Sounds of the Mongolian Grasslands – An informal talk and recital with Mongolian horsehead fiddle player Nachin (China)

Moderator: Frank Kouwenhoven (CHIME, The Netherlands)

Nachin (那琴)

We met in person one of the upcoming talents of Morin Khuur (Mongolian horsehead fiddle): Nachin 那琴 (b.1994), a native from Ordos in Northwest China.

Nachin grew up in an entourage of farming life, amidst horses, cows, sheep, poultry, and camels, but from early childhood onwards she also had ample exposure to music.

‘While I was still in my mother’s belly I probably already heard the sounds of songs sung at local weddings.’

She began to learn the horsehead fiddle in her hometown region when she was eight years old.

She was lured by the instrument’s deep sounds and sturdy appearance. A Morin Khuur can play harmonies, overtones and solid notes simultaneously. Its large soundbox and horsetail bow-hairs contribute much to its unique tone, which can be loud and quite deep, often close in timbre to the human voice.

Nachin graduated in horsehead fiddle performance in 2020 from the Central University of Nationalities (Zhongyang Minzu Daxue, MUC) in Beijing, but she has always kept close ties with her native region. She has been carrying out extensive fieldwork among regional tribes in Mongolia and in Inner Mongolia since 2015. That included taking lessons from senior local masters like Burin and Badma

She acquired in-depth practical knowledge of a variety of different playing styles, some of which are now already becoming rare in living practice.

In this informal presentation (in English), she offered a brief introduction to some basic types of Mongolian horsehead fiddle (Morin Khuur), and presented three of the most prominent traditional genres, illustrated with video clips and live playing. Additionally, we had a brief talk with Nachin, to hear more about the realities of present-day life in rural Inner Mongolia.

 

 

Vortrag für Chinesisch-Lehrkräfte in chinesischer Sprache. Online und in Präsenz.

HSK基础汉字书法文化教与学工作坊

以汉字书法文化为特色国际中文教育近年来已成为国际中文教学中的重要辅助手段,国际中文教师如何用好这一汉字文化教学资源,是本工作坊的工作目标,工作坊导师既教书法又教“在国际中文教学中如何教书法”,用书法艺术与汉字文化充实国际中文教育的文化内涵,丰富语言教学的方式。工作坊结束后将持续以线上的教学互动的方式,推进国际中文教学中的汉字书法文化“教与学”工作。

周斌简历

周斌,1964年11月生于上海,文学博士,书法文献学出站博士后。1990年为中国书法家协会会员,同年开始在华东师范大学任教,先后担任华东师范大学中国书法教育与心理研究中心主任、中华文化国际传播研究院常务副院长。2000年被评、聘为副教授,2002年开始招收上海首届书法创作方向硕士研究生;2006年被评、聘为教授,2008年开始招收上海首届书法文献学博士研究生。先后在美术学系、传播学系担任书法创作、书法文献学、跨文化心理学研究方向的博士研究生导师。

现为上海交通大学人文学院教授(二级)、书法跨文化心理学研究方向博士生导师,中国书法文化国际传播研究所所长。联合国总部新闻部NGO组织 “书法小联合国”(United Association of Calligraphy)主席,中华文化发展促进会理事,上海市书法家协会常务理事等。

书法艺术作品入展全国第四届、第八届、第八届全国中青年书法篆刻展、当代书坛名家系统工程-五百家书法精品展,并在“当代书法创作研究暨中国书法如何走向世界”国际论坛、“谢稚柳书法艺术提名展”中获奖。

2009年获教育部新世纪优秀人才称号。担任国家社科基金等项目会议评审专家。担任教育部哲学社会科学研究重大课题攻关项目、“国家精品视频公开课”、国家文化与旅游部智库等重大项目首席专家,主持国家、教育部与上海市哲学与社会科学课题近10项。发表学术论文80余篇,出版专著与教材近50种。2015年获得中国文字博物馆“汉字文化传播杰出贡献奖”。

2011年-2012年被国家留学基金委派往美国纽约大学从事书法跨文化传播访问研究,期间在耶鲁大学、哥伦比亚大学、联合国等重要机构讲学,教授联合国秘书长潘基文先生中国书法,被联合国秘书长潘基文誉为:“周斌教授不仅是书法大师,更是书法文化大使,将书法艺术作为中西方文化交流的纽带,加强了世界各国人民的交流与理解,为世界和平做出了独特的贡献。”

周斌教授在欧洲、南北美洲、非洲等地著名美术馆与耶鲁大学等著名大学多次举办“抱朴含真”周斌教授书法艺术国际巡展,在西方主流社会产生了重要影响。

现场直播

Nezhas Brezeldorf (Theateraufführung zum chinesischen Neujahrsfest)

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Zum chinesischen Neujahrsfest präsentierte die Theatergruppe des Konfuzius-Instituts Heidelberg, bestehend aus Student:innen vom Propädeutikum des modernen Chinesisch, ihr Theaterstück Nezhas Brezeldorf (Chinesischer Titel: 哪吒的麵包村).

Nezhas Brezeldorf  | 哪吒的麵包村

Die Theatergeschichte erzählt, wie sich ein Mädchen mit chinesischem Geschmack in die deutsche Brezelkultur einfügt und aus der asiatisch schmeckenden Soße „Jiang Doufu” ein neu kreiertes Brot macht, das bei den Kunden beliebt ist.

The theatre story tells how a girl with Chinese taste blends into the German Brezel culture, and she turns the Asian-flavored sauce “Jiang Doufu” into a newly-created bread that is popular with customers.

Xiaoxin WANG-Erb, Theater- und Filmregisseurin

Xiaoxin WANG-Erb ist als Theater- und Filmregisseurin seit vielen Jahren tätig und lehrte an verschiedenen Universitäten und Instituten in China und in den USA. Ihre Produktionen wurden auf nationalen und internationalen Festivals gezeigt, auch wurde sie mehrfach für Theaterstücke und Filme ausgezeichnet, die unter ihrer Regie entstanden sind.

Dr. Tao ZHANG, akademische Mitarbeiterin des Instituts für Sinologie der Universität Heidelberg, schloss ihre Promotion am Deutschen Seminar und am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen ab. Sie befasst sich u.a. mit dem Medieneinsatz in der Fremdsprachendidaktik, mit Erinnerungskultur und der Darstellung des „Andersseins“ im chinesischen und deutschen Film.  

Tag der offenen Tür 2022 mit Eröffnung der Fotoausstellung „China 1961-2021 ⦁ Auf den Spuren des Wandels“

Am 25. September 2022 öffnete das Konfuzius-Institut Heidelberg die Türen und lud alle Interessierten dazu ein, den Verein und seine Mitarbeiter:innen kennenzulernen. Die Besucher konnten das Sprachkursangebot über Chinesisch-Schnupperkurse bei erfahrenen muttersprachlichen Lehrkräften oder einer Sprachkursberatung kennenlernen, in die Welt der Kalligrafie eintauchen, in der Bibliothek stöbern oder sich mit ihren Kindern an den Basteltisch setzen. 

 

Rundgang

 

 

Gleichzeitig stellte der Tag der offenen Tür auch die Vernissage zur Fotoausstellung „China 1961-2021 Auf den Spuren des Wandels“ dar. Im Flur des Instituts wurden zahlreiche historische Farbfotografien gezeigt, die der Arzt Dr. med. Horst Köntopp auf seiner China-Reise im Jahr 1961 auf Diapositivfilmen aufgenommen hatte. Den historischen Farbfotografien stellte Jakob Moritz Becker, ein Urenkel Köntopps, Fotografien gegenüber, die er zwischen 2016 und 2019 standortgleich entlang der damaligen Reiseroute seines Urgroßvaters aufgenommen hat: Die Reise führte Köntopp durch die Städte Tianjin, Beijing, Shanghai, Hangzhou, Guangzhou, Conghua und Foshan, wo er Kultur- und Arbeitsstätten besuchte und fotografierte. Neben Szenen des täglichen Lebens zeigen die Aufnahmen Porträts, Landschaften und Stadtansichten. Die Gegenüberstellung alter und neuer Fotoaufnahmen ermöglichte den Betrachter:innen, auf eine Zeitreise rund 60 Jahre zurück in die Vergangenheit zu gehen und gleichzeitig die Veränderung der dargestellten Orte und Motive nachzuempfinden. Im Rahmen eines Dia-Vortrages erzählte Jakob Becker den interessierten Besucher:innen zudem von der Reise seines Urgroßvaters durch ein stark verschlossenes und schwer zu bereisendes China sowie von seiner eigenen Reise circa 60 Jahre später und den Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Fotoprojektes. Abschließend gab es die Möglichkeit des persönlichen Austausches bei einer kleinen Verköstigung mit Getränken und chinesischen Snacks. 

Bilder zur Veranstaltung

Sommerkonzert im Teehaus Mannheim – Klangreise durch Ost und West

Sommerkonzert im Teehaus Mannheim – Klangreise durch Ost und West: Solokonzert mit Xu Fengxia an Guzheng und Sanxian mit Gesang 

Am Freitag, d. 22.07.2022 trat die vielseitige chinesische Künstlerin Xu Fengxia im Teehaus Mannheim im chinesischen Garten des Luisenparks auf. Mit einem abwechslungsreichen Konzertprogramm an Guzheng und Sanxian sowie mit Gesang begeisterte die vielseitige Künstlerin das Publikum. Mit traditionellen chinesischen Stücken, Eigenkompositionen und Improvisationen, in die Xu Fengxia anschaulich einführte, nahm sie ihre Zuhörer:innen mit auf eine eindrucksvolle Klangreise. Vor und nach dem Konzert konnte das gastronomische Angebot des Teehauses, Co-Veranstalter des Konzerts, mit kleinen chinesischen Köstlichkeiten, Tee und anderen Getränken in einem einmaligen Ambiente genossen werden.  

Über die chinesische Künstlerin Xu Fengxia 

Die aus Shanghai stammende und seit langem in Deutschland lebende Musikerin begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von sieben Jahren an chinesischen Zupfinstrumenten. Nach dem erfolgreichen Studium an der Shanghaier Musikhochschule arbeitete sie als Solistin im Orchester für Chinesische Musik in Shanghai und gab Solokonzerte, in denen sie bis zu vier Instrumente abwechselnd spielte. Xu Fengxia feierte international Erfolge und war u.a. mit dem berühmten chinesischen Bambusflötenspieler, dem inzwischen verstorbenen Lu Chunling, auf Tournee.  

Durch die Zusammenarbeit mit dem mittlerweile ebenfalls verstorbenen Bassisten Peter Kowald entwickelte sie ihre Leidenschaft für improvisierte Musik und Jazz. Zu ihren avantgardistischen Ausflügen zählt das im Oktober 2008 initiierte Projekt „Qianxingzhe“ (前行者, dt.: ein Schritt vor tausend Schritten), das Improvisation, Neue Musik und Global Jazz vereint. Trotz oder gerade wegen ihrer teils experimentellen Spieltechnik erhielt sie selbst von eher konservativen Institutionen der Musikausbildung in China, höchste Anerkennung für ihre innovativen Ideen. 

Programmheft hier ansehen!

Fotos: © Song Xin

 

Die chinesische Massage Tuina Anmo

Nach dem Auftaktthema über die Geschichte der chinesischen Medizin und ihre Charakteristika und dem Vortrag über Akupunktur stellt Dr. Dr. Andrea-Mercedes Riegel diesmal die chinesische Massage Tuina Anmo vor.

Die chinesische Massage ist eine nicht körperöffnende Therapiemethode, die durchaus auch als Ersatz für die Akupunktur eingesetzt werden kann. Sie unterscheidet sich von der klassischen Massage grundsätzlich, denn sie bezieht unter Berücksichtigung der Leitbahnenverläufe sowohl die Stimulation einzelner Reizpunkte, als auch die Stimulation ganzer Flächen ein. Kleinkinder verfügen über besondere Reflexzonen, z.B. an den Fingern, über deren Massage eine sanfte Regulation, z.B. der Verdauung, erfolgen kann.

Der Vortrag findet online statt. Sie sind herzlich eingeladen und wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion.

Kurzbiografie der Referentin

Andrea Mercedes Riegel schloss an ein Sprachenstudium ein Studium der Sinologie, Germanistik und Medizingeschichte an. Sie spezialisierte sich auf klassische chinesische Medizin, studierte 1989-1991 chinesische Medizin an einer privaten Fachschule in Taiwan. Auf die Promotion 1999 in Sinologie folgte 2010 eine weitere in theoretischer Medizin. Sie arbeitet seit 1999 in eigener Praxis. Fachpublikationen, Übersetzungen klassischer medizinischer Texte aus dem Chinesischen in europäische Sprachen sowie Lehrtätigkeit sind weitere Betätigungsfelder.

Online-Vortrag: „Early Chinese Periodicals Online (ECPO) – ein Projekt stellt sich vor“

Am Dienstag, den 31.05.2022, um 19 Uhr, stellt Matthias Arnold, Mitarbeiter des Centre for Asian and Transcultural Studies Heidelberg (CATS), einen wahren Schatz vor, der in akribischer Kleinarbeit über viele Jahre zusammengetragen und aufgearbeitet wurde. In dem kurz ECPO (Early Chinese Periodicals Online) genannten Kooperationsprojekt des CATS, des Cluster of Excellence Asia and Europe In A Global Context, des Academia Sinica Digital Center und der Academia Sinica, der University of Washington sowie dem Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg, wurden und werden chinesische Zeitschriften und Zeitungen verschiedener Genres, deren Publikation bis in die späte Qing-Zeit zurückreicht, digital aufbereitet, katalogisiert, in themenspezifische, suchfähige Datenbanken aufgenommen und  für jeden frei zugänglich gemacht. Begonnen hatte das Projekt im Jahr 2010 mit der Digitalisierung von Frauen- und Unterhaltungszeitschriften (xiaobao). Doch über die Jahre kamen weitere Genres hinzu wie Film, Literatur, Politik, Religion, Mode, Lifestyle, Kunst, ausländische Presse usw.

Der Fundus umfasst derzeit 216 Zeitschriften und 36 Zeitungen aus den Jahren 1823 bis ca. 1951.

Meilenstein für interessierte Leser:innen aus aller Welt und für die Sinologie

Die Digitalisierung der oft schwer bis gar nicht zugänglichen analogen Zeitungen und Zeitschriften bedeutet einen Meilenstein für Leserin:innen aus aller Welt und für die Sinologie. Von einer zunächst einfachen Datenbank, die zum Ziel hatte, den Bestand zu konservieren, hat sich ECPO weit fortentwickelt. Weltweit erstmalig eröffnet ECPO einen unkomplizierten Zugriff auf einen digitalen Katalog. Mit der Einarbeitung von Metadaten (Autor, Biographie, Abbildungen) in englischer und chinesischer Sprache wurde die gezielte Suche nach bestimmten Inhalten vereinfacht und ermöglicht es, bestimmten Fragestellungen und Zeiträumen systematisch nachzugehen

Neue technische Herausforderungen

Der Entschluss, ECPO zu einer Open Access Plattform auszubauen, stellt die Wissenschaftler:innen aus den unterschiedlichsten Disziplinen abermals vor neue technische Herausforderungen. Aktuell wird an einem automatisierten Workflow gearbeitet, der die Bereitstellung von Volltexten ermöglicht. Die sich daraus ergebenden Fragestellungen sollen in dieser Veranstaltung vom aktuellen ECPO-Forschungsteam dargestellt werden. Darüber hinaus ist es der Wunsch, mit den Zuhörer:innen in einen Dialog zu treten, der möglicherweise neue Impulse zum weiteren Ausbau von ECPO liefert.

Der Vortrag findet online statt. Sie sind herzlich eingeladen und wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion.

Referenten:

Matthias Arnold ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Universitätsbibliothek im Bereich digitale Daten und ihre Bereitstellung. Sein Studium der klassischen Sinologie und Europäischen Kunstgeschichte führte ihn nach Halle, Berlin, Taipei, Karlsruhe und Heidelberg, wo er bei Professor Dr. Lothar Ledderose im Jahr 2003 mit einem CD-ROM Projekt sein Studium abschloss. Nach verschiedenen Stationen im Bereich IT, Digitalisierung und Visualisierung war er von 2008 bis 2018 am Excellenzcluster der Universität Heidelberg Asia and Europe in a Global Context, ab 2018 am Heidelberg Centre for Transcultural Studies (HCTS) tätig.

 

 

Jia XIE promoviert derzeit am HCTS und befasst sich mit dem Studium moderner chinesischer Zeitungen, moderner Literatur des WU-Sprachraums und transkulturellen digitalen Wissenschaften. In seinen Abschlussarbeiten thematisierte er die Herausgabe chinesischer Zeitschriften von europäischen protestantischen Missionaren in den 1820er Jahren. Seit 2018 ist Jia XIE Mitarbeiter des ECPO-Projekts   und arbeitet am Aufbau mehrsprachiger digitaler Infrastrukturen.  

 

 

Suk Man YIP promoviert derzeit an der Universität Heidelberg im Fachbereich Sinologie und befasst sich mit den Werbestrategien der KP China im Hongkong der 1960er Jahre. Seit Juni 2021 ist sie Mitarbeiterin des ECPO-Projekts und hat an der Kodierung von “Jing Bao” gearbeitet, einer Boulevardzeitung der Republikzeit.   

 

 

 

 

Konstantin Henke hat im November 2021 an der Universität Heidelberg einen Bachelor im Fachbereich Computerlinguistik erhalten. Als Mitarbeiter des Heidelberg Centre for Transcultural Studies (HCTS) verfasste er seine Bachelorarbeieit zum Thema der automatisierten “Volltexttraktion” aus republikzeitlichen Zeitschrifften. Langfristig plant er, an der Schnittstelle zwischen Informatik und Sinologie tätig zu sein.   

 

 

 

Artist Talk mit Yufan Lu und Iris Sikking

Im Rahmen der Biennale für aktuelle Fotografie 2022 mit dem Titel From Where I Stand, die vom 19.  März – 22. Mai in unterschiedlichen Ausstellungsräumen in Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg stattfindet, ist das Konfuzius-Institut Heidelberg erstmalig Kooperationspartner für zwei gesonderte Veranstaltungen.

Das Gespräch zwischen der Kuratorin Iris Sikking und der chinesischen Fotografin Yufan Lu gibt Einblicke in Lus Werkserie Make Me Beautiful. Darin setzt sich die Fotografin mit der boomenden Schönheitsindustrie in ihrer Heimat China auseinander. Um die dahinterliegenden Mechanismen nachzuvollziehen, suchte die Fotografin verschiedene plastische Chirurg*innen auf, ließ Operationspläne für ihr eigenes Gesicht erstellen und dokumentierte diese Erfahrungen künstlerisch. Diese persönliche Auseinandersetzung ist zugleich eine kritische Reflexion über die in den (Sozialen) Medien massenhaft zirkulierenden Bilder und Bildmanipulationen sowie ihre Auswirkungen.

Kurzbiografien: 

Yufan Lu:

© Yufan Lu, Diagnosis from Cosmetic Surgery Clinic 4, aus der Serie Make Me Beautiful, 2018

 

Im Rahmen der Biennale für aktuelle Fotografie 2022 mit dem Titel From Where I Stand, die vom 19.  März – 22. Mai in unterschiedlichen Ausstellungsräumen in Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg stattfindet, ist das Konfuzius-Institut Heidelberg erstmalig Kooperationspartner für zwei gesonderte Veranstaltungen.

Das Gespräch zwischen der Kuratorin Iris Sikking und der chinesischen Fotografin Yufan Lu gibt Einblicke in Lus Werkserie Make Me Beautiful. Darin setzt sich die Fotografin mit der boomenden Schönheitsindustrie in ihrer Heimat China auseinander. Um die dahinterliegenden Mechanismen nachzuvollziehen, suchte die Fotografin verschiedene plastische Chirurg*innen auf, ließ Operationspläne für ihr eigenes Gesicht erstellen und dokumentierte diese Erfahrungen künstlerisch. Diese persönliche Auseinandersetzung ist zugleich eine kritische Reflexion über die in den (Sozialen) Medien massenhaft zirkulierenden Bilder und Bildmanipulationen sowie ihre Auswirkungen.

Kurzbiografien: 

Yufan Lu:

Geboren 1991 in Tianjin/China, lebt und arbeitet sie heute als Fotografin und Schriftstellerin in Tianjin und Peking. 2017 schloss sie ihr Masterstudium „Photography and Urban Culture“ an der Goldsmiths University London ab. Lus Interesse gilt besonders der Visualisierung des Alltagslebens. Ihre Arbeit basiert dabei auf umfangreicher soziologischer Forschung.  Während sie häufig ihre fotografische Praxis mit Performance kombiniert, interessiert sie sich vor allem für die therapeutische Funktion des Ausdrucks mit dem Körper vor der Kamera und wie sich dies wiederum auf die eigene Wahrnehmung und Identität bezieht.

 

Iris Sikking:

© Eefje Ludwig

 

Iris Sikking wurde 1968 in Amsterdam geboren, wo sie als freie Kuratorin lebt. Sikking ist ausgebildete Fotohistorikerin und Filmeditorin und arbeitet in den Bereichen Fotografie, Video und digitale Kunst. Seit über 15 Jahren verwirklicht sie internationale Projekte in Kooperation mit Künstler*innen, konzipiert thematische Ausstellungen und veröffentlicht Fotobücher sowie Online-Projekte. 2018 war Sikking Chefkuratorin des Krakow Photomonth Festivals. Im selben Jahr erschien ihre Publikation Why Exhibit? Positions on Exhibiting Photographies (Fw:books). Als Gasteditorin war Sikking am Magazin Trigger#3 zum Thema „Care“ beteiligt, das in enger Zusammenarbeit zwischen dem Fotomuseum Antwerpen, der Biennale für aktuelle Fotografie und Fw:books entstanden ist.

 

Über die Biennale für aktuelle Fotografie 2022:

 

Unter dem Titel From Where I Stand erforscht die Biennale für aktuelle Fotografie 2022 in sechs Ausstellungen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie eine nachhaltigere, inklusive und selbstbestimmte Zukunft möglich werden könnte. Das Leben im 21. Jahrhundert ist stark von den komplexen, wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Mensch, Umwelt und Technologien geprägt. Durch Technologien können wir unseren Körper optimieren, immer und überall auf Informationen zuzugreifen, mit Gleichgesinnten kommunizieren sowie die Ressourcen, die die Erde bereithält, für uns nutzbar machen. Doch diesen Vorteilen stehen auch Nachteile gegenüber: Algorithmen und Filterblasen beeinflussen unsere Überzeugungen und unser Handeln einseitig. Nicht alle Menschen haben gleichermaßen Zugang zu Ressourcen; die Natur leidet unter Raubbau. From Where I Stand rückt fotografische Positionen, die sich zwischen Kunst, Journalismus und Aktivismus bewegen, in den Fokus. Die ausgewählten Künstler*innen entwickeln ihre Arbeiten als vielschichtige Erzählungen, die auf persönlichen Recherchen und individuellen Erfahrungen beruhen. Dabei sind sie sich ihres eigenen Standpunkts bewusst und berücksichtigen neben diesem auch Perspektiven von Menschen, mit denen sie intensiv zusammengearbeitet haben und die als Expert*innen des jeweiligen Themas involviert waren.

Die Biennale für aktuelle Fotografie findet alle zwei Jahre in den wichtigsten Ausstellungshäusern der drei Städte Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg statt. Gezeigt werden Themenausstellungen von international renommierten Gastkurator*innen. Knapp 4.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet Platz für eine vielfältige Betrachtung aktueller fotografischer Positionen und schafft den Rahmen, über ein Medium nachzudenken, das unsere Gesellschaft prägt wie kaum ein anderes. Dabei spiegeln sich die mannigfaltigen Erscheinungsweisen der Fotografie in der Vielfalt der Orte wider, an denen sie präsentiert werden. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellungen und fördert den lebendigen Austausch über Fotografie. Für die Realisierung der Biennale arbeiten Kulturveranstalter und -förderer der Metropolregion sowie nationale und internationale Künstler*innen und (Kooperations-)Partner eng zusammen. Die Biennale verbindet die drei Städte und ihre Kulturinstitutionen in einem städteübergreifenden Dialog miteinander und hat für diese Zusammenarbeit bundesweit Modellcharakter erlangt.

Weiter Informationen erhalten Sie unter: https://biennalefotografie.de/

Die Veranstaltung ist kostenfrei, findet online über Zoom statt und benötigt vorab eine Anmeldung. Der Talk findet in englischer Sprache statt.

 

 

 

 

Internationale Wochen gegen Rassismus 2022 – Anti-asiatischer Rassismus: Was ist das und wie können wir diesem begegnen?

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie erleidet die asiatische Community weltweit vermehrt verbale und physische Übergriffe. So gingen zwischen März 2020 und Juni 2021 über 9.000 Meldungen anti-asiatischer, rassistischer Vorfälle bei der US-amerikanischen Beschwerdestelle Stop AAPI Hate ein. Unter dem Hashtag #ichbinkeinviruszirkulierten Berichte rassistischer Übergriffe asiatisch gelesener Menschen in den deutschsprachigen sozialen Medien. Anti-asiatischer Rassismus ist jedoch kein neues Phänomen; auch sind asiatisch gelesene Menschen in Deutschland nicht nur von negativem, sondern auch positivem Rassismus betroffen. So gelten asiatisch gelesene Menschen mit Migrationsgeschichte häufig als „Vorzeigemigrant*innen“, werden dabei als homogene Massedargestellt und auch häufig als solche wahrgenommen. Diese Veranstaltung beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Formen des anti-asiatischen Rassismus und fragt sich, wie wir diesem begegnen und was wir diesem entgegensetzen können.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt.

Die Veranstaltung findet in einem Hybrid-Format statt. Wir bitten um eine Anmeldung per E-Mail an info@konfuzius-institut-heidelberg.de. Vielen Dank!

Den Online-Livestream finden Sie hier:

Kurzbiografie:

 

Ruirui Zhou studierte Germanistik an der Sichuan International Studies University und an der Wuhan University in China. Derzeit ist sie Doktorandin an der School of Sociology and Economics der Universität Hamburg, wo sie zur Kulturpolitik und Kulturentwicklung forscht. In ihrer soziologischen Arbeit setzt sie sich auch mit anti-asiatischem Rassismus auseinander. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ist  Ruirui Zhou als Kolumnistin tätig und derzeit stellvertretende Vorsitzende der Chinesischen Gemeinde in Deutschland e.V.

 

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Photo credit: Miguel Ferraz

 

 

 

 

Filmvorstellung mit Gespräch “Weiyena – Ein Heimatfilm”

Weiyena – Ein Heimatfilm

Regie: Weina Zhao

Co-Regie und Kamera: Judith Benedikt

Filmscreening mit anschließendem Gespräch mit den Regisseurinnen. Die Moderation übernimmt Lin Hierse (taz).

Film in deutscher Sprache, zum Teil mit deutschen Untertiteln und deutschem Voice-Over.

Bereits in ihrem Namen vereint Weina Zhao die beiden Kulturen, die sie nachhaltig prägten. So nannten ihre Eltern sie „Wien“, als sie von China nach Österreich auswanderten. Gemeinsam mit Co-Regisseurin Judith Benedikt nähert sich Weina Zhao in „Weiyena – Ein Heimatfilm“ behutsam der Geschichte ihrer Familie mütterlicher- und väterlicherseits und dringt dabei doch so viel tiefer in die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts in China vor.

Seit jeher interessierte sich die in Peking geborene und in Wien aufgewachsene Filmemacherin Weina Zhao für die Vergangenheit ihrer Eltern und Großeltern, wagte es jedoch nie, all die Fragen zu stellen, die sie so lange schon beschäftigten. Erst dieses Filmprojekt gab den Anstoß, das lange Schweigen zu brechen und das Familiennarrativ neu zu erzählen.

Ihre Reisen zu den Großeltern nach China sowie die zahlreichen Gespräche, die sie mit ihnen führt, decken die Lebensrealitäten der beiden Familienzweige auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die einen Intellektuelle und Filmemacher*innen aus dem glamourösen Shanghai der 1930er Jahre, die anderen arme Bauern aus dem Norden. Beide Seiten werden jedoch gleichsam von den eruptiven Geschehnissen der Zeit eingeholt. So verdichten sich in den Biographien beider Familien die Entwicklungen Chinas vom Langen Marsch über die Kulturrevolution bis ins Heute.

Die individuellen Perspektiven, der Austausch zwischen den Generationen und das neue Zusammenfügen des Familienpuzzles bringen schließlich zutage, wie unterschiedlich wir erinnern, wie Grenzüberschreitungen – geographische und historische – unsere Identität prägen, wie transgenerationale Traumata entstehen und wie das Reden über diese Traumata auch Heilung bewirken kann. Ein berührendes Dokument, das anregt, sich selbst die Frage zu stellen: Wie ist das eigentlich in meiner Familie?

Die Dokumentation wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. „Weiyena – Ein Heimatfilm“ gewann u.a. den Austrian Documentary Award (ADA) und war der Gewinnerfilm des DOK.fests München.

Link zum Trailer: https://vimeo.com/398016938

Der Film ist ab Montag, 26.04. um 18:30 Uhr für 24 Stunden verfügbar.

Das Filmgespräch findet am Dienstag, d. 27.04. um 20 Uhr über ZOOM statt.

Für die Zugangslinks zum Film sowie zum anschließenden Filmgespräch melden Sie sich bitte an unter: info@konfuzius-institut-heidelberg.de

Kurzbiographien:

Weina Zhao hat Sinologie studiert und ist Filmemacherin und Autorin. Mit ihren Arbeiten versucht sie unsere Seh- und Denkgewohnheiten herauszufordern. Sie ist Mitbegründerin des Perilla Zines und der Filmproduktionsfirma Electric Shadows Laufbilderzeugungsanstalt.

 

 

 

Judith Benedikt hat Bildtechnik und Kamera an der Filmakademie Wien studiert. Seit 2003 ist sie als Kamerafrau für zahlreiche preisgekrönte Dokumentarfilme und Spielfilme tätig.

 

 

Lin Hierse hat Asienwissenschaften und Stadtforschung studiert und arbeitet als Journalistin und Autorin. Sie ist Redakteurin der taz am wochenende. Alle 14 Tage erscheint ihre Kolumne „poetical correctness“ in der taz.

 

 

 

 

 

Veranstalter: Konfuzius-Institut Heidelberg in Kooperation mit Konfuzius-Institut Freiburg