FINISSAGE: VOM WILLEN ZUR FREIHEIT – CHINA IM GLOBALEN KONTEXT: BEITRAG ZUM WISSENSCHAFTSJAHR 2024 – “FREIHEIT”

FINISSAGE zur Ausstellung: “MÄCHTIGER ALS DAS SCHWERT—FREIHEIT SCHREIBEN

Kuratorinnenführungen und Film-Screening am 12.12.2024, ab 17 Uhr 

Die Kuratorin Dr. Martina Köppel-Yang bietet zur Finissage der Zwillings-Ausstellung noch einmal eine Führung an, außerdem wird der Dokumentarfilm From Jean-Paul Sartre to Teresa Teng: Cantonese Contemporary Art in the 1980s, der auch Teil der Ausstellung ist, im Ganzen gezeigt: Basierend auf seltenem Filmmaterial und persönlichen Interviews wird in diesem Film die Zeit des  sogenannten “Kulturfiebers” in der chinesischen Kunstwelt, die 1980er Jahre, beleuchtet. Dabei wird die Experimentierfreude und der Elan der südchinesischen Künstler und Kunstkritiker auf ihrer Suche nach Freiheit illustriert.

Nach dem Screening findet ein Gespräch mit zwei an der Ausstellung beteiligten und im Film vertretenen Künstlern statt. Die Kuratorinnenführung findet im Universitätsmuseum sowie im Betriebswerk statt, das Screening im großen Hörsaal des CATS (Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien, Vossstrasse 2, Raum 010.01.05)

Im Mittelpunkt der Ausstellung „Mächtiger als das Schwert: Freiheit schreiben“ stehen Verknüpfungen von Kunst und Kalligraphie mit Strukturen der Macht und Politik in China. Die Ausstellung findet im Rahmen des vom BMBF geförderten Wissenschaftsjahres 2024 – „Freiheit“ statt und ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen, die die Heidelberger Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Universität Heidelberg, dem dort angesiedelten Konfuzius Institut und dem KlangForum Heidelberg durchführt.

FINISSAGE-PROGRAMM 

Donnerstag, 12.12.2024 

17:00 Uhr Betriebswerk Kuratorinnenführung, Teil 1 (Am Bahnbetriebswerk 5)

18:15 Universitätsmuseum Kuratorinnenführung, Teil 2 (Grabengasse 1)

19:15 CATS SCREENING und KÜNSTLER GESPRÄCH mit Martina Köppel-Yang, Yang Jiechang und Huang Rui, Moderation: Barbara Mittler

Film: From Jean-Paul Sartre to Teresa Teng: Cantonese Contemporary Art in the 1980s (Materials of the Future, Asia Art Archive, 2010)

Zur Ausstellung:

Weitere Informationen zu den Künstlern und Werken

Waren alle Künste in China seit jeher untrennbar mit Politik und Strukturen der Macht verbunden, so insbesondere die Kalligraphie, die als eine Art Lingua franca, nicht nur das riesige Territorium mit seinen vielfältigen regionalen Kulturen und Dialekten zusammenhielt und so den kulturellen Zusammenhalt in dem riesigen Reich gewährleistete, sondern auch denjenigen, die die Disposition hatten, diese Medien zu nutzen und zu verstehen, sozialen Status verlieh und Zugang zur Macht gewährte. Die kulturelle Elite und die Beamten des chinesischen Reiches, die sogenannten Literati, die durch die kaiserlichen Prüfungen rekrutiert wurden, setzten Maßstäbe für die traditionelle Kultur. Die erfolgreich bestandenen kaiserlichen Prüfungen (keju kaoshi 科举考试) waren der Schlüssel zu Positionen in der kaiserlichen Verwaltung und damit zum sozialen Aufstieg. Das Hauptelement dieser Prüfungen bestand darin, nach strengen stilistischen Regeln Aufsätze oder Gedichte zu Themen aus den kanonischen Schriften zu verfassen. Doch nicht nur der literarische Stil und das Verständnis der Klassiker waren dabei Qualitätskriterien, sondern vor allem auch die Handschrift des Prüflings, sein kalligraphischer Stil. Nach Pierre Bourdieus Konzept des kulturellen Kapitals hatten die Literaten auf gleich mehrfache Weise Teil an diesem kulturellen Kapital: 1. inkorporiert– sie erbten und erwarben die Disposition, kulturelle Objekte zu verstehen und zu konsumieren, 2. objektiviert – sie besaßen Sammlungen antiker Gegenstände, Gemälde und Kalligraphien, sowie 3. institutionalisiert – sie verfügten über akademische Grade und Titel und waren daher die Instanz, die gültige ästhetische Urteile abgab. Die so sich manifestierende enge Verknüpfung von Kunst und Kalligraphie mit Politik und den dahinterliegenden Machtstrukturen resultierte in einer subtilen Codierung der repräsentierten Inhalte und verlieh der Kalligraphie, wie auch der damit eng verwandten traditionellen Tuschmalerei, ein transformatives, revolutionäres Potential.

Die Ausstellung zeigt zeitgenössische Positionen von Künstlern chinesischen Ursprungs, die sich dieses Potentials von Kalligraphie und Kunst bedienen. Die ausgestellten Werke umfassen Malerei, Kalligraphie, Skulptur, Fotografie und Video. Sie verbinden traditionelle Elemente – Techniken, Materialien und Ästhetik – mit zeitgenössischen Konzepten und Medien. Spannungsreich, unorthodox und humorvoll zeichnen sie ein lebendiges Bild der zeitgenössischen Kunst in China und in der Diaspora.

Weitere Informationen:
Universität Heidelberg

Heidelberger Akademie der Wissenschaften

FREIHEIT II – “Do you hear the people sing?”

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Projekt zum Thema des Wissenschaftsjahres 2024 “Freiheit”
in Zusammenarbeit mit dem Centre for Asian Transcultural Studies (CATS) und der China-Schul-Akademie in Kooperation mit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und dem Vermittlungsprogramm “China in die Schulen!” des Konfuzius-Instituts an der Uni Heidelberg.

Auftragswerke von Ying WANG (UA) und Yiran ZHAO(UA) sowie “Public opinion Descends upon its Demonstrators” von Robert Ashley und Motetten von Guillaume de Machaut

Das Jahr 2024 ist geprägt von Jubiläen politisch relevanter Ereignisse, die jeweils mit Freiheitsverhandlungen verknüpft sind, wie die Verabschiedung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik 1949, der Mauerfall oder das „Tian’anmen-Massaker“ in China 1989. Freiheit ist eine Grundvoraussetzung für den politischen Menschen; seine Teilhabe ist gekennzeichnet durch die Möglichkeit der Kommunikation zwischen Regierten und Regierenden. Eine Kommunikationsform im Zusammenhang mit Freiheitskämpfen ist die Musik. In China besteht eine sehr lange Tradition der kritischen Auseinandersetzung von Dichtern und Komponisten mit den herrschenden Verhältnissen über ihre Stücke. Dieser Tradition folgend werden sich die chinesischen Komponistinnen Ying WANG und Yiran ZHAO in eigens für das Projekt in Auftrag gegebenen Neukompositionen mit dem Thema „Freiheit“ in China künstlerisch auseinandersetzen, wodurch das Projekt einen Freiraum für die Kunst eröffnet, der in China theoretisch gegeben sein sollte, aber nicht wird. Diesen Neukompositionen werden Robert ASHLEYs Public Opinion Descends upon its Demonstrators (1961) sowie Motetten aus dem 14. Jh. gegenübergestellt, die sich jeweils mit Freiheit auseinandersetzen.

 

SCHOLA HEIDELBERG
ensemble aisthesis
Leitung | Ekkehard Windrich

 

Über die Grenzen von Raum und Zeit

Als die Trisolaris-Trilogie von Bestsellerautor LIU Cixin erstmals in China veröffentlicht wurde, war Baoshu (eig. LI Jun) noch Doktorand in Belgien. Baoshu ließ sich Seite um Seite des Werks abfotografieren und zusenden, um dann in nur drei Wochen eine eigene Fortsetzung zu verfassen. Was als Fan-Fiction begann, wurde bald zur neuen Berufung, auch dank der Unterstützung durch das große Vorbild Liu Cixin. Inzwischen hat Baoshu zahlreiche Kurzromane, Novellen und Kurzgeschichten verfasst, die auch in einschlägigen englischsprachigen Science-Fiction-Publikationen veröffentlicht wurden. Baoshus Texte wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet; zuletzt war er Finalist im Wettbewerb des renommierten Hugo-Awards. In einem Gespräch und mit Lesungen ausgesuchter Textstellen werden wir in Baoshus ferne Welten eintauchen, die so fern gar nicht zu sein scheinen. Auch wenn sie die Grenzen von Raum und Zeit überschreiten, stellen sie doch die drängenden Fragen der Zeit: Wie wird Künstliche Intelligenz unser Leben beeinflussen? Wie werden sich Beziehungen zukünftig gestalten lassen? Und wie könnte Leben in fernen Galaxien aussehen?

Foto © privat

Über den Autor:

Baoshu 宝树 (eig. Li Jun), geb. 1980, ist ein chinesischer Science-Fiction-Autor, Übersetzer und Mitglied des Science-Fiction-Ausschusses des chinesischen Schriftstellerverbandes. Nach seinem Abschluss an der Universität Peking wurde er im Fach Philosophie an der Katholischen Universität Löwen in Belgien promoviert. Er hat in den USA und Europa gelebt und arbeitet heute als freiberuflicher Schriftsteller in China. Seit 2010 hat Baoshu zahlreiche Romane, Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Mehrfach wurde er mit dem chinesischen Nebula- und dem Galaxy-Award ausgezeichnet. Mit seinem Roman Botschafter der Sterne (Übersetzung Marc Hermann), der im Jahr 2021 in deutscher Sprache veröffentlicht und von Liu Cixin persönlich als Fortsetzung von dessen preisgekrönter Trisolaris-Trilogie anerkannt wurde, gelang ihm der internationale Durchbruch. Weitere Kurzgeschichten in deutscher Übersetzung erschienen in den Anthologien Zerbrochene Sterne (Hg. Ken Liu) und Quantenträume (Hg. Jing Bartz) sowie im Science-Fiction Magazin Kapsel (Hg. Lukas Dubro und Felix Meyer zu Venne). Seine Kurzgeschichte Meishi san pin 美食三品 (Eine dreimalige Verköstigung zukünftiger Delikatessen) stand in diesem Jahr als Finalist im Wettbewerb des renommierten Hugo Awards, der wichtigsten internationalen Auszeichnung innerhalb des Genres Science-Fiction.

Diese Veranstaltung fand im Rahmen des 10. Literaturherbstes Heidelberg statt.

Comics aus China: Finissage

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Die Finissage bot eine letzte Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen. Jun.Prof. Dr. Lena Henningsen und Damian Mandzunowski vom neu im CATS angesiedelten ERC-Projekt “ChinaComx” sprachen in ihrer Präsentation „Into the Maoverse: Heroes and Villains in Chinese Comics” über die Rollen von Helden und Schurken in Comics der Kulturrevolution. Im Anschluss wurden drei Filme junger chinesischer Künstler:innen der Nanjing University of the Arts gezeigt. Wir danken den ursprünglichen Organisatoren der Ausstellung, Dr. Andreas Seifert und Dr. Monica Klasing-Chen, sowie dem Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien und der Nanjing University of the Arts für ihre Unterstützung! Die Gestaltung der Ausstellung war Teil eines Seminars des Instituts für Ostasiatische Kunstgeschichte; die Namen der teilnehmenden Studierenden sind auf der Website der Ausstellung zu finden.

Programm:

 Foyer, CATS-Bibliothek

18:30     Begrüßung und Ausstellungsbesichtigung

 CATS-Auditorium (R.010.01.05)

19:00     Keynote: “Into the Maoverse: Heroes and Villains in Chinese Comics,”

Lena Henningsen & Damian Mandzunowski (ERC-ChinaComx)

19:45     Filmscreening: Animierte Shorts aus der Nanjing University of the Arts 南京艺术学院:

当我再次走进厨房 (Now Im in the Kitchen), Regie: Yana Pan 潘亭钰, 2022

每天朝山顶推一秒的石头 (Being Sisyphus for One Second a Day), Regie: Peixuan Cheng 成佩轩, 2021

雾上清晨 (Beyond the Fog), Regie: Xue Feng 薛峰, 2021

 

FREIHEIT I mit Werken von WANG Xilin und Isang YUN (Konzert)

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ensemble aisthesis
Leitung | Ekkehard Windrich

Konzert mit Werken von WANG Xilin und Isang YUN und Gespräch mit Wang Xilin zum Dokumentarfilm „Man in Black“ (2023) von WANG Bing.

 

Isang YUN (1917-1995) ist einer der wichtigsten klassischen Komponisten Koreas. Als Freiheitskämpfer im 2. Weltkrieg von den Japanern gefoltert, wurde er 1967 durch den südkoreanischen Geheimdienst nach Seoul verschleppt und dort der Spionage für Nord-Korea angeklagt. Im Gefängnis wurde er erneut gefoltert. Die Intervention der internationalen Musikwelt konnte eine lebenslange Freiheitsstrafe verhindern. WANG Xilin 王西麟 (*1936) ist einer der wichtigsten modernen klassischen Komponisten Chinas. Während der Kulturrevolution war er schwerer Verfolgung ausgesetzt und musste Schläge, Gefängnis und Folter ertragen. Sein musikalisches Oeuvre reflektiert diese Erfahrungen. Das Klangforum rahmt mit den Oktetten von WANG Xilin und Isang YUN ein Gespräch mit dem chinesischen Komponisten zum Screening des Dokumentarfilms von WANG Bing 王兵 (*1967) Man in Black (2023). Der Film zeigt Körper und die Seele eines Mannes, der von einem Leben voller Folter und Leiden gezeichnet ist und dennoch zu tiefem und aufrichtigem Mitgefühl fähig ist. Zu den Klängen seiner Musik lässt er die schrecklichen Ereignisse Revue passieren, die in seiner Erinnerung als Zeugnis einer (andauernden) Epoche lebendig sind, in der die gesamte chinesische Nation entmenschlicht und aller ihrer Freiheiten beraubt wurde und wird.

Das Konzert fand im Rahmen des EnjoyJazz Festivals und in Kooperation mit dem KlangForum Heidelberg, der Universität Heidelberg und im Verbund mit einer Ausstellung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften „Vom Willen zur Freiheit” statt, die Teil ist der Initiative PERSPEKTIVE: FREIHEIT der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2024 – Freiheit gefördert wird.

VERNISSAGE: VOM WILLEN ZUR FREIHEIT – CHINA IM GLOBALEN KONTEXT: BEITRAG ZUM WISSENSCHAFTSJAHR 2024 – “FREIHEIT”

Ausstellung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Landesakademie von Baden-Württemberg) und der Universität Heidelberg (Universitätsmuseum)

Die Ausstellung findet im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 – Freiheit, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, und als Teil der Reihe „PERSPEKTIVE: FREIHEIT“ der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften statt. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Landesakademie von Baden-Württemberg) führt unter der Leitung des Akademiemitglieds Prof. Dr. Barbara Mittler eine Reihe von Veranstaltungen unter dem Titel „Vom Willen zur Freiheit – China im globalen Kontext“ durch, die auch in Kooperation mit der Universität Heidelberg, dem dort angesiedelten Konfuzius Institut und dem KlangForum Heidelberg veranstaltet werden. 

Waren alle Künste in China seit jeher untrennbar mit Politik und Strukturen der Macht verbunden, so insbesondere die Kalligraphie, die als eine Art Lingua franca, nicht nur das riesige Territorium mit seinen vielfältigen regionalen Kulturen und Dialekten zusammenhielt und so den kulturellen Zusammenhalt in dem riesigen Reich gewährleistete, sondern auch denjenigen, die die Disposition hatten, diese Medien zu nutzen und zu verstehen, sozialen Status verlieh und Zugang zur Macht gewährte. Die kulturelle Elite und die Beamten des chinesischen Reiches, die sogenannten Literati, die durch die kaiserlichen Prüfungen rekrutiert wurden, setzten Maßstäbe für die traditionelle Kultur. Die erfolgreich bestandenen kaiserlichen Prüfungen (keju kaoshi 科举考试) waren der Schlüssel zu Positionen in der kaiserlichen Verwaltung und damit zum sozialen Aufstieg. Das Hauptelement dieser Prüfungen bestand darin, nach strengen stilistischen Regeln Aufsätze oder Gedichte zu Themen aus den kanonischen Schriften zu verfassen. Doch nicht nur der literarische Stil und das Verständnis der Klassiker waren dabei Qualitätskriterien, sondern vor allem auch die Handschrift des Prüflings, sein kalligraphischer Stil. Nach Pierre Bourdieus Konzept des kulturellen Kapitals hatten die Literaten auf gleich mehrfache Weise Teil an diesem kulturellen Kapital: 1. inkorporiert– sie erbten und erwarben die Disposition, kulturelle Objekte zu verstehen und zu konsumieren, 2. objektiviert – sie besaßen Sammlungen antiker Gegenstände, Gemälde und Kalligraphien, sowie 3. institutionalisiert – sie verfügten über akademische Grade und Titel und waren daher die Instanz, die gültige ästhetische Urteile abgab. Die so sich manifestierende enge Verknüpfung von Kunst und Kalligraphie mit Politik und den dahinterliegenden Machtstrukturen resultierte in einer subtilen Codierung der repräsentierten Inhalte und verlieh der Kalligraphie, wie auch der damit eng verwandten traditionellen Tuschmalerei, ein transformatives, revolutionäres Potential.

Die Ausstellung zeigt zeitgenössische Positionen von Künstlern chinesischen Ursprungs, die sich dieses Potentials von Kalligraphie und Kunst bedienen. Die ausgestellten Werke umfassen Malerei, Kalligraphie, Skulptur, Fotografie und Video. Sie verbinden traditionelle Elemente – Techniken, Materialien und Ästhetik – mit zeitgenössischen Konzepten und Medien. Spannungsreich, unorthodox und humorvoll zeichnen sie ein lebendiges Bild der zeitgenössischen Kunst in China und in der Diaspora.

Künstler der Ausstellung:

CHEN Tong (*1962, lebt in Guangzhou)

HUANG Rui (*1952, lebt in Beijing und Paris)

LI Zhengtian (*1942, lebt in Guangzhou)

YANG Jiechang (*1956, lebt bei Heidelberg und in Paris)

ZHENG Guogu (*1970, lebt in Yangjiang)

Yangjiang Group (CHEN Zaiyan (*1971) / SUN Qinglin (*1974) leben in Yangjiang)

Harald Kröner (*1962, lebt in Pforzheim)

Wegen Hegel: Filmscreening mit anschließendem Gespräch mit dem Regisseur und Produzenten des Films

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Because of Hegel

2022

Short feature film

supported by production funding from MFG Baden-Württemberg

Screening and film talk with director Popo Fan and producer Daniel Tenné.

Moderation: Frederike Schneider-Vielsäcker

In cooperation with the Queer Colloquium of the University of Heidelberg.

 

 

“What is reasonable is real; and what is real is reasonable,” says the German philosopher Georg Wilhelm Friedrich Hegel. But when the pandemic hits Germany, everything changes. Chinese student PING has just started his philosophy degree and faces many obstacles: Hostility, loneliness, lockdown. Via a dating app, he receives hot photos from MAX, who suggests a “social distance hook-up”. Ping is thrilled and throws himself into the adventure. He is offered a mysterious drug and is about to have sex when a book suddenly catches his eye, a book by Hegel. It draws him into a drug-induced reflection on free will and reality, which destroys the mood of the moment. After an argument, he flees and loses himself in the drug trip. The next morning he makes another unexpected discovery – and it’s all because of Hegel.

 

Director: Popo Fan

Director: Popo Fan - © Nadja Wehling

Director: Popo Fan – © Nadja Wehling

Cinematography: Till Beckert

Editing: Sam Handel

Actors: Julian Moritz, Zenghao Yang

Production company: 70 Steps (Stuttgart)

Producers: Junus Baker & Daniel Tenné

 

 

International Graduate Student Conference 2024 – Forms of Embodiment: Transcultural Perspectives

The corporeality of a human being—the body—and the human mind have for long been taken to be distinct. Both are, and have since been, core themes of philosophical and theological reflections on human existence and the meaning of life. Questions about what exactly characterizes humanaboutgs and determines their existence, their thinking, what is commonly referred to as “soul” or “spirit”, or their materiality, i.e. their body, become particularly pressing when it comes to filling the indeterminate spaces of life, to coping with experiences of contingency or in confrontations with one’s own mortality. The concept of “embodiment” discusses the body as a relationship between the physical body, the mind, and the environment, thus inviting us to rethink the role of the body in the shaping of cognition and in the understanding of the world.

In this year’s International Graduate Student Conference we encourage MA and PhD candidates from both institutions, the School of Humanities at SJTU and CATS, to discuss forms of embodiment through the lens of transculturality. Questions that could be considered under this topic are, for example:

1) How are certain concepts or ideas in a particular culture embodied in images, symbols, art forms?

2) How is the body (or what is related to the body) conceived in different times and cultures, and how do forms of embodiment interact, compete, or exclude each other in transcultural processes?

3) How do new technologies, such as AI, challenge concepts of the body and embodiment, and do they help us in developing a new understanding of the body

 

Lin Hierse – Wovon wir träumen

Moderation: Dr. Petra Thiel

 

Foto: © Linda Rosa Saal / Piper Verlag )

Autorin

Lin Hierse ist Autorin und Journalistin. Seit 2019 arbeitet sie zudem als Redakteurin für die taz. Dort erschien u.a. ihre Kolumne Poetical Correctness. WOVON WIR TRÄUMEN ist ihr erster Roman. Ihr Zweitling DAS VERSCHWINDEN DER WELT kommt im August heraus.

Buch

Eine junge Frau steht auf einem Berg in Shaoxing. Sie ist gekommen, um ihre Großmutter zu beerdigen. Immer wieder blickt sie zu ihrer Mutter, die diesen Ort vor Jahren verlassen hat, weil sie ein anderes Leben in Deutschland wollte. Sie fragt sich, was sie mit ihrer Mutter verbindet, was die beiden trennt – und wovon sie selbst träumen.

Lin Hierses poetisch-sanft erzähltes Romandebüt ist eine Geschichte von Nähe, Zugehörigkeit und Abgrenzung, von Deutschland und China, von Migration und Sprache, von Erinnerungen und Gefühlen, von Träumen und vom Träumen und vom Hier-, Dort- und Dazwischensein.

 

„Ein sehr berührendes und poetisches Buch über Zwischen räume. Zwischenräume, die entstehen, wenn man sich nirgendwo ganz zugehörig und deshalb unvollständig fühlt.“ – NDR Kultur 

 

In Kooperation mit feeLit Internationales Literaturfestival Heidelberg.

 

BIG (2023): Filmscreening & Diskussion mit dem Regisseur Wei Te-Sheng

Regie und Drehbuch: Wei-Te Sheng

159mins

OmeU

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Willkommen auf Station 816, einem besonderen Mikrokosmos voller Kinder, die wahre Helden sind im Kampf gegen lebensbedrohliche Krankheiten, an denen sie leiden. In dieser trotz der schwierigen Umstände äußerst lebhaften Station lernen wir Yuan kennen, der in einem Zoo aufgewachsen ist, Shi-yan, den cleveren Erfinder, der sich in einem selbstgebauten Roboter versteckt, Luo Heng, den abenteuerlustigen Fahrrad-Narren, der das Krankenhaus neugierig erkundet, Nuala, die aus einem besonderen Grund immer Röcke trägt, Jia-nong, das musikbegeisterte melancholische Mädchen, und Da-shan, der den Zauber der ersten Liebe erlebt. Die Kinder von Station 816 halten zusammen und unterstützen sich, bis eines Tages etwas Mysteriöses geschieht. Anstelle der ursprünglichen Nummer der Station steht plötzlich „BIG“ in großen Lettern auf dem Eingangsschild. Was dies zu bedeuten hat und warum die jungen Patienten der Station eine geheime Mission planen, erfahren Sie in „BIG“, einem herzerwärmenden Film, der Sie zum Lachen und zum Weinen bringt und Sie mit dem Gefühl entlässt, der Welt mit neuen Augen zu begegnen.

 

Der Film wurde im Original mit englischen Untertiteln gezeigt. Im Anschluss an das Screening fand ein Gespräch mit dem Regisseur Wei-Te Sheng statt.

 

„Scars from today become tomorrow‘s warrior marks.”

Eine Kooperation des CATS mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg.