Das Sinfonieorchesters der Shanghai Jiao Tong Universität

Das Sinfonieorchester der Shanghai Jiao Tong Universität mit Werken von Antonín Dvořák, Liu Yuan und Fang Kejie

Ein Konzert

Termin: Donnerstag, 02. Mai 2013
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Ort: Peterskirche, Plöck 70, 69117 Heidelberg
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro*

Das Orchester

Seit ihrer Gründung im Jahre 1896 kam die Shanghai Jiao Tong Universität sowohl im In- als auch im Ausland zu hohem Ansehen. Bereits 1920 brachte sie ihr erstes Blasorchester hervor. 1981 trat erstmals auch das Kammerorchester der Universität auf und seit 1996 wird das Sinfonieorchester der Hochschule vom Shanghai Art Education Committee offiziell als Shanghai Symphony Orchestra of the Undergraduate Students betitelt.

Das studentische Sinfonieorchester nimmt seither regelmäßig an internationalen Wettbewerben teil. Die jungen Musiker reisten für Musikwettkämpfe unter anderem nach Japan und in die USA, aber auch in verschiedene europäische Länder, darunter Frankreich, die Niederlande, die Schweiz, Österreich, Italien und auch Deutschland. Als Gewinner des Preises des chinesischen Bildungsministeriums für künstlerische Darbietungen universitärer Gruppen wurde 2005 eines ihrer Konzerte landesweit im chinesischen Fernsehen ausgestrahlt. Von 2005 bis 2012 trat das Orchester allein in Shanghai an fast 30 Universitäten auf, um die elegante Art der Sinfonie, für die es seither ausgezeichnet wurde, noch populärer zu machen. Auch den zweiten Wettbewerb des Bildungsministeriums konnte das Sinfonieorchester für sich entscheiden.

Im Laufe der Zeit erlangte das Sinfonieorchester der Shanghai Jiao Tong Universität in China einen immer größeren Bekanntheitsgrad. Das Orchester hat mehr als 100 Mitglieder, die allesamt Bachelor- und Masterstudenten unterschiedlicher Fakultäten der Shanghai Jiao Tong Universität sind. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, es mit dem Sinfonieorchester ihrer Hochschule unter die besten Sinfonieorchester ihres Landes zu schaffen.

Das international ausgezeichnete Orchester wird in der Heidelberger Peterskirche eine Sinfonie von Dvořák, sowie drei chinesische Stücke unterschiedlicher Komponisten spielen. Bei letzteren handelt es sich um eine Mischung aus Werken klassischer Sinfonik und traditionellem chinesischen Folk.

Zu den Komponisten

Antonín Dvořáks Konzertouvertüre „Karneval” (früherer Titel: „Leben“) aus dem Jahre 1891 ist Teil seines klassischen Triptychons „Natur, Leben und Liebe“, in dem es als Scherzo das mittlere und bekannteste Stück des Zyklus bildet. Mit seiner feurig-rauschenden Art und seinem an den Karneval erinnernden bunten Charakter erzählt es die Geschichte eines Wanderers. Oftmals wird es auch als Ode an das Leben interpretiert.

Liu Yuan studierte Komposition unter anderem am Shanghai Conservatory of Music, welches 1927 gegründet wurde und damit in China die erste musikalische Institution höherer Bildung ist. 1991 bis 1999 war er als Komponist für das Shanghai Song and Dance Ensemble und die Shanghai Opera tätig. Danach promovierte er am staatlichen Musikkonservatorium, wo er anschließend auch lehrte. Liu Yuan komponierte zahlreiche Sinfonien und Filmmusik, wofür er vielfach ausgezeichnet wurde.

Der lange Zeit selbst als Violinist tätige Fang Kejie zählt ebenfalls zu den bedeutendsten chinesischen Komponisten. Seine Werke sind geprägt von eigenen Lebenserfahrungen und der künstlerischen Praxis, was seine Musik äußerst tiefgründig und ausdrucksstark macht. Fangs Kompositionen besitzen sowohl Ernsthaftigkeit als auch Schlichtheit. Sie umfassen ein breites Spektrum an Genres von der Sinfonie über Kammermusik, Tanzstücke, Gesang und chinesische Oper bis hin zu Orchesterstücken. Zu letzteren zählt auch seine tibetische „Repa Tanzmusik“, eine für den westlichen Kulturkreis leicht zugängliche Sinfonie. Diese wurde mit Preisen ausgezeichnet und in den Jahren 2004 und 2006 zudem ausgewählt, um an der chinesischen Neujahrsfeier in der Großen Halle des Volkes aufgeführt zu werden. Fangs sorgsam konstruierte, von seiner Heimatverbundenheit zeugenden Stücke haben sowohl im In- als auch im Ausland großen Einfluss. Sie wurden weltweit von namenhaften Orchestern aufgeführt und dienten teilweise auch als Musik für Filme und TV-Serien. 2008 wurde der Dirigent und Komponist in das Olympia-Organisationskommittee berufen, um an der Aufführung einiger Nationalhymnen mitzuwirken.

Ein Arrangement traditioneller chinesischer Stücke verschiedener Künstler bildete den Abschluss des Konzerts des Shanghai Jiao Tong Sinfonieorchesters.