein Stil wird als „Science-Fiction-Realismus“ bezeichnet, da seine Erzählungen reale Lebenswirklichkeiten abbilden. Seine Science-Fiction wurde bereits in viele Sprachen übersetzt. Im Jahr 2018 war er Gast auf der Frankfurter Buchmesse.

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe Von Pandemien und Dystopien: Zeitgenössische Stimmen aus China und der sinophonen Welt.

In Kooperation mit dem Center for Asian and Transcultural Studies (CATS).

 

 

Re:member – Videoprojektion mit elektronischer Musik und Live-Performance

Eintritt (nur Abendkasse): 10 EUR / 5 EUR (Mitglieder)

BITTE BEACHTEN SIE: Aufgrund der aktuellen Lage gilt für die Veranstaltung die 2G+ Regel. Das heißt, dass nur Genesene und Geimpfte Zutritt haben, die einen tagesaktuellen Schnelltest aus einem offiziellen Testzentrum oder einen PCR-Test, der maximal 48 Stunden zurückliegt, vorlegen. Bitte beachten Sie auch, dass der Zutritt mit dem gelben Impfpass nicht mehr möglich ist; es muss ein QR-Code per App oder in Papierform mitgeführt werden. Aufgrund der begrenzten Sitzplätze raten wir zudem dazu, Eintrittskarten vorab unter info@konfuzius-institut-heidelberg.de zu reservieren. Wir hinterlegen diese gerne an der Abendkasse. Die Abendkasse öffnet 45 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Ihnen vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Kooperation!

Die Zusammenarbeit zwischen der in Deutschland lebenden Komponistin Dong ZHOU und der taiwanesischen Tänzerin Jess Chiayi Seetoo entsprang dem Wunsch, die räumliche Distanz zwischen ihren beiden Lebensmittelpunkten – den Hafenstädten Hamburg und Shanghai – in einem gemeinsamen Projekt künstlerisch zu überbrücken. Zu zweit machten sie sich auf die Suche nach neuen Formen der Erzählung und der Kollaboration.

Material fanden die beiden Künstlerinnen in ihren jeweils individuellen und dennoch durch Parallelen gekennzeichneten Biografien. In ihren Familiengeschichten, die sowohl von westlichen als auch von chinesischen Musiktraditionen geprägt sind, sahen sie Potenzial für eine multiperspektivische Performance. So waren verschiedene Verwandte Seetoos Musiker – ihre Großtante sogar stimmführende Cellistin im Chinesischen Nationalorchester und eine der Meisterschülerinnen des berühmten russischen Cellisten Mstislav Rostropovich. Ihr Tod im Mai 2021 markierte das Ende des direkten Familienstammbaums. Dong ZHOU entstammt ebenfalls einer Musikerfamilie. Für sie spielt die chinesische Tradition der Seiden- und Bambusmusik (Jiangnan Sizhu) eine wichtige Rolle.

In der gemeinsamen Performance, die aus einer aufgezeichneten Choreografie der Tänzerin und Choreografin Jess Chiayi Seetoo und den elektronischen Klängen der Multimediakomponistin und Musikerin Dong ZHOU besteht, verarbeiten die beiden Künstlerinnen signifikante Elemente und Materialien ihrer Biografien sowie der ihrer familiären Geschichte und Herkunft, indem sie diese collagenartig anordnen und miteinander in Beziehung bringen. Das Videoprojekt mit Live-Performance ist eine Reflexion über das Leben mehrerer Generationen zwischen Asien und Europa. Immer wieder werden Filmpassagen kommentiert durch live eingeschobene musikalische Abschnitte und Improvisationen auf der westlichen Violine und ihrem chinesischen Pendant, der chinesischen Kniegeige Erhu. Es ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang, eine Reflexion darüber, wie ein neuer Raum der künstlerischen Kollaboration geschaffen werden kann – virtuell, physisch und dazwischen.

Elektronische Musik: Dong ZHOU
Tanz und Choreografie: Jess Chiayi Seetoo
Chinesische Erhu: Tzu-Ning LIAO
Violine: Dong ZHOU
Konzeption: Dong ZHOU, Jess Chiayi Seetoo

In Kooperation mit dem KlangForum Heidelberg e.V.

Vortragsreihe Sinology goes public: Laut, Bedeutung, Form – Die chinesische Sprache zwischen Erforschung und Reform

Am 25. November 2021 um 18 Uhr setzen wir unsere Vortragsreihe Sinology goes public, in der Nachwuchswissenschaftler*Innen ihre Forschungsthemen vorstellen, mit Mariana Münning und ihrem Vortrag Laut, Bedeutung, Form – Die chinesische Sprache zwischen Erforschung und Reform fort.

Der Vortrag ist als Präsenzveranstaltung in den Räumen des Konfuzius-Instituts Heidelberg geplant. Sollte es pandemiebedingt zu Änderungen kommen, werden diese auf der Website bekannt gegeben. Unser Hygienekonzept für Veranstaltungen finden Sie hier.

Das 20. Jahrhundert in China war von radikalen Sprachreformen geprägt. Dieser Vortrag beschreibt, wie die beteiligten Linguisten moderne westliche Sprachwissenschaft und traditionelle chinesische Philologie miteinander vereinten, um Fragen zu klären wie: Was soll die chinesische Standardsprache sein? Was ist ein Wort im Chinesischen? (Wie) Kann die Schrift reformiert werden?

Die Hauptrolle in diesem Vortrag spielt Wei Jiangong 魏建功 (1901-1980), der unter anderem für die Kompilation des meistverkauften Wörterbuchs der Welt bekannt ist. An seinem Beispiel werden die größten Streitpunkte in der Sprachplanung des 20. Jahrhunderts unter Einbezug seiner Kollegen behandelt. Obwohl die durchgesetzten Reformmaßnahmen oft als großer Einschnitt in die chinesische Sprachwelt gesehen werden, zeigt das stetige Abwägen zwischen sprachwissenschaftlicher Deskription und politischer Präskription von Linguisten wie Wei Jiangong, dass sie auch als ein Schritt zur sprachlichen Selbstbestimmung gesehen werden müssen.

Das englischsprachige Buch zum Thema erscheint unter dem Titel Sound, Meaning, Shape: The Phonologist Wei Jiangong (1901–1980) between Language Study and Language Planning im Winter 2021/2022 bei Crossasia-Ebooks: https://crossasia-books.ub.uni-heidelberg.de/xasia/catalog/preview

Mariana Münning ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg. Sie forscht, lehrt und publiziert vor allem in den Bereichen Sprachwissenschaft, Sprachplanung und Schulbücher im China des 20. Jahrhunderts.

 

 

Bild oben: Erste Seite von Wei Jiangongs Manuskript Hanzi shengyunxue 漢字聲韵學 (Phonologie der chinesischen Schriftzeichen) Familienbesitz, Peking, ca. 1935.

Sehnsucht nach Shanghai – Die Autorin Lingyuan LUO im Gespräch mit Prof. Dr. Gertrud M. Rösch

Veranstaltung zum Bundesweiten Vorlesetag

Eintritt frei. Begrenzte Platzzahl. Es gilt die 2-G-Regel (Stand: 17.11.2021; Anpassungen anhand der aktuellen Lage möglich). Unser Hygienekonzept finden Sie hier: Hygienekonzept Veranstaltungen

Die amerikanische Journalistin Emily Hahn geht 1935 in Shanghai von Bord – wenig später liegt der schönen amerikanischen Journalistin die Stadt zu Füßen, in den Staaten reißt man sich um ihre China-Reportagen für den New Yorker. Als sie den Dichter und Verleger Zau Sinmay ( 邵洵美 Shao Xunmei) trifft, ist es Liebe auf den ersten Blick. Er ist gebildet, attraktiv, millionenschwer – und verheiratet. Eine leidenschaftliche Affäre beginnt, Emily erhält Zugang zur künstlerischen Avantgarde und gehobenen chinesischen Gesellschaft. Als der Krieg über Shanghai hereinbricht, riskiert sie ihr Leben für Zau und seine Familie. Eine letzte gemeinsame Reise führt die Liebenden nach Hongkong. Emily gelingt mit Zaus Hilfe der große Wurf, ihre Biografie über die einflussreichen Soong Sisters macht sie weltberühmt. Doch Zau muss nach Shanghai zurück, und das Schicksal will, dass Emily dem britischen Geheimdienst in die Arme läuft…

Am Bundesweiten Vorlesetag treffen die Autorin Lingyuan Luo und die Germanistin Gertrud Maria Rösch erneut in Heidelberg aufeinander, um über Luos aktuellen Roman über eine ungewöhnliche Frau, eine legendäre Liebe und eine spannende Zeitreise nach Shanghai, das „Paris des Ostens“ der wilden Dreißigerjahre, zu sprechen. Es liest die Heidelberger Schauspielerin Johanna Withalm.

Lingyuan LUO wurde 1963 in China geboren. Sie studierte Computerwissenschaft und Journalismus in Shanghai und lebt seit 1990 in Berlin, wo sie auch anfing, ihre Texte in deutscher Sprache zu verfassen. Ihr erster Erzählband Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock (2005) wurde mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. 2017 erhielt sie den Erfurter Stadtschreiber-Literaturpreis, 2020 war sie Alfred-Döblin-Stipendiatin der Akademie der Künste in Berlin. Zahlreiche ihrer Romane beschäftigen sich mit deutsch-chinesischen Begegnungen und den Missverständnissen, die damit einhergehen, wie z.B. Die chinesische Delegation (2007), Wie eine Chinesin schwanger wird (2009) oder der Erzählband Nachtschwimmen im Rhein (2008). Ihr aktueller Roman Die chinesische Orchidee (2019) ist im zeitgenössischen China angesiedelt und erzählt von den Aufstiegsbestrebungen einer machtbewussten Frau. Ihren neuesten Roman Sehnsucht nach Shanghai (2021) siedelte sie im Jahr 1935 in Shanghai an und verarbeitete darin das schillernde Leben der amerikanischen Journalistin Emily Hahn. Lingyuan Luos Literaturschaffen wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert, darunter dem Alfred-Döblin Stipendium, dem Arbeitsstipendium des Berliner Senats und dem Grenzgänger-Programm der Robert Bosch Stiftung.

Weitere Werke:

2008: Die Sterne von Shenzhen (Roman)

2013: Das Mädchen, der Koch und der Drache (Roman)

2018: Gelbe Seide: Geschichten aus China und Deutschland (Erzählungen)

2019: Die chinesische Orchidee (Roman)

2021: Sehnsucht nach Shanghai (Roman)

Gertrud Maria Rösch ist seit 2005 als Professorin am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF) der Universität Heidelberg tätig. Schwerpunkt ihrer Forschung ist das Verhältnis von Fiktionalität und Faktizität. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit zum Schlüsselroman beschäftigt sie sich in zahlreichen interdisziplinär und intermedial ausgerichteten Aufsätzen mit der historischen Anthropologie, den Gender Studien sowie der Satire und Karikatur. Sie ist Mitherausgeberin des Literaturwissenschaftlichen Jahrbuchs sowie der Zeitschrift Literaturstraße: Deutsch-chinesisches Jahrbuch für Sprache, Literatur und Kultur. Gastprofessuren führten sie in die USA, nach Ägypten und auch nach China. Auch als Partnerschaftsbeauftragte für die Shanghai International Studies University, eine Partneruniversität der Universität Heidelberg, ist sie mit China auf vielfältige Weise verbunden.

ChinaCool: Singles’ Day

Am 11. November um 17:30 Uhr laden wir zu einer neuen ChinaCool-Veranstaltung ein. Der 11. November ist in China auch als Single’s Day bekannt. In ihrem Vortrag wird uns Referentin Chang Xiaojie, die am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg promoviert, erklären, was es damit genau auf sich hat.

Zuerst erklärt sie die Ursprünge dieses Tages als eine Art “Anti-Valentinstag” für Alleinstehende unter chinesischen Studierenden. Später entwickelte sich das Ganze zu einem “Kauf-Karneval”, an dem man zahlreiche Angebote in Geschäften, online sowie offline, finden kann. Mittlerweile ist der 11. November der umsatzstärkste Tag für viele chinesische Online-Händler. Der Vortrag geht auf zwei Perspektiven ein. Zum einen die der normalen Verbraucher:innen und auf der anderen Seite noch die der Online-Shops.

Die Veranstaltung findet im Konfuzius-Institut in Präsenz statt. Bitte beachten Sie die Hygienevorschriften.

Was ist ChinaCool?

Was wissen Deutsche eigentlich über China? Wie denkt man in Deutschland über China und welche Vorstellungen haben Chines:innen im Gegenzug von Deutschland und was denken Chines:innen über Deutsche?

Bei Chinacool hinterfragen wir gängige Vorurteile und Stereotypen über China und Deutschland und lernen den kulturellen Hintergrund des “anderen” Landes besser kennen. In Kurzvorträgen stellen wir Themen vor, die uns persönlich interessieren, die in China oder Deutschland gerade aktuell sind und uns Einblicke geben in Denken und Kultur in China wie in Deutschland. In kleinen Gruppen unterhalten wir uns in deutscher und chinesischer Sprache und lernen so China und Deutschland nicht nur aus einer oft ganz neuen Perspektive kennen, sondern haben auf diese Weise auch die Möglichkeit, unsere Sprachkenntnisse zu vertiefen, Sprachpartner:innen und Freunde zu finden.

Wir wollen gemeinsam lernen, dabei viel Spaß haben und Themen diskutieren, die uns ganz persönlich interessieren. Chinacool wird gemeinsam mit den Teilnehmer:innen organisiert. Ihr könnt eure Ideen einbringen und gemeinsam mit uns das Format gestalten. Wir freuen uns auf euch!

Veranstaltungsreihe Wirtschaft und Gesellschaft: Künstliche Intelligenz in China und der Welt

Spätestens seit Kai-Fu Lees Buch „AI Superpowers“ (2019) ist das Thema Künstliche Intelligenz in den Diskurs der internationalen Politik eingetreten. Chinas Aufstieg wird seitdem vor allen Dingen mit seiner Technologieentwicklung und insbesondere mit seinen Fortschritten in der Künstlichen Intelligenz (KI) in Verbindung gebracht. China und die USA, so die Narrative, befinden sich in einem Wettkampf um die globale Technologieherrschaft und somit auch die weltweite politische Dominanz. Aber entspricht dies der Realität? Und wie lässt sich die “KI – Stärke” eines Landes überhaupt messen? Hat China besondere politische Rahmenbedingungen, die dem Land einen Vorteil verschaffen? Oder besteht vielleicht sogar viel mehr Kooperation, Austausch und Zusammenarbeit zwischen China und den USA, als wir zu glauben meinen? Alexandra Stefanov und Till Ammelburg nehmen sich in der Veranstaltung „Künstliche Intelligenz in China und der Welt“ diesen Fragen an und freuen sich, mit Ihnen zusammen darüber zu diskutieren.

Die Veranstaltung findet online über Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Um zur Veranstaltung zu gelangen, klicken Sie bitte hier:

 

Alexandra Stefanov hat Sinologie in Heidelberg, Tianjin und Shanghai studiert und widmet sich seit über 10 Jahren den Themen chinesische Internetkultur, Innovationen und digitale Trends. Sie ist Gründerin von China Impulse, Co-Autorin des Buchs „Digitalisierung Made in China – Wie China mit KI und Co. Wirtschaft, Handel und Marketing transformiert“ und Teil der Digitalisierungs-Initiative der Deutschen Wirtschaft. Im Rahmen von Vorträgen und Workshops gibt sie einen Einblick in die chinesische Digitalwelt und zeigt auf, was wir davon für unsere eigene Digitalisierung in Europa lernen können (und was nicht).  

Weitere Informationen: www.china-impulse.de 

 

 

Till Ammelburg studierte Chinawissenschaften an der Universität Leipzig sowie an der FU Berlin und interessierte sich früh für die Dynamiken der gegenwärtigen chinesischen Gesellschaft und Wirtschaft. Seit 2006 führten ihn unterschiedliche Tätigkeiten nach China. In Shanghai beriet er deutsche mittelständische Unternehmen zu Personalfragen. Seit 2017 ist Till Ammelburg wieder in Berlin und unterstützt bei TechCode europäische Startups mit Technologien u.a. aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Mobilität und Industrie 4.0 dabei, im chinesischen Markt Fuß zu fassen. Darüber hinaus unterrichtet er als Gastdozent zur Technologieentwicklung in China an der TU Berlin und ist ehrenamtlich bei GINN tätig, einem deutsch-chinesischen Netzwerk, dessen Ziel es ist, Gründer*innen aus beiden Welten besser miteinander zu vernetzen.

Das Konfuzius-Institut auf der Buchmesse: „Neue literarische Stimmen aus China: JIANG Fangzhou“, Frankfurt Studio Festival, Agora Messegelände & Online

Was macht es mit uns, wenn sich die Welt plötzlich verändert? In ihrem neuesten Kurzgeschichten-Band, den sie während der Corona-Pandemie fertigstellte, lässt die chinesische Autorin JIANG Fangzhou ihre Figuren wie Satelliten durch unbekannte Welten schweben, immer auf der Suche nach Halt und einer Verbindung zu anderen. Nicht nur in ihren Kurzgeschichten, wie z.B. „Der Regenmacher“, die 2018 erstmals in deutscher Übersetzung erschien, sondern auch in ihren oftmals autobiographisch gefärbten Texten thematisiert die 31-jährige Autorin das Leben junger Frauen in den chinesischen Metropolen, ihr Ringen mit gesellschaftlichen Konventionen und den Wunsch nach Individualität.

JIANG gilt als Sprachrohr einer Generation, deren Aufwachsen von rasanten Modernisierungsprozessen im urbanen China geprägt wurde und die sich nach der Anerkennung alternativer Lebensentwürfe sehnt. Doch nicht nur als Schriftstellerin, auch als Redakteurin und Talkshow-Gast zeigt sie sich als genaue Beobachterin, die auch unbequemen Fragen nicht aus dem Weg geht. Im Oktober 2020 erschien ihr neuester Kurzgeschichten-Band, in dem sie sich erstmals der spekulativen Literatur zuwendet. JIANG schickt ihre Protagonisten darin in ferne Universen, Daten und Orte werden bewusst vage gehalten. In Lesungen und Gesprächen mit der Autorin nähern wir uns dem „Phänomen JIANG Fangzhou“ und einer, für uns, noch neuen literarischen Stimme aus China.

 

JIANG Fangzhou(Autorin), 1989 in der VR China geboren,begann bereits in der Grundschule mit dem Schreiben.  Sie absolvierte ein Studium an der Tsinghua-Universität in Peking, wo der renommierte Gegenwartsautor YAN Lianke auf sie aufmerksam wurde. In China erfreut sich JIANGS Prosa einer großen Fangemeinde. Scharfsinnig analysiert sie darin die Lebenssituation junger Frauen auf dem Weg ins Berufsleben und hinterfragt gängige gesellschaftliche Vorstellungen. Ihre Kurzgeschichte „Der Regenmacher“ erschien im Jahr 2018 in der Anthologie “Stadtleben: 8 Frauen, 8 Geschichten” (Hg. SHI Zhanjun und Jing Bartz, Drachenhaus Verlag). Im Herbst 2020 erschien ihre neueste Kurzgeschichtensammlung “A walk with the only man who knows why the stars shine”. Aktuell lebt und arbeitet JIANG in Peking.

 

 

Dr. Petra Thiel (Moderation) studierte Moderne Sinologie, Romanistik und Religionswissenschaft in Heidelberg. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Kinder- und Jugendbuchliteratur in China und in globalen Kontexten; Thema ihrer Promotion im Jahr 2018 war der zeitgenössische Adoleszenzroman in China. Seit Mai 2012 ist sie Direktorin des Konfuzius-Instituts an der Universität Heidelberg.

 

 

 

 

Es liest Johanna Withalm (Schauspielerin, Heidelberg).

 

 

 

 

Veranstaltung auf Englisch und Deutsch

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Frankfurt am Main

Die Teilnahme ist kostenfrei!

Wann: 24.10.2021, 17:00 Uhr
Wo: Frankfurt Studio Festival, Agora Messegelände & Online im Streaming des Frankfurt Studio Festivals:
https://www.buchmesse.de/livestream-frankfurt-studio-festival
https://www.facebook.com/frankfurterbuchmesse/

Messebesucher:innen können die Veranstaltung außerdem auf dem Messeaußenbereich Agora auf einem LED-Screen live mitverfolgen.

Vortragsreihe Sinology goes public: Von der „Nationalitätenpolitik erster Generation“ hin zur „Verschmelzungseinheit der Nationalitäten“?

Am 19. Oktober 2021 um 18 Uhr setzen wir unsere Vortragsreihe Sinology goes public, in der Nachwuchswissenschaftler*Innen ihre Forschungsthemen vorstellen, mit Dr. Egas Moniz Bandeira und seinem Vortrag Von der „Nationalitätenpolitik erster Generation“ hin zur „Verschmelzungseinheit der Nationalitäten“? fort.

Im Sommer 2020 entschieden die Kultusbehörden in der chinesischen Autonomen Region Innere Mongolei, den Gebrauch der mongolischen Sprache als Unterrichtssprache in den Schulen der Region sukzessive erheblich zu beschränken und schließlich größtenteils abzuschaffen. Die Abkehr von der mongolischen Sprache als Unterrichtsmedium hin zu einem Modell überwiegend chinesischsprachiger Bildung mit Mongolisch als bloßem Unterrichtsfach bedeutete eine Abkehr von jahrzehntelanger Praxis in der Region, wie er mehrere Jahre zuvor schon in anderen Gebieten wie Xinjiang und Tibet vollzogen worden war. In der Inneren Mongolei führte dies zu erheblichen Protesten, die aber letztlich erfolglos blieben. Der Vortrag bietet eine Einführung in die aktuellen Geschehnisse in der Inneren Mongolei und ordnet diese in die größeren Linien der chinesischen Nationalitätenpolitik ein.

Die Veranstaltung findet im Konfuzius-Institut in Präsenz statt. Bitte beachten Sie die Hygienevorschriften.

Egas Moniz Bandeira ist Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main. Nach einem Studium der Rechts- und Ostasienwissenschaften an der Universität Heidelberg und dem Rechtsreferendariat schloss er im Jahr 2019 sein Doktorat an den Universitäten Heidelberg und Tōhoku (Sendai, Japan) ab. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die moderne Verfassungsgeschichte Ostasiens und die Geschichte politischer Ideen im Lichte der Entstehung des modernen chinesischen Nationalstaats.

ChinaCool: Das Wuxia-Genre

Wir freuen uns sehr, am 14. Oktober Sven Renner als Referenten begrüßen zu dürfen! Sven hält seinen Vortrag über das chinesische Wuxia-Genre. Wuxia ist ein populäres Genre der chinesischen Literatur und des chinesischen Films. Im Zentrum dieses Genres stehen wandernde Ritter und Schlachten, oft auch mit phantastischen Elementen.

Wenn der Bösewicht Duan Yanqing in Jin Yong’s Roman “Halb-Götter und Dämonen” ein junges Geschwisterpaar in einer abgeschiedenen Höhle gefangen nimmt, ihnen ein Aphrodisiakum einflößt und dann um ihre Freiheit mit einem buddhistischen Mönch auf einem in der Luft schwebenden Brett eine angespannte Partie Go spielt, fragt man sich wahrscheinlich schon, was genau hier eigentlich gerade abgeht.

Und trotzdem, seit dem Erfolg des Films “Crouching Tiger, Hidden Dragon” (2000) ist das Wuxia-Genre im Westen angekommen und hat einen festen Platz in der Vorstellungswelt ‘asiatisch-chinesischer’ Fantasy errungen. Sei es nun in Computerspiel Titeln, wie Genshin Impact und League of Legends, oder im kürzlich erschienenen Disney Film “Raya and the last Dragon”, die Geschichten von wandernden Rittern, die abseits der ‘normalen’ Gesellschaft Abenteuer erleben und für ihr Verständnis von Ehre und Ordnung kämpfen, finden auch bei uns Anklang. Allerdings sind die Bücher und Autoren der Originaltexte außerhalb Chinas kaum bekannt und selbst bei china-affinen Menschen ist oft nur “Jin Yong”, der bekannteste Autor von Wuxia-Romanen, hängen geblieben. Dies liegt zum einen an dem traurigen Umstand, dass diese Texte zu übersetzen haarsträubend schwierig ist und zum anderen daran, dass viele der inhärent transportierten Werte wohl häufig auf Unverständnis beim deutschen Leser stoßen würden. Doch in einer gewissen Weise ist Wuxia lesen immer auch ‘China-lesen’, denn, wie er in seinem Vortrag zeigen möchte, offenbart die Lektüre dieser fantastischen Ritterromane seinem Leser viel über die chinesische Kultur und seinem Austausch mit der Welt.

Die Veranstaltung findet im Konfuzius-Institut in Präsenz statt. Bitte beachten Sie die Hygienevorschriften.

Was ist ChinaCool?

Was wissen Deutsche eigentlich über China? Wie denkt man in Deutschland über China und welche Vorstellungen haben Chinesen im Gegenzug von Deutschland und was denken Chinesen über Deutsche?
Bei Chinacool hinterfragen wir gängige Vorurteile und Stereotypen über China und Deutschland und lernen den kulturellen Hintergrund des “anderen” Landes besser kennen. In Kurzvorträgen stellen wir Themen vor, die uns persönlich interessieren, die in China oder Deutschland gerade aktuell sind und uns Einblicke geben in Denken und Kultur in China wie in Deutschland. In kleinen Gruppen unterhalten wir uns in deutscher und chinesischer Sprache und lernen so China und Deutschland nicht nur aus einer oft ganz neuen Perspektive kennen, sondern haben auf diese Weise auch die Möglichkeit, unsere Sprachkenntnisse zu vertiefen, Sprachpartner und Freunde zu finden.

Wir wollen gemeinsam lernen, dabei viel Spaß haben und Themen diskutieren, die uns ganz persönlich interessieren. Chinacool wird gemeinsam mit den Teilnehmern organisiert. Ihr könnt eure Ideen einbringen und gemeinsam mit uns das Format gestalten. Wir freuen uns auf euch!