23. Tagung des Fachverbands Chinesisch e. V. (FaCh) am Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien (CATS)

Call for Papers „Grenzen überwinden, China-Kompetenz vermitteln“ 23. Tagung des Fachverbands Chinesisch e. V. (FaCh) am Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien (CATS), Universität Heidelberg

English version

Programm:

Das Programm finden Sie hier.

11. April – 13. April 2024

(Shenbao 13.1907)

Oft wird China in Europa als eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angesehen. Das birgt Chancen und Risiken: Zentral ist deswegen, die Motivation und das Interesse für China und die chinesische Sprache nachhaltig zu fördern. Gerade in einer Zeit, in der die Kommunikation mit China erschwert ist, kann, wer Chinesisch lernt und Wissen über China erwirbt und vermittelt, sich als Brückenbauer erweisen. Wenn China-Kompetenz die Fähigkeit zur informierten transkulturellen Übersetzung ist, so braucht es Ambiguitätstoleranz und Dialogfähigkeit, um diese zu erwerben und zu vermitteln, den Willen also, Konflikte auszuhalten und dabei immer wieder Grenzen zu überwinden. Mit unserem Tagungsthema wollen wir dazu einladen, gewohnte Grenzziehungen in Bezug auf China zu hinterfragen und innovative Vermittlungskonzepte für China-Kompetenz vorzustellen, die exemplarisch werden können für die Vermittlung von Global-Kompetenzen.

  • China-Kompetenz besteht aus Sprach- und Kultur-Kompetenz: Wie können wir also die traditionell klare Trennung zwischen Sprachunterricht und inhaltlicher Vermittlung überwinden? Wie können wir mit Übersetzungen von originalsprachlichen Quellen Brücken zum Fachunterricht bauen?
  • China-Kompetenz umfasst die Fähigkeit, den sinophonen Sprach- und Kulturraum als Ganzes zu verstehen. Wie verfahren wir mit den unterschiedlichen sprachlichen Varietäten, wie gehen wir mit Lang- und Kurzzeichen um, wie integrieren wir unterschiedliche Lehr- und Forschungstraditionen?
  • China-Kompetenz verändert sich im digitalen Zeitalter: Wie können wir durch eine Aufhebung der Trennungslinien zwischen analogem und digitalem Unterricht entstehende Denk- und Handlungsräume kreativ nutzen?
  • China-Kompetenz bedeutet, China kritisch zu verstehen: In welchen Zusammenhängen lassen sich kognitive und affektive Lehr- und Lernstrategien für den erfolgreichen Erwerb von Chinesisch- und China-Kompetenz einsetzen?
  • China-Kompetenz muss zielgruppengerecht und binnendifferenziert vermittelt werden: Wie sollen wir bei der Lehrbuch- und Materialentwicklung mit den Grenzen zwischen verschiedenen Bildungsformen und Altersgruppen (Vor- und Grundschule, Schule/AG, Berufsschule, Hochschule) umgehen?
Call for Papers:

Den Call for Papers finden Sie auf der folgenden Seite sowie direkt über die verlinkten Dokumente:

Kontakt:

Rückfragen gerne an: fach23@cats.uni-heidelberg.de

Veranstalter:
  • Fachverband Chinesisch e.V.
  • China-Schul-Akademie
  • Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien CATS
  • Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg e.V.

 

Anti-Asiatischer Rassismus: Reflektionen, Erfahrungen und Diskussionen

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024 statt.

Welche Rassismus-Erfahrungen machen asiatisch-gelesene Menschen in Deutschland? Und wie kann man mit Rassismus-Erfahrungen umgehen, wo sich Hilfe holen? Die Soziologin, Kolumnistin und vielfältig ehrenamtlich engagierte Ruirui Zhou widmete ihren Vortrag Diskussionen über Rassismus, dem sich asiatisch-gelesene Menschen in Deutschland gegenübersehen. Dabei wurden theoretische Konzepte, wirtschaftliche, globalpolitische und historische Entwicklungen sowie intersektionale Überlappungen beleutet und auf Beispiele aus ihrer Arbeit als stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Chinesische Gemeinde in Deutschland e.V.“ zurückgegriffen, um zu entschlüsseln, welche Mechanismen, Motivationen und Ängste anti-asiatischen Übergriffen  zugrund liegen können. Ziel dieser Veranstaltung war es, Betroffenen, Interessierten und den sogenannten „Allies” die Möglichkeit zu geben, Einblicke in unterschiedliche Erfahrungen mit anti-asiatischem Rassismus zu erhalten sowie Lücken in der theoretischen Auseinandersetzung und in der sozialen Praxis aufzudecken.

Über die Referentin:

Zhou_ruirui_IWgR

© Miguel Ferraz

Ruirui ZHOU – Soziologin und sozial engagierte Wissenschaftlerin. Derzeit forscht Ruirui Zhou verstärkt zu Themen der Soziologie, Kulturpolitik und Kulturentwicklung und setzt sich in diesem Rahmen ebenfalls mit Phänomenen des anti-asiatischen Rassismus auseinander. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ist Ruirui Zhou als Kolumnistin tätig und derzeit stellvertretende Vorsitzende der Chinesischen Gemeinde in Deutschland e.V.. Des Weiteren ist sie als Beiratsmitglied in der Behörde für Kultur und Medien Hamburg tätig.

Faschingsferienprogramm 2024

Volles Haus zum Frühlingsfest!

Das Ferienprogramm 2024 endete mit einem traditionellen Drachentanz und einem fröhlichen Gongxi ni der teilnehmenden Kinder.

Im Februar 2024 lud das Konfuzius-Institut Heidelberg zum Start des Drachenjahres Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren in die Welt der chinesischen Feste ein. Kennengelernt und gefeiert wurden das chinesische Neujahrsfest, das Laternenfest, das Drachenbootfest und das Mondfest. Das Programm war mit 12 Kindern komplett ausgebucht.

Während andere am Dienstag Fasching feierten, begingen die Teilnehmer:innen des Ferienprogramms das wichtigste Fest in China: das Frühlingsfest (春节 Chūnjié) oder auch Neujahrsfest genannt. Es wurde gebastelt, die Neujahrsgeschichte zum Nian-Monster gelesen, gespielt und Chinesisch gesprochen. Einen chinesischen Namen bekam auch jede/r. Am Nachmittag gab es einen Kalligrafie-Kurs speziell für das Beschreiben roter chinesischer Chūnlián (春联) mit Glückwünschen und Glücksformeln, wie sie in China zum Neujahr an vielen Türen und Fenstern aufgehängt werden.

Drachenboot (龍船)

Am zweiten Tag wurde mit dem Basteln von Laternen das Laternenfest (元宵节 Yuánxiāojié) gefeiert, auch wenn es sonst erst 15 Tage nach Beginn des chinesischen Neujahrs das Ende des Neujahrsfests markiert. Es wurden Laternenrätsel in die Laternen gehängt und auch gelöst. Zu Mittag aßen die Kinder eigens von ihnen befüllte und gefaltete chinesische Maultaschen (饺子 jiǎozi), ein typisch chinesisches Neujahrsessen.

Tag 3 war gänzlich dem Drachenbootfest (端午节 Duānwǔjié) gewidmet. Kleine hölzerne Drachenboote wurden bunt bemalt, zusammengebaut und konnten in alter Tradition zur Rettung des Dichters Qu Yuan gegeneinander antreten.

Üben, üben, üben!

Am letzten Tag wurde noch einmal fleißig für die Abschlussaufführung für die Familien geprobt, aber auch noch das letzte der vier Feste, das Mittherbstfest/Mondfest (中秋节 Zhōngqiūjié) mit von den Kindern hergestellten Mondkuchen begangen. Die Mondkuchen sollen an den Vollmond und die Legende der Mondgöttin Cháng’é (嫦娥) erinnern. Zum Abschluss der Ferienprogrammtage führten die Kinder mit einer Erklärung zu den vier Festen einen Drachentanz, kleine Akrobatikkunststücke und einen Fächertanz auf und sangen das berühmte chinesische Neujahrslied 恭喜你 (Gōngxǐ nǐ: Glückwünsche für Dich). So gingen die Kinder nach vier Tagen mit vielen neuen Eindrücken aus der chinesischen Kultur in das Jahr des Drachen.

China an die Schulen!

Die China AG feiert den Beginn des Drachenjahres

Die Präsentation der China AG beim diesjährigen ‘Tag der offenen Tür’ am CBG stand ganz unter dem Motto des kurz bevorstehenden chinesischen Neujahrsfestes am 10.02.2024.

Die China AG-Teilnehmer:innen hatten sich in den letzten AG-Stunden Gestaltungsmöglichkeiten für den Raum der China AG überlegt und Spiele entworfen, um zukünftigen Fünftklässler:innen und ihren Eltern die Arbeit der China AG vorzustellen. Mit einem selbsterstellten Memo-Spiel konnten Mitspieler:innen chinesische Zeichen voneinander unterscheiden lernen. Am Kalligrafie-Tisch standen Pinsel und schwarze Tusche für das Schreiben chinesischer Neujahrsgrüße zum Jahr des Drachen zur Verfügung, welches am 10.02.24 in China begonnenen hat: 龙年快乐 – Ein frohes Drachenjahr!

An anderen Tischen konnten kleine bunte Drachen gebastelt werden und Farbbällchen mit Stäbchen und chinesischen Schriftkarten in verschiedene Schälchen sortiert werden. Besonders Spaß machte es den Besucher:innen auch, sich in chinesischer Akrobatik zu üben. Die China AG hat sich sehr über die vielen Besucher:innen und das große Interesse an der Arbeit der China AG am CBG gefreut!

辰龙纳福辞旧岁

海德堡大学孔子学院甲辰龙年春节联欢,龙重登场! 

  才闻兔岁凯旋曲,又唱龙年祝福歌。 

  当地时间202423日下午1430分,由海德堡大学孔子学院主办的甲辰龙年春节联欢晚会在孔子学院重开始。即使没有阳光普照,也掩盖不住来参加庆祝活动来宾们的热情,当天下午来自海德堡周围的华人和德国家庭以及少数外国嘉宾180余人齐聚一堂,共同提前庆祝甲辰龙年的到来。海德堡大学孔子学院院长Dr. Petra Thiel 女士也特地拨冗前来同欢,并给与会来宾带来温馨的新年祝福。 

  此次庆祝历时约4个小时。一开始是演出,节目包括中文歌曲演唱、相声、魔术、演说等。节目都是由本院儿童学员演出。因为因缘际会来孔院学汉语,并借此机会上台展示过去半年到一年的学习成果。在一场场精彩的演出以及鼓掌声下全部节目顺利结束,不过接下来等着来宾的尚有趣味手工手工制作鞭炮以及传统套圈游戏,两者一动一静。让孩子与朋友们齐声欢笑,让许许多多亲子们一同坐下做手工,一起享受难得的天伦乐。此次活动除了带给学员体验春节热闹气氛,也带来家长们跟彼此、跟教师们沟通的机会。活动后半部以传统过年菜饺子及其他美食伴随着欢乐的交谈声落幕。 

  兔年将去,我们深情回望;龙年纳吉,我们扬帆起航!愿大家新春快乐、如意吉祥! 

海德堡大学孔子学院供稿 

 

International Graduate Student Conference 2023

International Graduate Student Conference

Flows and Circulations Agents, Narratives, Institutions: A Transcultural Perspective

流动与交通——行动者、叙事、建制:跨文化的视角

For the first time since the cooperation between Heidelberg University and Shanghai Jiao Tong University began more than 10 years ago, the Center for Asian Studies and Transcultural Studies (CATS), the Confucius Institute at Heidelberg University (CIHD), and the School of Humanities at Shanghai Jiao Tong University (SJTU) hosted an International Graduate Student Conference in November 2022.

Six young scholars from each of the two universities – master’s and doctoral students – presented their research in twenty-minute online presentations, which were then discussed in plenary sessions. The broad spectrum of topics covered Chinese and German poetry, visual arts, Buddhism, Chinese history and history didactics, science fiction literature, as well as production and reception aesthetics of historical newspaper advertising and contemporary computer games. The two best papers were awarded the “Sheng Sheng 生生 Best Student Paper Award”, which was endowed with 3,000 RMB each.

After the great success of the first workshop in 2022, CATS, SJTU and CIHD are happy to announce that a joint International Graduate Student Conference will be held again on November 16-17, 2023 in order to promote the academic exchange between the School of Humanities, Shanghai Jiao Tong University, and Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS), Heidelberg University.

This year’s conference theme “Flows and Circulations – Agents, Narratives, Institutions: A Transcultural Perspective” (流动与交通——行动者、叙事、建制:跨文化的视角) focuses on cultural, philosophical, historical, social, economic and artistic interaction and its transcultural dynamics. It further asks about the role of agents, narratives and institutions involved in transcultural processes. Topics can range from migration and trade to (the formation of) concepts and institutions; they can touch upon agents and their networks, the complexities of historical relationships, as well as general dynamics of circulation and exchange.Graduate students and young professionals from both universities are invited to submit abstracts of 250 words on topics related to the conference theme by September 10, 2023 to the following email address: international-hum@sjtu.edu.cn. Decision of acceptance will be announced by the end of September.The conference will be held in English. Speakers will have 25 minutes to present their papers, followed by 15 minutes for Q&A. Due to the time difference, talks given by the students/young professionals from CATS will be arranged during 9 am to 1 pm, Heidelberg time (4 pm to 8 pm, Shanghai time).To recognize the most outstanding paper presented at the conference, the conference committee will nominate the “Sheng Sheng 生生 Best Student Paper Award”. To be eligible for the award, the full paper needs be submitted by November 1, 2023 to the same email address (international-hum@sjtu.edu.cn). The paper should be about 3,000 words long and formatted with 12pt and 1.5 line spacing for better readability. In addition to the title of the paper, abstract and keywords, we also add your full name, home university, study program and year, as well as your email address. Thank you very much!
The award comprises an honorarium of 3,000 RMB (appr. 400 Euro). The event is part of the 3rd International Week organized by the School of Humanities, SJTU.
Nov. 16, 2023

Day 1
Moderator: Petra Thiel

9:15-9:25 / 16:15-16:25

OPENING SPEECH

Petra Thiel

9:25-10:00/16:15-17:00

Lennart Riedel, University of Heidelberg

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Contemporary Literature between Harmony and Dissonance - Reframing China's Present with China's Past

Respondent:

Shi Donglai


10:00-10:35 / 17:00-17:35

Chen Peiheng (陈沛亨) Shanghai Jiao Tong University

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A Corpus-based Critical Discourse Analysis of News Reports on the Dissemination of Chinese Traditional Festival Culture

Respondent:

Sara Landa


BREAK

10:45-11:20/17:45-18:20

Yawen Hu, University of Heidelberg

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Transclutural Placemaking, Mobility, and Identities In-Between: Socialist Migrant Workers and Their Transcultural Lives in Luoyang

Respondent:

Yu Qiong


11:20-11:55/18:20-18:55

Liu Tongyang, Shanghai Jiao Tong University

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The Plant Migration: Eco-colonialism and Internal Orientalism in the Kudzu Metaphor

Respondent:

Petra Thiel


BREAK

12:05-12:40/19:05-19:40

Olivia Wenzel, University of Heidelberg

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Medicine, Mobility, and Modernization: The pio-neering lives of two medical haigui–students in 1920s Heidelberg

Respondent:

Ren Yi, Ding Yijun


12:40-13:15/19:40-20:15

Tang Yan (唐艳), Shanghai Jiao Tong University

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"Tong Meng": Ignorant but not Imbecilic, Childish but not Weak – On the Origin of the Character "Meng" and philosophical interpretation

Respondent:

Petra Thiel

Nov. 17, 2023
Day 1
Moderator: Li Juan

9:15-9:20/ 16:15-16:20

SUMMARY

9:20-9:55/ 16:20-16:55

Jonas Schmid, University of Heidelberg

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Transcultural History Teaching: Flows and Circulations on the Silk Road(s)

Respondent:

Guo Liandong

9:55-10:30/ 16:55-17:30

Wei Enze (魏恩泽), Shanghai Jiaotong University

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POUVOIR-EN-COMMUN, Ricoeur’s transforma-tional account on Arendt’s political ontology to re-locate community as a transcendental one

Respondent:

Cai Wenjing

BREAK

10:40-11:15/ 17:40-18:15

Suk Man YIP (葉淑敏), University of Heidelberg

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When James Bond Converts into Iron Guanyin: Exploring Shaw Brothers’ Angel Strike Again (1968) and the Political Metaphor Inside

Respondent:

Wang Yuping

11:15-11:50 / 18:15-18:50

Yao Shun (姚舜), Shanghai Jiaotong University

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To Imagine Southeast Asia in Chinese Cinema

Respondent:

Barbara Mittler

11:50-12:25 / 18:50-19:25

Chang Ming Ly, University of Cologne

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Multisensory impact-aesthetics of video games: Images of China in Videogames

Respondent:

Huang Yuanfan

12:25-12:35 / 19:25-19:35

ANNOUNCEMENT OF "SHENG SHENG AWARD" WINNERS

 

Konfuzius und die neue Weltordnung II: Das Lied von der Erde

Uraufführung — Ying WANG: Neues Werk , 2023

Gustav Mahler: Das Lied von der Erde, bearbeitet von Arnold Schönberg (1921); vervollständigt von Rainer Riehn (1983), 1907 / 1908

SCHOLA HEIDELBERG | ensemble aisthesis

Leitung: Walter Nußbaum und Ekkehard Windrich

Veranstalter: KlangForum Heidelberg

Fortsetzung von: Konfuzius und die neue Weltordnung I

Ying Wang trifft auf „Das Lied von der Erde“

Der sinfonische Liederzyklus “Das Lied von der Erde” (1909) steht als Ausnahmewerk in der Reihe der Sinfonien Gustav Mahlers, gleichzeitig aber in der Tradition des musikalischen Exotismus. (Der Bezug insbesondere auf Verdis “Aida” von 1871, ein Paradestück der Gattung, erweist sich inhaltlich wie im Spannungsverhältnis großer Besetzung und kammermusikalischer Verfeinerung als musikalisch plausibel.)
In einer Gegenwartsperspektive, die die Problematik kultureller Aneignung und Transkulturalität ins Spiel bringt, kann Mahlers Vertonung altchinesischer Lyrik in der Lesart Hans Bethges zum Anlass weiterführender Auseinandersetzung mit dem Exotischen und Fremden, aber auch seiner Konstruktion werden.

Das KlangForum Heidelberg bemüht sich, besonders in Zusammenarbeit mit dem CATS (Centre for Asian and Transcultural Studies an der Universität Heidelberg) um kritische Infragestellung des eurozentrischen Begriffs von Musikgeschichte und Ästhetik. Auch in diesem Sinne ermöglicht das Auftragswerk an die chinesische Komponistin Ying Wang (*Shanghai 1976), eine Reihe von Intermezzi zwischen den sechs Sätzen von Mahler, immer wieder den Perspektivwechsel: Die vom ensemble aisthesis zusammen mit zwei hervorragenden SolistInnen der SCHOLA HEIDELBERG gespielte Adaption von Mahlers Zyklus im Geist der Schoenberg-Schule und des Wiener Vereins für musikalische Privataufführungen (B: Arnold Schönberg, Rainer Riehn), verbindet sich mit Wangs Uraufführung zu einem neuen, transkulturell gedachten “Lied von der Erde”.

Eine Kooperation mit:

 

 

Gefördert durch:

New Wonders of a Nonbinary Universe: Gender and Genre in Contemporary Chinese Science Fiction

Does science fiction have gender? As genre fiction, it is often marked with a series of binary categories. It is a so-called masculine hard-SF that is usually dominant in SF discursive spaces. But after the success of Liu Cixin’s Three Body novels, I have discovered the newest generation of women and nonbinary authors, who are decades younger than Liu Cixin. Their visions of the “Möbius” time-space without beginning or end and their identifications with “chimera” as the monstrous self-other combination create new breakthroughs for the new wave Chinese science fiction. These new writers make kinship in a nonbinary posthuman universe, with more radical notions about sex, gender, class, cyborgian constructions, transspecies lives, symbiosis and sympoiesis. This younger generation comprises Tang Fei 糖匪 (b. 1983), Wang Kanyu 王侃瑜 (b. 1990), Peng Simeng 彭思萌 (b. 1990), Shuangchimu 双翅目 (b. 1987), Gu Shi 顾适 (b. 1985), Mu Ming 慕明 (b. 1988), Duan Ziqi 段子期 (b. 1992), Wang Nuonuo 王诺诺 (b. 1991), and Liao Shubo 廖舒波 (b. 1988). This talk tried to redefine SF from a nonbinary point of view and proposed to read Chinese SF as fundamentally a break with the old-fashioned dualist thinking and mimetic realism. I did not only analyze the new writings by these women and nonbinary authors, but also attempted to reread the so-called “masculine SF,” even The Three-Body Problem, from a nonbinary perspective. This talk identified the female temporality (deep time) and a nonbinary posthuman structure in Liu Cixin’s trilogy.

Mingwei SONG is the Chair and Professor of East Asian Languages and Cultures at Wellesley College. His research interests include modern Chinese literature, the Bildungsroman, science fiction, posthuman theories, and the Neo-Baroque aesthetics. He is the author of Young China: National Rejuvenation and the Bildungsroman, 1900-1959 (Harvard, 2015) and Fear of Seeing: A Poetics of Chinese Science Fiction (Columbia, 2023). He is the co-editor of The Reincarnated Giant: An Anthology of Twenty-First Century Chinese Science Fiction (Columbia, 2018). He currently serves as the President of the Association of Chinese and Comparative Literature.

Feline Dystopias in Republican China: From Lao She’s Cat Country to Liao Bingxiong’s Kingdom of Cats

In ancient China, the cat was rather considered as a beneficent animal whose attitude was mimicked in agrarian dances (Marcel Granet, 1926), even if it was associated with theimage of a demon around the 6th century. For a long time it played a marginal role, probably because its cousin the tiger received all the attention (as shown by the choice of the twelve animals of the zodiac, of which it is not a part). Moreover, the Chinese holistic view of the world, which assigns each living being a place in the cosmic hierarchy, undoubtedly hindered the development of literature that gave animals an anthropomorphised role, an illustrious exception being the sixteenth-century novel Journey to the West. A popular animal among Chan Buddhists, it was well represented in paintings from the Song dynasty (960-1279) as a symbol of good fortune and longevity. As Wilt L. Idema (Mouse vs. Cat in Chinese Literature, 2019) has shown, the confl icting relationship of the
cat and the mouse inspired the legend of the trial of the mouse against the cat in the court of Yama, the king of the underworld, a popular subject in late imperial ballads and modern popular literature, as well as that, often depicted in New Year prints, of the mouse’s wedding. This allegorical and moralising depiction of the cat as a predatory hypocrite was repeated in the three Republican-era (1912-1949) satirical works I will discuss here, the poem Admonitions of the Cat (Mao gao 貓 誥) (1925) by Zhu Xiang 朱湘 (1904-1933), the novel Cat Country (Maocheng ji 貓記)(1933) by Lao She 老舍 (1899-1966) and the comic strip The Cat Kingdom (Maoguo chunqiu 貓國春秋) (1945) by Liao Bingxiong 廖冰兄 (1915-2006): I will show how cats, through their supposedly indolent and devious attitude, were able to act as alter egos embodying the ills of Chinese society in disillusioned and self-critical narratives.

Marie Laureillard
Associate Professor of Chinese studies (accredited to direct research) in Lyon 2 University in France, member of the Lyons Institute of East Asian Studies (IAO), is specialised in modern literature and art history and cultural studies of China and Taiwan. She has published Feng Zikai, a Lyrical Cartoonist: Dialogue between Words and Strokes (Paris: L’Harmattan, 2017, in French) and co edited Ghosts in the Far East in the Past and Present with Vincent Durand-Dastès (Presses de l’Inalco, 2017, in French), Night in Asia with Edith Parlier-Renault (Asie Sorbonne, 2021) and Cartoons in the Far East: origins, encounters, hybridation with Laurent Baridon (Hémisphères, 2023, in French). She is currently working on literature and comics from the Republican period. She is also the editor of a Taiwanese poetry series published by Circé.