Sehnsucht nach Shanghai – Die Autorin Lingyuan LUO im Gespräch mit Prof. Dr. Gertrud M. Rösch

Veranstaltung zum Bundesweiten Vorlesetag

Eintritt frei. Begrenzte Platzzahl. Es gilt die 2-G-Regel (Stand: 17.11.2021; Anpassungen anhand der aktuellen Lage möglich). Unser Hygienekonzept finden Sie hier: Hygienekonzept Veranstaltungen

Die amerikanische Journalistin Emily Hahn geht 1935 in Shanghai von Bord – wenig später liegt der schönen amerikanischen Journalistin die Stadt zu Füßen, in den Staaten reißt man sich um ihre China-Reportagen für den New Yorker. Als sie den Dichter und Verleger Zau Sinmay ( 邵洵美 Shao Xunmei) trifft, ist es Liebe auf den ersten Blick. Er ist gebildet, attraktiv, millionenschwer – und verheiratet. Eine leidenschaftliche Affäre beginnt, Emily erhält Zugang zur künstlerischen Avantgarde und gehobenen chinesischen Gesellschaft. Als der Krieg über Shanghai hereinbricht, riskiert sie ihr Leben für Zau und seine Familie. Eine letzte gemeinsame Reise führt die Liebenden nach Hongkong. Emily gelingt mit Zaus Hilfe der große Wurf, ihre Biografie über die einflussreichen Soong Sisters macht sie weltberühmt. Doch Zau muss nach Shanghai zurück, und das Schicksal will, dass Emily dem britischen Geheimdienst in die Arme läuft…

Am Bundesweiten Vorlesetag treffen die Autorin Lingyuan Luo und die Germanistin Gertrud Maria Rösch erneut in Heidelberg aufeinander, um über Luos aktuellen Roman über eine ungewöhnliche Frau, eine legendäre Liebe und eine spannende Zeitreise nach Shanghai, das „Paris des Ostens“ der wilden Dreißigerjahre, zu sprechen. Es liest die Heidelberger Schauspielerin Johanna Withalm.

Lingyuan LUO wurde 1963 in China geboren. Sie studierte Computerwissenschaft und Journalismus in Shanghai und lebt seit 1990 in Berlin, wo sie auch anfing, ihre Texte in deutscher Sprache zu verfassen. Ihr erster Erzählband Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock (2005) wurde mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet. 2017 erhielt sie den Erfurter Stadtschreiber-Literaturpreis, 2020 war sie Alfred-Döblin-Stipendiatin der Akademie der Künste in Berlin. Zahlreiche ihrer Romane beschäftigen sich mit deutsch-chinesischen Begegnungen und den Missverständnissen, die damit einhergehen, wie z.B. Die chinesische Delegation (2007), Wie eine Chinesin schwanger wird (2009) oder der Erzählband Nachtschwimmen im Rhein (2008). Ihr aktueller Roman Die chinesische Orchidee (2019) ist im zeitgenössischen China angesiedelt und erzählt von den Aufstiegsbestrebungen einer machtbewussten Frau. Ihren neuesten Roman Sehnsucht nach Shanghai (2021) siedelte sie im Jahr 1935 in Shanghai an und verarbeitete darin das schillernde Leben der amerikanischen Journalistin Emily Hahn. Lingyuan Luos Literaturschaffen wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert, darunter dem Alfred-Döblin Stipendium, dem Arbeitsstipendium des Berliner Senats und dem Grenzgänger-Programm der Robert Bosch Stiftung.

Weitere Werke:

2008: Die Sterne von Shenzhen (Roman)

2013: Das Mädchen, der Koch und der Drache (Roman)

2018: Gelbe Seide: Geschichten aus China und Deutschland (Erzählungen)

2019: Die chinesische Orchidee (Roman)

2021: Sehnsucht nach Shanghai (Roman)

Gertrud Maria Rösch ist seit 2005 als Professorin am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF) der Universität Heidelberg tätig. Schwerpunkt ihrer Forschung ist das Verhältnis von Fiktionalität und Faktizität. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit zum Schlüsselroman beschäftigt sie sich in zahlreichen interdisziplinär und intermedial ausgerichteten Aufsätzen mit der historischen Anthropologie, den Gender Studien sowie der Satire und Karikatur. Sie ist Mitherausgeberin des Literaturwissenschaftlichen Jahrbuchs sowie der Zeitschrift Literaturstraße: Deutsch-chinesisches Jahrbuch für Sprache, Literatur und Kultur. Gastprofessuren führten sie in die USA, nach Ägypten und auch nach China. Auch als Partnerschaftsbeauftragte für die Shanghai International Studies University, eine Partneruniversität der Universität Heidelberg, ist sie mit China auf vielfältige Weise verbunden.