Eine Kooperation des Metropolink Festival of Urban Art, des Center for Asian and Transcultural Studies (CATS) und des Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg e.V.
An einem sonnigen Septemberwochenende im Jahr 2020 entstand im Rahmen des sechsten Metropolink Festivals of Urban Art in unmittelbarer Nähe des CATS-Campus, nämlich am Luisenhaus des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums, ein Mural des Künstlerkollektivs WE.N.U. WE.N.U besteht aus der Hongkonger Künstlerin Friendly Liu sowie den drei Berliner Graffiti-Künstlern Erik, Mo und Jenne. Ihre großflächigen Murals zeichnen sich dadurch aus, dass sie durchgängig in Schwarz-Weiß gehalten sind und—ähnlich wie Wimmelbilder—zahlreiche Szenen, Figuren und Gebäude in reduzierter, jedoch komplexer Weise miteinander verbinden. Dabei werden immer wieder Bezüge zu China bzw. Asien eingeflochten, sei es durch Schriftzeichen oder Figuren aus der Popkultur.
Der Name des Kollektivs, WE.N.U, bedeutet we and you und weist darauf hin, dass die Betrachter:innen im Entstehen der Wandgemälde immer mitgedacht werden. So sagt das Kollektiv über sich und seine Gestaltungsweise: „WE.N.U ist ein Spiel mit Assoziationen, wir überlassen dem Betrachter, seine eigene Geschichte zu entdecken. Wichtig ist dabei für uns, dass Jung und Alt Spaß daran haben, unsere Welt zu entdecken, dabei in sich reinhören und ihren eigenen Assoziationen Raum geben.“
In der „School of Dreams“ des Kollektivs gibt es sehr viel zu entdecken. Das Mural zeigt ein zerklüftetes Gebäudearrangement, das auf einer Eisscholle zu schwimmen scheint, und neben einer Denk- und Wissenszentrale unterschiedliche Bildungsräume, so z.B. auch einen botanischen Garten, in sich vereint—sehr passend für die Lage, befinden sich im Gebäude doch die Unterrichtsräume der siebten Klassen des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums. Auch Referenzen zu Heidelberg sind zu finden. Welche das sind, erfahren Sie am Donnerstag, d. 11. April, wenn die „Artivive“-Animation des Wandgemäldes eröffnet wird. Nachdem bereits der von der Theodor-Heuss-Brücke gut sichtbare Schmetterling des Künstlers Mantra auf der Wand des Hauses in der Uferstraße 5 sowie das farbexplosive, plastische, abstrakte Mural des Künstlers Bond Truluv in der Plöck 29 digital animiert wurden, kann ab dem 11. April nun auch die „School of Dreams“ mit der App „Artivive“ zum Leben erweckt werden.
Metropolink Festival of Urban Art
Graffiti und Streetart bilden seit Jahrzehnten den kreativen Nukleus großer Metropolen und sind die Farbtupfer, die unsere Städte lebendig machen. Das Metropolink Festival of Urban Art, das im Jahr 2024 sein zehnjähriges Jubiläum feiert, hat sich inzwischen über Heidelbergs Grenzen hinaus einen Namen gemacht und steht als Synonym für erlebbar gemachte urbane Künste in unterschiedlichen Räumen und Formaten. Seit 2015 kuratiert und geleitet von Pascal Baumgärtner sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Hauswände und öffentliche Stromkästen in der Metropolregion Rhein-Neckar von national und international bekannten Künstler:innen zu Kunstwerken umgestaltet worden. Mit der Commissary im Patrick Henry Village wurde darüber hinaus ein Ort geschaffen, der Graffiti und Streetart ein Zuhause gibt. Doch nicht nur wechselnde Ausstellungen sind in der Commissary zu sehen. Der Kunstraum bietet sich ebenso für Konzerte und sogar Pop-up-Restaurant-Events an.
Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien (CATS)
Mit dem im Jahr 2019 gegründeten Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien (CATS) bietet Heidelberg einen besonderen Ort der gelebten Wissenschaft und der interkulturellen Begegnung, an dem sich Süd- und Ostasienstudien in einmaliger Form treffen. Das CATS ist ein Asienzentrum der anderen Art, weil es Asienstudien im globalen Kontext betreibt, somit in asienübergreifenden Kontexten denkt und dabei interdisziplinär und praxisbezogen arbeitet. Das CATS vereint nicht nur Institute der Ethnologie, der Süd-, Südost- und Ostasienwissenschaften und deckt mit insgesamt 22 Lehrstühlen unterschiedlicher Ausrichtung ein weites Spektrum an Forschungsthemen ab. Auch die umfangreiche Sprachausbildung bietet in seiner Breite ein bundesweit einzigartiges Angebot an Kursen für Hindi, Urdu, Bengali, Tamil, Tibetisch, Sanskrit, Singhalesisch, Chinesisch (Mandarin, Taiwanesisch, Kantonesisch) und Japanisch. In kleinerem Umfang werden projektbezogen die Sprachen Dari, Nepali, Pali, Pashtu und Koreanisch gelehrt.
