Kinderferienprogramm am Konfuzius-Institut Heidelberg
Zeitreise durch die Jahrhunderte chinesischer Kunstformen
Beim diesjährigen Ferienprogramm begaben wir uns auf eine Zeitreise durch das Land der Mitte von dem heutigen China ins Kaiserreich und zurück und beschäftigten uns mit Tuschemalerei, Kalligraphie, Schattentheater, klassischer und zeitgenössischer Musik.
Unser Reiseablauf während des Ferienprogramms
Unsere Zeitreise führte von der 5000 Jahre alten Geschichte der kunstvollen chinesischen Schriftzeichen und Tuschemalerei über die ganz anderen Klänge der chinesischen Musik und des wunderbaren Schattentheaters in die Neuzeit. Wir tanzten, schrieben, sangen und bastelten uns durch die Jahrhunderte Chinas.
Am ersten Tag begaben wir uns vormittags in das Jahr 1911, in dem in China das Hochchinesisch als Guóyǔ国语 und später Pǔtōnghuà普通话, bei uns besser bekannt als Mandarin, eingeführt wurde. Wir lernten grundlegende Merkmale des Hochchinesischen kennen, seine Töne, die Aussprache und seine Schrift. Danach reisten wir in das Jahr 1790, die Geburtsstunde der Peking Oper. Diese lernten wir in all ihren Facetten (Instrumente, Masken, Kostüme, Musik) kennen. Einige Instrumente durften wir auch selbst ausprobieren. Wir begannen nachmittags mit den ersten Vorbereitungen eines eigenen Schattentheaters 皮影戏 Píyǐngxì, für das wir Figuren gestalteten und das wir am Ende des Ferienprogramms vorführten.
Der zweite Tag begann wieder mit dem Erlernen der meistgesprochenen Muttersprache der Welt. Wir lernten erste kurze Dialoge, die wir später für die Schattentheater-Vorführung nutzen konnten. Im Anschluss verglichen wir die alte Musik mit der zeitgenössischen Musik, dem sogenannten C-Pop, schauten wie er mit K-Pop und J-Pop verwandt ist und mit welchen Tanzschritten auf den Plätzen in Chinas großen Städten dazu getanzt wird. Am Nachmittag ging es in das Jahr 200 vor Christus, in die Zeit der ersten chinesischen Schattentheater. Wir lernten ihre Geschichte genauer kennen und alles, was wir brauchten, um unser eigenes kleines Schattentheater auf die Bühne zu bringen.
Am dritten Tag starteten wir wieder mit der chinesischen Sprache und übten in Dialogen für unser Schattentheater. Dann reisten wir in die Tang Dynastie (618–907 n. Chr.). In dieser Zeit entstanden viele der schönsten kalligraphischen Darstellungen von Schriftzeichen. Nun durften wir, unterstützt von unserem Kalligraphielehrer, auch selbst mit Pinsel und Tinte schreiben und malen. Am Nachmittag begannen wir mit dem Basteln und Bemalen unserer Figuren für das Schattentheater. Wir übten, welche Bewegungen der Puppen zu den Dialogen passten und suchten die richtige (Hintergrund)Musik aus.
Am vierten und letzten Tag reisten wir nach dem Sprachunterricht noch einmal in die Vergangenheit. Wir lernten noch mehr über die chinesische Tuschemalerei, eine der ältesten Maltechniken der Welt und versuchten uns mit unserem Kalligraphielehrer an unseren eigenen Kunstwerken. Zum Abschluss unserer Zeitreise kehrten wir zurück ins Jahr 2023 und durften allen Zuschauern unser Schattentheater vorführen. Alle unsere selbst hergestellten Kunstwerke durften ihr natürlich mit nach Hause nehmen.