Vorträge zur Traditionellen Chinesischen Medizin
Vorträge zur Traditionellen Chinesischen Medizin
Dr. Andrea-Mercedes Riegel stellte in dieser Vortragsreihe Grundzüge der Traditionellen Chinesischen Medizin, die Behandlung bestimmter Krankheitsbilder und die Diagnostik und Therapie am Patienten vor.
Teil 1: Einführung in die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
- Termin: Donnerstag, 25. September 2014
- Uhrzeit: 15-16.00 Uhr
- Ort: Akademie für Ältere, Bergheimer Straße 76, 69115 Heidelberg
- Eintritt: frei
Die chinesische Medizin ist reine Naturphilosophie. Der Mensch wird als Mikrokosmos im Makrokosmos gesehen, alle Vorgänge im Organismus haben ihr Vorbild in der Natur. Jeder Patient wird individuell untersucht und behandelt, unabhängig von einer schulmedizinischen Diagnose. Diese Individualität ist möglich, weil das Ergebnis der chinesischen Diagnose ein Disharmoniemuster ist, keine definierte Krankheit. Die chinesische Medizin ist Individualmedizin, zugleich auch pschychosomatische Medizin: denn es gibt keine eigenständige Psychologie oder Neurologie, die Emotionen werden den Innenorganen zugeordnet. Damit sind Psyche und Soma direkt miteinander verbunden. Das Faszinierende an der chinesischen Medizin ist, dass sie mit ihrem speziellen Denken und ihrer Art, Symptome zu analysieren und miteinander in Beziehung zu setzen, vielen Disharmonien im Organismus auf die Spur kommt, die zuvor verborgen geblieben waren. Ursache-Wirkungsverhältnisse treten zutage, der Mensch und seine gesundheitlichen Probleme werden in ihrer Gesamtheit erfasst. Das ist das Geheimnis der außerordentlich hohen Wirksamkeit der Therapien der chinesischen Medizin. Die Grundgedanken der chinesischen Medizin, ihre Prinzipien und ihre Therapieformen sollen im ersten Teil erläutert werden.
Teil 2: TCM am Beispiel bestimmter Krankheitsbilder
- Termin: Donnerstag, 02. Oktober 2014
- Uhrzeit: 15-16.00 Uhr
- Ort: Akademie für Ältere, Bergheimer Straße 76, 69115 Heidelberg
- Eintritt: frei
Viele chronische und Zivilisationskrankheiten sowie Schmerzzustände sind einer chinesischen Behandlung sehr gut zugänglich. Hier sind z.B. Fibromyalgie, Rheuma, Diabetes, Migräne und diabetische Polyneuropathie zu nennen. Diese Krankheiten und Schmerzzustände können je nach bestehender Symptomatik über mehrere unterschiedliche Disharmoniemuster definiert und dementsprechend unterschiedlich behandelt werden. Die möglichen Disharmoniemuster einiger Krankheiten werden analysiert und Behandlungsstrategien über Akupunktur und Kräutertherapie aufgezeigt.
Teil 3: Fallbeispiele mit Patientenbesprechung
- Termin: Donnerstag, 09. Oktober 2014
- Uhrzeit: 15-16.00 Uhr
- Ort: Akademie für Ältere, Bergheimer Straße 76, 69115 Heidelberg
- Eintritt: frei
Die chinesische Diagnostik besteht aus vier großen Anteilen: das Sehen, Hören, Befragen und Tasten. Das bedeutet, der Therapeut betrachtet den Patienten in seiner Gesamtheit, Erscheinungsbild, Hautbild, Haar, Augen und zuletzt die Zunge werden in Augenschein genommen. Die Zunge als besonderes Organ spiegelt das gesamte Organgeschehen wider. Der Therapeut hört dem Patienten bei der Darstellung seiner Probleme aufmerksam zu und stellt danach gezielte Fragen auch zur Vorgeschichte der aktuellen Problematik, zu sozialem, beruflichem und Wohnumfeld. Den Abschluss bildet das Tasten, das Tasten bestimmter Punkte am Körper, um eventuelle organische Störungen auszuloten, und die Pulstastung. Zungen- und Pulsdiagnose sind äußerst wichtige Bestandteile der chinesischen Diagnose. Sie sollen am lebenden Patienten durchgeführt werden. Interessierte Patienten haben die Möglichkeit, sich einer chinesischen Anamnese zu unterziehen und können sich Vorschläge für eine eventuelle Therapie machen lassen. In jedem Fall erfahren sie, wie ein chinesischer Therapeut arbeitet oder arbeiten sollte.
DR. Andrea-Mercedes Riegel
Frau Dr. phil. Dr. rer. Medic. Andrea-Mercedes Riegel studierte im Anschluss an ein Fremdsprachenstudium in Französisch und Spanisch noch klassische und moderne Sinologie, Germanistik und Medizingeschichte in Heidelberg, Taibei und München. Sie lebte von 1989 bis 1991 auf Taiwan und nahm an der Schule der “Akademie für die Erforschung der chinesischen Medizin” in Taibei, über eine Dauer von 18 Monaten, theoretischen Unterricht. Darauf folgte außerdem ein Klinikpraktikum in Taibei. Auch ihre Dissertation behandelt ein Thema aus dem medizinhistorischen Bereich. Seit Ende 1999 unterhält Frau Dr. Riegel eine eigene Praxis für Naturheilkunde.