Summer School 2012
Summer School 2012 in Shanghai und Beijing
- Termin: August / September 2012
- Ort: Shanghai, Hangzhou, Beijing
Auch in diesem Jahr hatten wieder Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen die Möglichkeit, mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg nach China zu reisen. Zweieinhalb Wochen erweiterten die rund zwanzig Teilnehmer ihre Chinesisch-Kenntnisse an der Partneruniversität des Heidelberger Konfuzius-Instituts, der Jiaotong Universität in Shanghai und erhielten darüber hinaus noch Unterricht in chinesischer Kampfkunst (wushu) und Kalligrafie. Die neu erworbenen Sprachkenntnisse konnten nach dem Unterricht gleich in die Praxis umgesetzt werden – jedoch nicht immer mit dem gewünschten Erfolg. Zum Beispiel kann Essen bestellen in China ganz schön schwierig sein, wenn man noch nicht viele Schriftzeichen kennt. In welchem Gericht ist Fisch, wie bekomme ich, was mir gestern so gut geschmeckt hat? Wo gibt es die besten Jiaozi (饺子 chinesische Teigtaschen) und wie hieß doch gleich dieses grüne Kraut, das in den Garküchen immer so großzügig über alle Gerichte gestreut wird? Diese wichtigen Fragen bewegten vor allem in den ersten Tagen die Gemüter. Aber auch hier war der Lernfortschritt rasant. Am Ende der Reise konnten alle ihre Lieblingsgerichte und Getränke bestellen und auch andere Alltagssituationen sprachlich meistern. Neben chinesischer Sprache, Kunst und Kultur lernten die Teilnehmer auch Shanghai, seine Menschen, Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten kennen. „Was mich besonders an Shanghai begeistert hat, war die Mischung aus Alt und Neu, von Tradition und Moderne“, sagt Anna Schiller, Studentin am Institut für Sinologie in Heidelberg. „In Tianzi Fang kann man durch gemütliche, kleine Gassen schlendern, während man sich in Pudong zwischen den riesigen Wolkenkratzern wie ein Zwerg fühlt. Toll war, dass wir während des Summercamps auch genügend Freizeit hatten, um Shanghai richtig zu erkunden.“ Auch gemeinsame Unternehmungen standen auf dem Programm. Die Teilnehmer besuchten die frühere Residenz von Song Qingling, der als „Madame Sun Yat-sen“ bekannt gewordenen Ehefrau des ersten Präsidenten der Republik China und den berühmten Yu-Garten, sie sahen die höchste Bar der Welt und sangen Karaoke. Ein besonderes Erlebnis war für Jan-Martin Spreitzenbarth der Besuch des Konfuzius-Tempels in Shanghai. „Im Konfuzius-Tempel habe ich mich richtig wohl gefühlt“, berichtet er, „sobald die Leute dort erfahren hatten, dass wir vom Konfuzius-Institut Heidelberg kommen, um in Shanghai Chinesisch zu lernen und die chinesische Kultur kennenzulernen, waren sie sehr begeistert und sofort bereit, uns an ihrer Kultur teilzuhaben.“ In Hangzhou besuchte die Gruppe den berühmten Westsee(西湖), den Lingyin-Tempel (灵隐寺) und am Abend einen chinesischen Nachtmarkt. In China sagt man: „Im Himmel gibt es das Paradies, auf der Erde gibt es Suzhou und Hangzhou.“ (上有天堂,下有苏杭) – eine sehr prägnante Liebeserklärung der Chinesen an diese beiden in der Provinz Zhejiang gelegenen und häufig angesteuerten Reiseziele. Aus Hangzhou, so erfuhren die Teilnehmer, stammen nicht nur berühmte chinesische Dichter, sondern auch die schönsten Konkubinen aller Zeiten. Auch wenn man darüber in anderen chinesischen Städten natürlich anderer Meinung ist. Wie bekannt Hangzhou ist, entdeckten die Teilnehmer selbst: Als sie auf der Rückseite der Ein-Yuan-Noten den Westsee wiedererkannten, war die Begeisterung groß. Die letzte Reiseetappe, bevor es wieder zurück nach Deutschland ging, hinterließ bei Anna Schiller einen ganz besonderen Eindruck. „Besonders spannend war die Fahrt mit dem Nachtzug von Shanghai nach Beijing, da konnte man so richtig in das chinesische Alltagsleben eintauchen und China noch einmal ganz neu kennen lernen.“ Nachdem die anfängliche Skepsis, ob man in den „kleinen“ Betten auch wirklich würde schlafen können und ob es sich überhaupt bewerkstelligen ließe, in das obere der drei Hochbetten hinein zu klettern, verflogen war, wurde die Fahrt für alle zu einem echten Erlebnis. In Peking standen schließlich die großen Wahrzeichen Chinas auf dem Programm: Der Platz des Himmlischen Friedens, derehemalige Kaiserpalast und die Große Mauer. Mit einer Rikscha erkundete die Gruppe die typischen engen Pekinger Gassen mit ihren traditionellen Wohnhöfen – ein starker Kontrast zu den vielen Hochhäusern, die das Shanghaier Stadtbild prägen. Ein großes Pekingente-Essen bildete den Abschluss dreier Wochen voller neuer Erlebnisse in China.
Auch im nächsten Jahr findet wieder eine Summer School in China statt. Die Bewerbungsfrist geben wir auf unserer Homepage bekannt.