ChinaCool: Singles’ Day

Am 11. November um 17:30 Uhr laden wir zu einer neuen ChinaCool-Veranstaltung ein. Der 11. November ist in China auch als Single’s Day bekannt. In ihrem Vortrag wird uns Referentin Chang Xiaojie, die am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg promoviert, erklären, was es damit genau auf sich hat.

Zuerst erklärt sie die Ursprünge dieses Tages als eine Art “Anti-Valentinstag” für Alleinstehende unter chinesischen Studierenden. Später entwickelte sich das Ganze zu einem “Kauf-Karneval”, an dem man zahlreiche Angebote in Geschäften, online sowie offline, finden kann. Mittlerweile ist der 11. November der umsatzstärkste Tag für viele chinesische Online-Händler. Der Vortrag geht auf zwei Perspektiven ein. Zum einen die der normalen Verbraucher:innen und auf der anderen Seite noch die der Online-Shops.

Die Veranstaltung findet im Konfuzius-Institut in Präsenz statt. Bitte beachten Sie die Hygienevorschriften.

Was ist ChinaCool?

Was wissen Deutsche eigentlich über China? Wie denkt man in Deutschland über China und welche Vorstellungen haben Chines:innen im Gegenzug von Deutschland und was denken Chines:innen über Deutsche?

Bei Chinacool hinterfragen wir gängige Vorurteile und Stereotypen über China und Deutschland und lernen den kulturellen Hintergrund des “anderen” Landes besser kennen. In Kurzvorträgen stellen wir Themen vor, die uns persönlich interessieren, die in China oder Deutschland gerade aktuell sind und uns Einblicke geben in Denken und Kultur in China wie in Deutschland. In kleinen Gruppen unterhalten wir uns in deutscher und chinesischer Sprache und lernen so China und Deutschland nicht nur aus einer oft ganz neuen Perspektive kennen, sondern haben auf diese Weise auch die Möglichkeit, unsere Sprachkenntnisse zu vertiefen, Sprachpartner:innen und Freunde zu finden.

Wir wollen gemeinsam lernen, dabei viel Spaß haben und Themen diskutieren, die uns ganz persönlich interessieren. Chinacool wird gemeinsam mit den Teilnehmer:innen organisiert. Ihr könnt eure Ideen einbringen und gemeinsam mit uns das Format gestalten. Wir freuen uns auf euch!

Veranstaltungsreihe Wirtschaft und Gesellschaft: Künstliche Intelligenz in China und der Welt

Spätestens seit Kai-Fu Lees Buch „AI Superpowers“ (2019) ist das Thema Künstliche Intelligenz in den Diskurs der internationalen Politik eingetreten. Chinas Aufstieg wird seitdem vor allen Dingen mit seiner Technologieentwicklung und insbesondere mit seinen Fortschritten in der Künstlichen Intelligenz (KI) in Verbindung gebracht. China und die USA, so die Narrative, befinden sich in einem Wettkampf um die globale Technologieherrschaft und somit auch die weltweite politische Dominanz. Aber entspricht dies der Realität? Und wie lässt sich die “KI – Stärke” eines Landes überhaupt messen? Hat China besondere politische Rahmenbedingungen, die dem Land einen Vorteil verschaffen? Oder besteht vielleicht sogar viel mehr Kooperation, Austausch und Zusammenarbeit zwischen China und den USA, als wir zu glauben meinen? Alexandra Stefanov und Till Ammelburg nehmen sich in der Veranstaltung „Künstliche Intelligenz in China und der Welt“ diesen Fragen an und freuen sich, mit Ihnen zusammen darüber zu diskutieren.

Die Veranstaltung findet online über Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Um zur Veranstaltung zu gelangen, klicken Sie bitte hier:

 

Alexandra Stefanov hat Sinologie in Heidelberg, Tianjin und Shanghai studiert und widmet sich seit über 10 Jahren den Themen chinesische Internetkultur, Innovationen und digitale Trends. Sie ist Gründerin von China Impulse, Co-Autorin des Buchs „Digitalisierung Made in China – Wie China mit KI und Co. Wirtschaft, Handel und Marketing transformiert“ und Teil der Digitalisierungs-Initiative der Deutschen Wirtschaft. Im Rahmen von Vorträgen und Workshops gibt sie einen Einblick in die chinesische Digitalwelt und zeigt auf, was wir davon für unsere eigene Digitalisierung in Europa lernen können (und was nicht).  

Weitere Informationen: www.china-impulse.de 

 

 

Till Ammelburg studierte Chinawissenschaften an der Universität Leipzig sowie an der FU Berlin und interessierte sich früh für die Dynamiken der gegenwärtigen chinesischen Gesellschaft und Wirtschaft. Seit 2006 führten ihn unterschiedliche Tätigkeiten nach China. In Shanghai beriet er deutsche mittelständische Unternehmen zu Personalfragen. Seit 2017 ist Till Ammelburg wieder in Berlin und unterstützt bei TechCode europäische Startups mit Technologien u.a. aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Mobilität und Industrie 4.0 dabei, im chinesischen Markt Fuß zu fassen. Darüber hinaus unterrichtet er als Gastdozent zur Technologieentwicklung in China an der TU Berlin und ist ehrenamtlich bei GINN tätig, einem deutsch-chinesischen Netzwerk, dessen Ziel es ist, Gründer*innen aus beiden Welten besser miteinander zu vernetzen.

Das Konfuzius-Institut auf der Buchmesse: „Neue literarische Stimmen aus China: JIANG Fangzhou“, Frankfurt Studio Festival, Agora Messegelände & Online

Was macht es mit uns, wenn sich die Welt plötzlich verändert? In ihrem neuesten Kurzgeschichten-Band, den sie während der Corona-Pandemie fertigstellte, lässt die chinesische Autorin JIANG Fangzhou ihre Figuren wie Satelliten durch unbekannte Welten schweben, immer auf der Suche nach Halt und einer Verbindung zu anderen. Nicht nur in ihren Kurzgeschichten, wie z.B. „Der Regenmacher“, die 2018 erstmals in deutscher Übersetzung erschien, sondern auch in ihren oftmals autobiographisch gefärbten Texten thematisiert die 31-jährige Autorin das Leben junger Frauen in den chinesischen Metropolen, ihr Ringen mit gesellschaftlichen Konventionen und den Wunsch nach Individualität.

JIANG gilt als Sprachrohr einer Generation, deren Aufwachsen von rasanten Modernisierungsprozessen im urbanen China geprägt wurde und die sich nach der Anerkennung alternativer Lebensentwürfe sehnt. Doch nicht nur als Schriftstellerin, auch als Redakteurin und Talkshow-Gast zeigt sie sich als genaue Beobachterin, die auch unbequemen Fragen nicht aus dem Weg geht. Im Oktober 2020 erschien ihr neuester Kurzgeschichten-Band, in dem sie sich erstmals der spekulativen Literatur zuwendet. JIANG schickt ihre Protagonisten darin in ferne Universen, Daten und Orte werden bewusst vage gehalten. In Lesungen und Gesprächen mit der Autorin nähern wir uns dem „Phänomen JIANG Fangzhou“ und einer, für uns, noch neuen literarischen Stimme aus China.

 

JIANG Fangzhou(Autorin), 1989 in der VR China geboren,begann bereits in der Grundschule mit dem Schreiben.  Sie absolvierte ein Studium an der Tsinghua-Universität in Peking, wo der renommierte Gegenwartsautor YAN Lianke auf sie aufmerksam wurde. In China erfreut sich JIANGS Prosa einer großen Fangemeinde. Scharfsinnig analysiert sie darin die Lebenssituation junger Frauen auf dem Weg ins Berufsleben und hinterfragt gängige gesellschaftliche Vorstellungen. Ihre Kurzgeschichte „Der Regenmacher“ erschien im Jahr 2018 in der Anthologie “Stadtleben: 8 Frauen, 8 Geschichten” (Hg. SHI Zhanjun und Jing Bartz, Drachenhaus Verlag). Im Herbst 2020 erschien ihre neueste Kurzgeschichtensammlung “A walk with the only man who knows why the stars shine”. Aktuell lebt und arbeitet JIANG in Peking.

 

 

Dr. Petra Thiel (Moderation) studierte Moderne Sinologie, Romanistik und Religionswissenschaft in Heidelberg. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Kinder- und Jugendbuchliteratur in China und in globalen Kontexten; Thema ihrer Promotion im Jahr 2018 war der zeitgenössische Adoleszenzroman in China. Seit Mai 2012 ist sie Direktorin des Konfuzius-Instituts an der Universität Heidelberg.

 

 

 

 

Es liest Johanna Withalm (Schauspielerin, Heidelberg).

 

 

 

 

Veranstaltung auf Englisch und Deutsch

In Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Frankfurt am Main

Die Teilnahme ist kostenfrei!

Wann: 24.10.2021, 17:00 Uhr
Wo: Frankfurt Studio Festival, Agora Messegelände & Online im Streaming des Frankfurt Studio Festivals:
https://www.buchmesse.de/livestream-frankfurt-studio-festival
https://www.facebook.com/frankfurterbuchmesse/

Messebesucher:innen können die Veranstaltung außerdem auf dem Messeaußenbereich Agora auf einem LED-Screen live mitverfolgen.

Vortragsreihe Sinology goes public: Von der „Nationalitätenpolitik erster Generation“ hin zur „Verschmelzungseinheit der Nationalitäten“?

Am 19. Oktober 2021 um 18 Uhr setzen wir unsere Vortragsreihe Sinology goes public, in der Nachwuchswissenschaftler*Innen ihre Forschungsthemen vorstellen, mit Dr. Egas Moniz Bandeira und seinem Vortrag Von der „Nationalitätenpolitik erster Generation“ hin zur „Verschmelzungseinheit der Nationalitäten“? fort.

Im Sommer 2020 entschieden die Kultusbehörden in der chinesischen Autonomen Region Innere Mongolei, den Gebrauch der mongolischen Sprache als Unterrichtssprache in den Schulen der Region sukzessive erheblich zu beschränken und schließlich größtenteils abzuschaffen. Die Abkehr von der mongolischen Sprache als Unterrichtsmedium hin zu einem Modell überwiegend chinesischsprachiger Bildung mit Mongolisch als bloßem Unterrichtsfach bedeutete eine Abkehr von jahrzehntelanger Praxis in der Region, wie er mehrere Jahre zuvor schon in anderen Gebieten wie Xinjiang und Tibet vollzogen worden war. In der Inneren Mongolei führte dies zu erheblichen Protesten, die aber letztlich erfolglos blieben. Der Vortrag bietet eine Einführung in die aktuellen Geschehnisse in der Inneren Mongolei und ordnet diese in die größeren Linien der chinesischen Nationalitätenpolitik ein.

Die Veranstaltung findet im Konfuzius-Institut in Präsenz statt. Bitte beachten Sie die Hygienevorschriften.

Egas Moniz Bandeira ist Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main. Nach einem Studium der Rechts- und Ostasienwissenschaften an der Universität Heidelberg und dem Rechtsreferendariat schloss er im Jahr 2019 sein Doktorat an den Universitäten Heidelberg und Tōhoku (Sendai, Japan) ab. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die moderne Verfassungsgeschichte Ostasiens und die Geschichte politischer Ideen im Lichte der Entstehung des modernen chinesischen Nationalstaats.

ChinaCool: Das Wuxia-Genre

Wir freuen uns sehr, am 14. Oktober Sven Renner als Referenten begrüßen zu dürfen! Sven hält seinen Vortrag über das chinesische Wuxia-Genre. Wuxia ist ein populäres Genre der chinesischen Literatur und des chinesischen Films. Im Zentrum dieses Genres stehen wandernde Ritter und Schlachten, oft auch mit phantastischen Elementen.

Wenn der Bösewicht Duan Yanqing in Jin Yong’s Roman “Halb-Götter und Dämonen” ein junges Geschwisterpaar in einer abgeschiedenen Höhle gefangen nimmt, ihnen ein Aphrodisiakum einflößt und dann um ihre Freiheit mit einem buddhistischen Mönch auf einem in der Luft schwebenden Brett eine angespannte Partie Go spielt, fragt man sich wahrscheinlich schon, was genau hier eigentlich gerade abgeht.

Und trotzdem, seit dem Erfolg des Films “Crouching Tiger, Hidden Dragon” (2000) ist das Wuxia-Genre im Westen angekommen und hat einen festen Platz in der Vorstellungswelt ‘asiatisch-chinesischer’ Fantasy errungen. Sei es nun in Computerspiel Titeln, wie Genshin Impact und League of Legends, oder im kürzlich erschienenen Disney Film “Raya and the last Dragon”, die Geschichten von wandernden Rittern, die abseits der ‘normalen’ Gesellschaft Abenteuer erleben und für ihr Verständnis von Ehre und Ordnung kämpfen, finden auch bei uns Anklang. Allerdings sind die Bücher und Autoren der Originaltexte außerhalb Chinas kaum bekannt und selbst bei china-affinen Menschen ist oft nur “Jin Yong”, der bekannteste Autor von Wuxia-Romanen, hängen geblieben. Dies liegt zum einen an dem traurigen Umstand, dass diese Texte zu übersetzen haarsträubend schwierig ist und zum anderen daran, dass viele der inhärent transportierten Werte wohl häufig auf Unverständnis beim deutschen Leser stoßen würden. Doch in einer gewissen Weise ist Wuxia lesen immer auch ‘China-lesen’, denn, wie er in seinem Vortrag zeigen möchte, offenbart die Lektüre dieser fantastischen Ritterromane seinem Leser viel über die chinesische Kultur und seinem Austausch mit der Welt.

Die Veranstaltung findet im Konfuzius-Institut in Präsenz statt. Bitte beachten Sie die Hygienevorschriften.

Was ist ChinaCool?

Was wissen Deutsche eigentlich über China? Wie denkt man in Deutschland über China und welche Vorstellungen haben Chinesen im Gegenzug von Deutschland und was denken Chinesen über Deutsche?
Bei Chinacool hinterfragen wir gängige Vorurteile und Stereotypen über China und Deutschland und lernen den kulturellen Hintergrund des “anderen” Landes besser kennen. In Kurzvorträgen stellen wir Themen vor, die uns persönlich interessieren, die in China oder Deutschland gerade aktuell sind und uns Einblicke geben in Denken und Kultur in China wie in Deutschland. In kleinen Gruppen unterhalten wir uns in deutscher und chinesischer Sprache und lernen so China und Deutschland nicht nur aus einer oft ganz neuen Perspektive kennen, sondern haben auf diese Weise auch die Möglichkeit, unsere Sprachkenntnisse zu vertiefen, Sprachpartner und Freunde zu finden.

Wir wollen gemeinsam lernen, dabei viel Spaß haben und Themen diskutieren, die uns ganz persönlich interessieren. Chinacool wird gemeinsam mit den Teilnehmern organisiert. Ihr könnt eure Ideen einbringen und gemeinsam mit uns das Format gestalten. Wir freuen uns auf euch!

Workshop für Lehrkräfte und Pädagog:innen („Train the teacher”) mit der Buchkünstlerin und Grafik-Designerin Yimeng Wu (Berlin): Das “Yaotaos Zeichen“ Reisebuch

Am 11. Oktober sprach die in Berlin lebende Buchkünstlerin und Grafik-Designerin Yi Meng Wu mit den Teilnehmerinnen des „Train the teacher“-Workshops im Tink Tank Space Heidelberg darüber, wie man kreativ und vielseitig lernen und auch lehren kann. Der Workshop orientierte sich an dem Lernmaterial zu dem Buch „Yaotaos Zeichen“, welches Yi Meng Wu gemeinsam mit der Grundschullehrerin Katja Studlarek im Rahmen der PASCH-Initiative des Goethe Instituts China entwickelt hat.

Die dem Lehrmaterial zugrunde liegende Geschichte „Yaotaos Zeichen“ spielt in Frankreich und China und erzählt – wunderschön künstlerisch in Szene gesetzt – die Lebensgeschichte des Chinesen Yaotao, der in den 1930er Jahren als Student aus China nach Frankreich kam. Die Leser:innen begleiten Lucie, die Urenkelin des titelgebenden Yaotao, auf ihre Reise in die Vergangenheit und erleben die Geschichte dieser französisch-chinesischen Familie in beeindruckenden Bildern, die Yi Meng Wu in aufwändiger Collagetechnik, analog und digital, kreiert hat. So beschäftigt sich das Buch mit vielen wichtigen und lehrreichen Themen, die auch eine gewisse Schwere aufweisen. Das Lernmaterial zu dem Buch greift diese vielfältigen Themen – Heimat und Fremde, Trauer und Krieg, die Begegnung unterschiedlicher Sprachen und Kulturen, die Kindheit in den 1930er und 1940er Jahren – auf und verbindet diese mit verschiedenen didaktischen Ideen und Methoden. Vorschläge, wie das Basteln einer Kulisse für ein Puppentheater und das Nachstellen einer Szene aus dem Buch oder das Verfassen von Kurzgedichten, sogenannten “Elfchen”, vereinen die Themen der Geschichte mit ihren künstlerischen und gestalterischen Aspekten.

Die Teilnehmerinnen des Workshops tauschten sich gemeinsam mit Yi Meng Wu über die unterschiedlichen Inhalte der Geschichte und deren Verarbeitung in dem Lernmaterial „Yaotaos Reisebuch“ aus und versuchten sich selbst an einigen Übungen aus dem Arbeitsheft. Sie überlegten gemeinsam in welchen Fächern an der Schule man das Material verwenden könnte und fanden aufgrund der Diversität der Themen viele Überschneidungen (Sprachunterricht, Ethik, Geschichte, Sachkunde etc.).

Die Materialien des „Reisebuchs“ stellt das Goethe-Institut zum freien Download zur Verfügung. Sie können es abrufen unter:

https://www.goethe.de/ins/cn/de/spr/unt/kum/yaotaos-zeichen—lernmaterial.html

Yi Meng Wu 吴祎萌 ist in Shanghai geboren und lebt seit sie acht Jahre alt war in Deutschland. Sie studierte an der Folkwang Hochschule der Künste (Essen), an der ENSAD (Paris) und an der Universität der Künste in Berlin. Die Buchkünstlerin und Designerin ist Gründerin des Designbüros „Studio Wu 無“ in Berlin und hält regelmäßig Kreativ-Workshops an Hochschulen und Institutionen wie dem Goethe Institut. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und international ausgezeichnet, u. a. mit dem German Design Award, den Joseph Binder Award (Österreich) und dem Golden Pin Award Taiwan.

Tag der offenen Tür im Konfuzius Institut 2021

Am 10.10.2021 öffnete das Konfuzius-Institut Heidelberg von 14 bis 18 Uhr seine Türen und lud die Besucher:innen herzlich dazu ein, „chinesische Luft“ in Heidelberg zu schnuppern. Mit den Sprachlehrerinnen Chen Chen und Dang Xu konnten sie in die Welt der chinesischen Sprache und Schriftzeichen eintauchen und ein erstes Gefühl, für die Sprache erhaschen. Einige Besucher:innen vertieften diese Reise in der neuen Bibliothek des Konfuzius-Instituts, schauten sich die Bücher an und tauschten sich über ihre Eindrücke aus.

Chinesische Schriftzeichen wurden dank der Buchkünstlerin Yi Meng Wu zum Star des Tages. Bei ihrem Collage-Workshop konnten die Besucher:innen die künstlerischen Aspekte der Schriftzeichen erleben. Gemeinsam mit Yi Meng Wu collagierten sie ihre eigenen Postkarten und fanden dabei Inspiration in den verschiedensten Symbolen, Worten und Traditionen Chinas. Der Collage-Workshop wurde inspiriert durch das von Yi Meng Wu verfasste und designte Buch „Yaotaos Zeichen“, welches selbst in aufwändiger Collagetechnik, analog und digital, kreiert wurde und in dem chinesische Schriftzeichen ebenso eine besondere Rolle spielen. So erzählt Yi Meng Wu anschließend im Rahmen der gut besuchten Lesung zu „Yaotaos Zeichen“ von der Reise, die sie zu der Buch-Idee geführt hat, der Reise durch den Entstehungsprozess des Buches und der Reise, die in dem Buch erzählt und erlebt wird.

Die Geschichte „Yaotaos Zeichen“ spielt in Frankreich und China. Die Idee wurde bei einem Aufenthalt Yi Meng Wus in Lyon geboren. Hier ist sie auf ein in der Region als „chinesische Festung“ (fort chinois) bekanntes Gebäude gestoßen, welches zwischen 1921 und 1950 eine zentrale Anlaufstelle für angehende chinesische Studierende in Frankreich war. Zu dem Zeitpunkt Yi Meng Wus Reise (2012) war die historische und transkulturelle Bedeutung dieses Ortes kaum noch ersichtlich und es entstand in ihr der Wunsch, die Geschichte wiederzubeleben. In ihrem Buch wird auf wunderschön künstlerische Weise die Geschichte des Chinesen Yaotao erzählt, der von China nach Lyon kam und an dieser Institution studiert hat. Lucie, die Urenkelin von Yaotao findet in einem Koffer chinesische Schriftzeichen, die ihr im Laufe des Buches die Lebensgeschichte ihres Urgroßvaters, geprägt von Krieg, Liebe, Flucht und dem Ankommen in einer neuen Kultur erzählen. Die liebevolle Gestaltung des Buches und die besondere Ausarbeitung der Schriftzeichen ist inspiriert durch intensive Recherchearbeit in dem Archiv der Stadt Lyon und orientiert sich an Schriftzeichen aus echten Briefen, die die chinesischen Studierenden damals verfasst haben, und anderen historischen Materialien der 1930er und 1940er Jahre. Ausschnitte aus dem Buch wurden im Rahmen der Lesung am Konfuzius-Institut sowohl auf Chinesisch als auch auf Deutsch von Yi Meng Wu selbst und der Schauspielerin Johanna Withalm vorgetragen.

Yi Meng Wu (吴祎萌) ist in Shanghai geboren und lebt seit sie acht Jahre alt war in Deutschland. Sie studierte an der Folkwang Hochschule der Künste (Essen), an der ENSAD (Paris) und an der Universität der Künste in Berlin. Die Buchkünstlerin und Designerin ist Gründerin des Designbüros „Studio Wu 無“ in Berlin und hält regelmäßig Kreativ-Workshops an Hochschulen und Institutionen wie dem Goethe Institut. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und international ausgezeichnet, u. a. mit dem German Design Award, den Joseph Binder Award (Österreich) und dem Golden Pin Award Taiwan.

Diese von Kreativität angefüllte Reise durch den Tag der offenen Tür fand ihren Abschluss in angeregten Gesprächen mit der Buchkünstlerin Yi Meng Wu, zwischen Büchern und Schriftzeichen in der Bibliothek des Konfuzius-Instituts.

ChinaCool-Online: Eine interkulturelle Beziehung

Es ist wieder einmal Zeit für eine neue Ausgabe von ChinaCool-Online! Dieses Mal aufgrund der Sommerpause zu einem etwas späteren Termin als sonst: Beginn ist am 27.09.2021 um 17:30 Uhr.

Ost trifft West! Wie ist es, wenn zwei Menschen aus verschiedenen Kulturen heiraten? Was können sie voneinander lernen? Wie können sie eine gute Paarbeziehung aufrechterhalten? Für den nächsten Vortrag laden wir ein interkulturelles Paar ein, um ihre Erfahrungen zu teilen.
Jiajia Wu, Psychologin, ist Chinesin und beschäftigt sich mit der Seele des Menschen. Boris Wu, Umweltaktivist und Permakultur-Gärtner, ist ein Deutscher, der sich mit der Seele der Natur beschäftigt. Es wird interessant sein zu hören, wie diese beiden Seelen einander begegnen.

Die Veranstaltung findet online über Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Um der Veranstaltung beizutreten, klicken Sie hier:

Metropolink Festival of Urban Art (mit We.N.U)

Im Sommer 2021 eröffnete sich für das KIH aufgrund der entspannteren Pandemielage die Möglichkeit, am Heidelberger Metropolink Festival für urbane Kunst teilzunehmen. In Kooperation mit dem Metropolink Festival lud das KIH das Künstlerkollektiv „We.n.u.“ nach Heidelberg ein. We.n.u besteht aus Friendly Liu, einer Hongkonger Künstlerin, sowie drei Berliner Künstlern aus der Graffiti-Szene, deren „Murals“ sich dadurch auszeichnen, dass sie durchgängig in schwarz-weiß gehalten sind und – ähnlich wie Wimmelbilder – zahlreiche Szenen, Figuren, Räume miteinander verbinden. Dabei werden immer wieder Bezüge zu China eingeflochten, sei es durch Schriftzeichen oder Figuren aus der Popkultur. Nachdem We.n.u. bereits 2020 auf Initiative des KIH eine Wand des zum Kurfürst-Friedrich-Gymnasium gehörenden Luisenhauses, das in unmittelbarer Nähe zum Campus des Zentrums für Asien- und transkulturelle Studien (CATS) gelegen ist, mit der „School of Dreams“ (梦想学校) bemalte, durften sie in 2021 mit einer großflächigen Wandbemalungen in der South Gettysburg Avenue im Patrick-Henry-Village die Hauptattraktion des Festivals stellen. We.n.u kreierte eine durch Hochhäuser dominierte städtische Landschaft, durchmischt mit lokal anmutenden Elementen wie der Alten Brücke Heidelbergs oder die Darstellung der Regenschirm-Bewegung Hongkongs. Durch verschiedensprachige Elemente auf städtischen Schildern und Bannern sowie einer nicht genau zu verortenden Architektur der Gebäude, erscheint es als eine Art übernationale Weltstadt, in der Insekten, Comicfiguren, anonymisierte Menschen, außerweltliche Aliens oder Repräsentanten diverser Interessengruppen unterschiedlich viel Platz einnehmen. So scheint das Mural die kritische Frage zu stellen: „Wem gehört die Stadt?“. In einer zweiten Kooperation mit dem Metropolink Festival erweckte der Visual Artist Jaime Ramirez das Kunstwerk von We.n.u mithilfe von Lichtinstallationen und einer speziellen Programmierung zum Leben: Einzelne Elemente wurden farblich hervorgehoben oder durch Lichteffekte aus der schwarz-weißen Tristesse geholt. So erschien es, als würde sich das Kunstwerk zu der Tanzmusik der gegenüberliegenden Bühne rhythmisch bewegen: Schilder flackerten in futuristischem Neonlicht, Gebäudeumrandungen wurden hell leuchtend nachgezeichnet, die Regenschirmbewegung wurde von einem über der Stadt schwebendem Ufo „eingesammelt“. So wurde das Wandgemälde durch die Lichtinstallation von Ramirez zum bestimmenden Ambiente der mit dem Festival einhergehenden Musikveranstaltungen. Das Festival, welches am 29.07.2021 von der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, MdL Theresia Bauer und dem Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Prof. Dr. Eckart Würzner feierlich eröffnet wurde, präsentierte bis zum 08.08.2021 eine Vielzahl von Künstlern und Musikern und erreichte eine Besucherzahl von ca. 6.500 Leuten.

Abschlussgespräch: Chinesische Regisseurinnen 2018 bis heute – Rückbesinnung auf die Familie?

Am Sonntag, d. 25. Juli 2021 endet das gemeinsame Filmfestival „Chinesische Regisseurinnen 2018 – heute: Rückbesinnung auf die Familie?“ des Konfuzius-Instituts Heidelberg und des Medienforums Karlstorkino. Sechs Filme waren insgesamt zu sehen, in denen die Regisseurinnen Familiendynamiken von ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten. So deckten A First Farewell (第一次的离别), Spring Tide (春潮), The Crossing (过春天), Red Flowers, Green Leaves (红花绿叶), Changfeng Town (长风镇) und Summer is the Coldest Season (少女佳禾) ein breites Spektrum an typischen Themen ab, angefangen von Prozessen des Erwachsenwerdens, über Krisen-, Verlust- und Abschiedserfahrungen, bis zu Generationskonflikten. Zum Abschluss des Filmfestivals laden wir Sie nun zu einem letzten (Online-)Gespräch mit der Filmexpertin Dr. Isabel Wolte ein, in dem Sie Ihre Eindrücke austauschen und Fragen zu den Filmen, zu den Regisseurinnen und zum Konzept der Reihe stellen können.

Das Gespräch findet am Montag, d. 26.7.2021 von 19 bis 20 Uhr über ZOOM statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Zugang zum Gespräch erhalten Sie hier:

Isabel Wolte, Universität Wien, studierte zunächst Informatik und Künstliche Intelligenz, dann Klassische Philosophie an der Universität Edinburgh. Von 2003 bis 2011 lebte sie in Peking. 2009 wurde sie an der Peking Film Akademie promoviert. Ihre Doktorarbeit legte sie auf Chinesisch vor.

Seit 2003 ist sie Geschäftsführerin ihrer eigenen, familiengeführten Firma “China Film Consult Wolte KG”, die für die Förderung des kulturellen Austauschs und der Zusammenarbeit mit China auf dem Gebiet der Kultur, vor allem im Bereich Film, tätig ist, u.a. bei der Organisation und Konzeption von chinesischen Filmprojekten und Beratung bei Koproduktionen und Drehs in China.

Seit 2010 ist Isabel Wolte Lektorin am Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie der Universität Wien und war außerdem 2011 bis 2015 Lektorin an der Beijing Film Academy, daneben publiziert sie und hält Vorträge zum chinesischen Filmschaffen.