ChinaCool: Weihnachten in China und Deutschland

Anlässlich der Jahreszeit haben wir die letzte Ausgabe von „ChinaCool“ Jahr 2020  dem Thema „Weihnachten“ gewidmet. Insgesamt drei Studierende haben über ihre Erfahrungen in China und in Deutschland berichtet: Anne Joksch und Arved Bläschke studieren Sinologie in Heidelberg. Im Zuge ihres Studiums sind beide für ein Auslandsjahr nach China gegangen, Anne nach Nanjing und Arved nach Shanghai. Liu Wanying kommt ursprünglich aus Xi’an und macht nun ihren Master in Heidelberg. Alle drei erzählten uns von ihren Erfahrungen während der Weihnachtszeit im jeweils anderen Land.

Den Anfang machte Arved. Er begann mit dem Hinweis, dass Weihnachten in China natürlich kein gesetzlicher Feiertag ist und dass sie deshalb an den Tagen normal Unterricht hatten. Allerdings hatte seine Klasse eine Lehrerin, die einige Zeit in den USA gelebt hat und deshalb auch einige weihnachtliche Aktivitäten mit den Schülern organisierte. So kam es unter anderem dazu, dass Arveds Klasse wichtelte. Da sich alle noch nicht so lange kannten und man deshalb unsicher war, was den jeweiligen Wichtelpartnern gefallen könnte, haben die meisten am Ende Sachen aus ihrer Heimat verschenkt. So wurde aus dem Wichteln nicht nur ein Geschenk-, sondern auch ein Kulturaustausch. Zum Abschluss hatte Arved noch einen Tipp für die Weihnachtszeit in China: Wer die Möglichkeit hat, sollte die Gelegenheit zum Reisen nutzen. Da Weihnachten in China kein Feiertag ist, sind die meisten touristischen Reiseziele weniger besucht und man kann sie quasi für sich allein genießen.

Danach berichtete Wanying, wie sie als Chinesin Weihnachten in Deutschland wahrgenommen hat. In China sieht sie Weihnachten eher als ein Shopping-Festival als ein Fest für die Familie mit religiösem Hintergrund. Dann stellte sie einige Sachen vor, die für sie besonders waren. Am Frankfurter Weihnachtsmarkt hat sie beispielsweise zum ersten Mal ein Karussell gesehen. Auch Adventskalender kannte sie so aus China nicht und sie berichtete, wie sie ganz aufgeregt war, als sie die erste Tür in ihrem Kalender öffnete. Da sie in Deutschland keine Familie hat, ist Weihnachten für Wanying eine Zeit, die sie mit ihren Freunden verbringt, beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt. Dort hat sie auch schon einige Weihnachtsleckereien für sich entdeckt. Auf Reisen während der Weihnachtszeit konnte sie außerdem die schöne Dekoration in verschiedenen Städten Deutschlands und Europas bewundern.

Zum Abschluss erzählte uns Anne noch ein wenig über ihre besondere Erfahrung in Nanjing: Ihre Universität organisierte tatsächlich eine Weihnachtsfeier. Die war ihrer Meinung nach allerdings etwas kitschig und nicht so richtig weihnachtlich. Weihnachtsgefühle kamen auf, als sie von einer chinesischen Freundin Plätzchen bekam. Zudem wurde Anne noch selbst aktiv: Sie gründete kurzerhand einen eigenen Chor der ein paar Weihnachtslieder, auch aus Deutschland, einstudierte. An der deutschen Aussprache hatten einige der Choristen anfangs sehr zu knabbern, aber es lief am Ende sehr gut. Ihre Lieder konnten sie dann auf der kombinierten Weihnachts- und Neujahrsfeier der Universität aufführen. Neben der offiziellen Weihnachtsfeier der Universität organisierten einige Studierende noch eine eigene Weihnachtsfeier, für die sie extra eine Villa mieteten. Allerdings kam dort für Anne auch keine richtige Weihnachtsstimmung auf, da es eher einer normalen Party glich. Eine Kuriosität nannte sie noch zum Abschluss: Teilweise hängt und steht die Weihnachtsdekoration, beispielsweise an einigen Orten der Universität. das ganze Jahr über.

Der Vortrag war ein super Einblick in unterschiedliche Erfahrungen zur Weihnachtszeit. Wir hoffen, dass auch alle Teilnehmenden auf ihre Weise eine schöne Weihnachtszeit verbringen können!