Vortrag: “Chinas Entwicklungshilfe: Wie konnte das einstige Entwicklungsland zu einem der größten Geber werden?”
Vortrag in der Reihe “Sinology goes public” von Marina Rudyak, M.A.
- Termin: Mittwoch, 21. Februar 2018
- Uhrzeit: 18.30 Uhr
- Ort: Konfuzius-Institut, Speyerer Str. 6, 69115 Heidelberg
- Eintritt: frei
China zählt heute zu den zehn größten Entwicklungshilfegebern. Chinesische Entwicklungshilfe- und Infrastrukturprojekte, vor allem in Afrika, sind immer wieder Thema kritischer Diskussionen. Ist die Kritik berechtigt? Und wie konnte China, das zu Beginn des Millenniums noch kaum jemand auf dem Schirm hatte, so schnell zu einem der größten Geberländer aufsteigen? Diesen Fragen ging Marina Rudyak in ihrem Vortrag nach.
So erklärte sie erst das Problem in der Verwendung des Begriffs „Entwicklungshilfe“ im chinesischen Kontext, da China sich selbst als Entwicklungsland sieht, und deswegen Entwicklungshilfe nur erhalten und nicht geben kann. An andere Länder geben sie „Auslandshilfe“. Anschließend skizzierte Marina Rudyak den geschichtlichen Verlauf der chinesischen „Auslandshilfe“. Die fing nämlich schon früher an, als man erwartet. Bereits 1960 bot China schon einem großen Teil der afrikanischen Länder finanzielle Unterstützung. Abschließend ging Frau Rudyak noch auf die Entwicklung in den letzten Jahren ein.
Im Anschluss an den Vortrag gab es noch Zeit zu einer Diskussion des Vortragthemas. Hier zeigte sich nochmal, wie relevant das Thema ist. Viele der Teilnehmer beteiligten sich an der Diskussion. Es wurden noch viele weitere Aspekte der Entwicklungspolitik wie etwa die „Belt and Road Initiative“ oder ein Vergleich mit europäischer Entwicklungshilfe angesprochen.
Marina Rudyak ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg und promoviert zur chinesischen Entwicklungshilfepolitik. Zuvor war sie Politberaterin für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Peking.
Sinology goes public
Unter dem Motto “Sinology goes public” gibt das Konfuzius-Institut Heidelberg Ihnen die Möglichkeit, Absolventen der Sinologie und Ihre unterschiedlichen Forschungsthemen kennen zu lernen. Wir freuen uns auf Themenvorschläge von Absolventen unter Angabe des Titels der Abschlussarbeit unter: h.marweg@konfuzius-institut-heidelberg.de.