Sinologie in den Beruf

Bericht von Anna Schiller, SHAN-Newsletter Nr. 82 Mai 2015

“Und was macht man dann damit?”: Sinologie in den Beruf mit Petra Thiel

Termin: Mittwoch, 22. April 2015
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg, Speyerer Str. 6, 69115 Heidelberg
Petra Thiel (l.) mit Mariana Münning

„Und was macht man dann damit?” Eine Frage, die wohl schon die meisten Sinologiestudenten einem ungläubig dreinschauenden Verwandten beantworten mussten. Um den skeptischen Blicken beim nächsten Familientreffen etwas entgegensetzen zu können, organisiert das Team Unternehmenskontakte von SHAN e. V. Im Rahmen der Reihe „Sinologie in den Beruf“ regelmäßig Vorträge bei denen Absolventen der Heidelberger Sinologie über ihren beruflichen Werdegang sprechen. Zuletzt zeigte Petra Thiel, geschäftsführende Direktorin des Konfuzius Instituts an der Universität Heidelberg, dass ein Sinologiestudium die Basis für eine erfolgreiche Karriere sein kann.

Als länderspezifische Kultureinrichtung zählt die Vermittlung der chinesischen Sprache und Kultur zu den Hauptaufgaben des Konfuzius-Instituts, das mit Mitteln des chinesischen Bildungsministeriums gefördert wird. In Heidelberg arbeitet das Institut, das als Verein organisiert ist, eng mit der Stadt und der lokalen Wirtschaft zusammen, schließlich bilden Chinesen in der Neckarstadt die größte Migrantengruppe. Petra Thiels Aufgabengebiet lässt sich in den Bereich des Wissenschaftsmanagements einordnen. Als Direktorin gestaltet sie die Programme,  ihr obliegt die Personalführung und Organisation von Gremiensitzungen, die Finanzierung und Einwerbung von Drittmitteln, kurzum: Petra Thiel sorgt für einen reibungslosen Ablauf auf allen Ebenen des Konfuzius-Instituts.

Neben ihrer Arbeit als geschäftsführende Direktorin promoviert Petra Thiel zurzeit am Heidelberger Institut für Sinologie. Zur Sinologie kam sie allerdings über Umwege: Nach ihrem Abitur machte sie zunächst eine Ausbildung zur Industriekauffrau. „Meine Ausbildung sehe ich heute als Vorteil. Ich habe gelernt, wie ein Betrieb funktioniert und wie ein normaler Arbeitsalltag abläuft. Außerdem konnte ich dabei schon erste Kontakte nach Asien knüpfen“, so die Sinologin. Während ihres Studiums in Heidelberg arbeitete Petra Thiel als wissenschaftliche Hilfskraft in der Bibliothek des Instituts für Sinologie und als Urlaubsvertretung in mittelständischen Unternehmen. „Hiwi-Stellen sind nicht zu unterschätzen. Man erhält einen Einblick in den Forschungsbetrieb und lernt Professoren und Mitarbeiter des Instituts kennen. Kontakte sind eine wichtige Komponente. Networking – sowohl regional als auch international –  ist daher ein enorm wichtiger Punkt“, erläuterte die Alumna die Bedeutung von außeruniversitären Kenntnissen schon während des Grundstudiums.

Im Rahmen ihrer Promotion konnte Petra Thiel lernen, Drittmittelanträge zu formulieren, Projekte selbstständig zu leiten und auf internationalen Konferenzen vor vielen Zuhörern Vorträge zu halten. „Ich kann ihnen nur raten, während des Studiums die Augen offen zu halten und sich selbst auszuprobieren. Durch Konferenzen und Austauschprogramme bieten sich viele Möglichkeiten, auch außerhalb Heidelbergs.“ Auch von den Sprachkenntnissen, die Petra Thiel während ihres Sinologiestudiums erworben hat, profitiert sie bei ihrer Arbeit im Konfuzius-Institut: Mit ihren Kollegen kommuniziert sie täglich auf Chinesisch, Englisch und Deutsch und Anträge muss sie häufig in kürzester Zeit in mehreren Sprachen verfassen.

Neu waren für die Sinologin bei ihrem Berufseinstieg allerdings Themen wie Didaktik, Personalführung oder Vereins-, Steuer- und Arbeitsrecht. In mehreren Fortbildungen erarbeitete sie sich das nötige Wissen auf diesen Gebieten. Auf gewisse Weise half ihr jedoch auch hier ihr Studium. „Während des Sinologiestudiums muss man eine Art Kaltschnäuzigkeit entwickeln und sich selbst sagen: ‚Ich mache das jetzt einfach, irgendwie wird es schon klappen.’ Vieles muss man sich einfach zutrauen, auch wenn man vielleicht denkt, dass man der Stellenausschreibung nicht vollständig entspricht,“ machte die Direktorin des Konfuzius-Instituts den anwesenden Studenten Mut. So hätte Petra Thiels Vortrag sicherlich auch den kritischsten Verwandten davon überzeugt, dass nach einem Sinologiestudium eine erfolgreiche Karriere im Wissenschaftsmanagement warten kann.

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SHAN e. V. wurde im Mai 2006 als Netzwerk für Studierende und Absolventen des Instituts für Sinologie der Universität Heidelberg von Studierenden gegründet. Die aktiven Mitglieder des Vereins organisieren sich in Teams mit den Themengebieten Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskontakte, Alumni und Schulen.

Die Verfassungsbewegung zu Ende der Qing-Dynastie

Die Verfassungsbewegung zu Ende der Qing-Dynastie

Vortragsreihe Sinology goes public
Termin: Dienstag, 14. April 2015
Uhrzeit: 18.00 Uhr
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg
Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg
Eintritt: frei

Egas Moniz-Bandeira führte mit seinem Vortrag zu der Verfassungsbewegung zu Ende der Qing-Dynastie in ein wenig bekanntes Forschungsfeld ein. Die Xinhai-Revolution von 1911 wird in der allgemeinen Wahrnehmung als Bruch mit dem rückständigen Kaiserreich und Notwendigkeit für Chinas fortschrittliche Entwicklung betrachtet. Doch in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts war auch das Kaierreich unter Führung der Kaiserinwitwe Cixi bemüht gewesen, das politische System des Kaiserreichs zu modernisieren. Trotz umfangreicher Gesetzessammlungen kannte man in China lange keine Verfassung. Das Konzept erhielt über Übersetzungen ausländischer Schriften erst im 19. Jahrhundert Einzug. Prägend für das Interesse an einer Verfassung war für China das Vorbild Japan: Japan war seit 1890 eine konstitutionelle Monarchie. Dies wurde als Grund für Japans unerwartete Siege im sino-japanischen Krieg 1894/95 und im japanisch-russischen Krieg 1904/05 betrachtet. So fiel der Beschluss langfristig ebenfalls eine Verfassung im Qing-Reich einzuführen, die eine gewisse politische Teilhabe der Bürger und eine Gewaltenteilung vorsah. Beratungskommissionen zogen in Europa und dem USA Erkundungen ein, Konzepte wurden diskutiert und 1908 erstmals „Richtlinien der Verfassung“ veröffentlicht. Zwar enthielt dieser Entwurf bereits ein Parlament und sah vor, dass Gesetze dem Parlament vorgelegt werden müssten, doch ähnelte er stark an das japanische Vorbild mit einem unantastbaren Kaiser und wurde als zu konservativ kritisiert. Nichtdestotrotz fanden im folgenden Jahr die ersten Parlamentswahlen fanden statt, von der jedoch die Mehrheit der Bevölkerung ausgeschlossen blieb. Ein Kabinett mit 13 Mitgliedern wurde gebildet, davon wurden allerdings ganze neun Sitze mit Mandschuren besetzt. Dies führte zu heftigen Protesten und Aufständen im ganzen Land. Die Regierung verlor die Kontrolle über große Teile Südchinas. Unter diesem Druck stimmte der Kaiser dem Plan zu einer neuen Verfassung nach englischem Vorbild zu und gab damit viele seiner Privilegien auf. Doch die Xinhai-Revolution setzte kurz darauf allen Bemühungen der Qing ein Ende.

Egas Moniz-Bandeira betonte, die Offenheit der Qing zu Reformen und die Bereitschaft des Kaisers selbst seine Machtbefugnisse zu beschränkten markierten einen bedeutenden Schritt. Motiviert hatte ihn dazu vermutlich das Bestreben nach Legitimierung im Inland und internationaler Anerkennung. In seiner Dissertation erforscht er insbesondere die einflussnehmenden Gruppierungen am Hof um Cixi und den Diskurs um die Inhalte der Verfassung.

Egas Moniz-Bandeira, ass. iur., studierte Rechtswissenschaften und Sinologie in Heidelberg. Er ist Doktorand am Institut für Sinologie und Stipendiat des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext: die Dynamik der Transkulturalität“ der Universität Heidelberg (Forschungsgruppe MC5 „Towards a Global History of Concepts“). Seine Dissertation beschäftigt sich mit den Ursprüngen des Verfassungsbegriffs in China.

Workshop: Presenting Research Results

Workshop — Presenting Research Results (Special Offer for Chinese Doctoral Students)

Course language: English

(Please note: this is not a language course!)

Date: 30.03.2015 and 31.03.2015
Time: 9.00-17.00 Uhr
Place: Bergheimer Str. 20, R 314
Deadline for registration: 15.03.2015

Presenting information clearly and effectively is a key skill to get your message, opinion, and research results across. However, many people feel terrified when asked to make their first public talk. Some of these initial fears can be reduced by good preparation which will also lay the groundwork for making an effective presentation. In cooperation with Heidelberg University’s Abteilung Schlüsselkompetenzen und Hochschuldidaktik (Center for Teaching and Learning), the Confucius Institute at Heidelberg University therefore offers Chinese Doctoral Students the opportunity to take part in a two-days training course.

The course will help you to prepare for the presentation of your research in seminars or at conferences. Questions that will be addressed are:

  • How do I structure my talk to make it more effective?
  • How do I use media efficiently?
  • What do I have to bear in mind to address my audience most effectively?
  • How can I improve my performance through feedback?

The course  requires participants to be actively involved by giving a presentation. Therefore, you are expected to prepare a short presentation/poster on your research topic beforehand or after the first day of the workshop. Systematic feedback (from the group, the expert, and video) will help you to recognize your strengths and weaknesses, to try out new presentation strategies and thus to improve your presentation skills. The course will be taught by Dr. Ute Leidig (Abteilung Schlüsselkompetenzen und Hochschuldidaktik, Universität Heidelberg).

The Confucius-Institute will cover all expenses. Please send your binding registration to Ms. Petra Thiel (E-Mail: info@konfuzius-institut-heidelberg.de), stating your name (Mr./Ms.), contact data (E-Mail and telephone no.) and research field. The deadline for registration is 15 March 2015. Since the number of participants is limited, reservation space will be made available on a first come first serve basis.

Traditionelle chinesische Medizin

Traditionelle Chinesische Medizin

Vortragsreihe mit Dr. Andrea-Mercedes Riegel

Akupunktur

Termin: Donnerstag,12. März 2015
Uhrzeit: 15.00 Uhr
Ort: Akademie für Ältere, Bergheimerstr. 76, 69115 Heidelberg, Raum E 06.
Eintritt: frei

Die Akupunktur ist der im Westen bekannteste Teil der chinesischen Medizin (TCM). Sie ist eine sanfte Therapiemethode, medikamentenfrei und nebenwirkungsarm, dennoch sehr effektiv und einsetzbar für fast alle Arten von Erkrankungen. Das Erstellen von Rezepturen der Akupunktur erfolgt individuell und folgt bestimmten Prinzipien, die auf den Grundtheorien der TCM basieren. Trotz ihrer Wirksamkeit haftet ihr noch immer das Etikett des Mysteriösen an, da ihre Wirkung nicht erklärbar scheint. Der Vortrag möchte Antworten zu wichtigen Fragen zur Akupunktur geben: Was ist die Akupunktur aus der Sicht der chinesischen Medizin und aus Sicht der Schulmedizin, was vermag sie zu leisten und für wen ist sie geeignet?

Tuina

Termin: Donnerstag, 19. März 2015
Uhrzeit: 15.00 Uhr
Ort: Akademie für Ältere, Bergheimerstr. 76, 69115 Heidelberg, Raum E 06.
Eintritt: frei

Die tuina-Massage ist neben der Akupunktur eine manuelle Therapieform aus der chinesischen Medizin. Ihr eigentlicher Name setzt sich aus den vier grundlegendsten ihrer Techniken zusammen: tui (schieben), na (greifen), an (drücken) und mo (reiben). Die Massage bezieht Leitbahnenverläufe und Akupunkturpunkte mit ein, sie kann daher flächig oder punktuell erfolgen, die Techniken und Stimulationsarten werden vom Therapieziel bestimmt. In vielen Fällen kann die tuina-Massage die Akupunktur ersetzen, etwa bei Kindern oder sehr empfindlichen Patienten, in bestimmten Fällen ist sie der Akupunktur gar überlegen. Der Vortrag stellt diese besondere Therapiemethode mit ihren Einsatzmöglichkeiten und Variationen vor.

Chinesische Medizin

Termin: Donnerstag, 08. Oktober 2015
Uhrzeit: 15.00 Uhr
Ort: Akademie für Ältere, Bergheimerstr. 76, 69115 Heidelberg, Raum E 06.
Eintritt: frei

Die „traditionelle chinesische Medizin“, die wir heute kennen, ist das Produkt der Säuberungsaktionen in der Volksrepublik China in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Es ging in dieser Zeit viel von den alten Theorien verloren, vieles ist heute nicht mehr präsent, auch nicht bei den Therapeuten Asiens. Die grundlegendsten Ideen jedoch, die Theorie von Yin und Yang und die Sicht des Menschen als Mikrokosmos im Makrokosmos, haben alle Epochen überdauert. Ihren Ursprung haben sie im „Buch der Wandlungen“ (I Ging). Dieses Buch wurde bis ins neunzehnte Jahrhundert hinein von traditionellen Ärzten Chinas als Bezugsquelle für die Erklärung von Vorgängen im Organismus herangezogen. Die Rolle dieses Werkes als Grundlagenwerk für Medizintheorien wurde in jüngster Zeit in China wieder zu einem wichtigen Forschungsthema. Der Vortrag möchte einen Einblick geben in das eigentliche originale Denken der chinesischen Medizin und in den Bezug zwischen diesem Buch der Symbolik und der chinesischen Medizin.

Aktuelle Veranstaltungen finden Sie außerdem immer in der Rubrik “Aktuelles“.

Vergangene Veranstaltungen zur TCM

Podiumsdiskussion zur TCM am Chinatag der Universität Heidelberg

Workshops zur TCM mit Karin Sitte

Vortrag: Dr. Andrea- Mercedes Riegel

Vortragsreihe: Dr. Andrea-Mercedes Riegel

Märchen aus China: Von gelben Störchen, blauen Rosen und bunten Drachen

Märchen aus China: Von gelben Störchen, blauen Rosen und bunten Drachen

 

Termin: Donnerstag, 05. März 2015
Uhrzeit: 09.30-10.30 Uhr bzw. 11.00-12.00 Uhr
Ort: Stadtbücherei Heidelberg, Hilde-Domin-Saal, Poststr. 15, 69115 Heidelberg
Eintritt: frei

Harald Jüngst hält keine Lesungen, er ist ein echter Erzähler! So ist er immer ganz präsent, hält Blickkontakt und reagiert direkt auf die Zurufe der Kinder. Dabei wirkt der ehemalige Grundschullehrer als hätte er in seinem Leben nie etwas anderes getan als Geschichten zu erzählen. In Heidelberg erzählte Jüngst gleich in zwei Schichten, einmal von 9.30 bis 10.30 Uhr und ein weiteres Mal von 11.00 bis 12.00 Uhr. Während die erste Gruppe von Schülern der 2. Klasse einer Heidelberger Grundschule bedächtig lauschte, ging es bei der zweiten Gruppe von Grundschülern aus Mannheim und Neckarsteinach deutlich lebhafter zu. Zwischenfragen von Jüngst zu den Märchen, mit denen er sich das Mitdenken und damit das Verständnis der Geschichten bei den Schülern sicherte, wurden stets mit lauten Zurufen beantwortet. Viel Gekicher löste besonders die Geschichte von der Sonne, die sich in den Mond verliebte, aus. Die Kinder lernten nicht nur Märchen aus China kennen, sondern auch wie man auf Chinesisch mit den Fingern bis 10 zählt – und das mit nur einer Hand! Auch das Geheimnis, warum sich Hund und Katze einfach nicht vertragen, wurde gelüftet. Denn zumindest in China meint man, die Ursache für den unerbittlichen Streit zu kennen…

An einigen Grundschulen fanden gerade Projekttage zum Thema Märchen statt, so dass diese Erzählstunde eine willkommende Bereicherung und  eine schöne Abwechslung für die Kinder darstellte. Wenn Sie Harald Jüngst verpasst haben, können Sie sich das Hörerlebnis nach Hause holen: Die Hörbuch-CD zu „Von gelben Störchen, blauen Rosen und bunten Drachen“ ist im Onlineshop auf http://www.harald-juengst.com erhältlich.

Harald Jüngst, der sich hauptsächlich auf irische Märchen konzentriert, wurde durch die Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung, die 2012 China als Schwerpunkt hatte, auf chinesische Märchen aufmerksam. Nach ausgiebiger Recherche, auch vor Ort in China, fand er chinesische Märchen, die bislang in Deutschland noch weitgehend unbekannt sind. Im April 2014 wurde “Von gelben Störchen, blauen Rosen und bunten Drachen” vom ARD/ ZDF Kinderkanal KIKA zum Hörbuch des Monats gekürt. Weitere Informationen finden Sie auch unter http://www.harald-juengst.com/

中国当代小说翻译讲座及中国作家现场朗诵会

海德堡孔子学院举办: “中国当代小说翻译讲座及中国作家现场朗诵会”

Termin: 2015年2月11号,12号

Ort: 海德堡孔子学院, Stadtbücherei Heidelberg

汉语的“包子”翻译成德语应该是“Baozi”还是“Dampfbrötchen”?“太湖”为什么不是“Tai See”? 2015年2月11日晚,海德堡大学孔子学院会议室座无虚席,气氛热烈。应海德堡大学孔子学院的邀请,德国著名汉学家、翻译家、美因兹大学前教授高立希 (Ulrich Kautz)关于“面向德国读者的中国当代小说翻译”的学术报告一开始就紧紧抓住了听众的注意力。

高立希教授通过对自身长期翻译实践的总结得出结论,认为汉德翻译与英德翻译不同,把中文小说翻译成德语,除了词汇和语法的差异以外,中国文化和德国文化的差异同样需要引起高度重视,翻译者要具有很高的母语水平,同时也要充分了解中国文化。讲座过程中,高立希教授与来自海德堡大学汉学系、美因兹大学翻译学院以及海德堡大学孔子学院等地的近四十位听众进行了互动。

高立希教授很早就开始关注并向德国读者介绍中国文学作品,曾翻译过王蒙的《活动变人形》,陆文夫的《美食家》,余华的《活着》,王朔的《顽主》等一大批中国当代作家的中长篇小说,并于1989年和2007年分别获得德国知名出版社柏林Aufbau-Verlag 的“翻译奖”和中国政府颁发的“中华图书特殊贡献奖”。

高立希教授在海德堡大学孔子学院留影
高立希教授在海德堡大学孔子学院留影

作为海德堡大学孔子学院2015年度中文化推广系列活动之一的“中国当代小说翻译讲座及中国作家现场朗诵会”的第二部分,是第二天(2015年2月12日)晚上在海德堡市立图书馆举行的中国作家王刚的小说《英格力士》(Der  Englischlehrer)的现场朗诵会。小说的作者王刚和德文译者高立希(Ulrich Kautz)分别为现场的听众朗诵了中文原版和德文译作的相应选段,并回答了听众的提问。近四十位听众中既有爱好文学的海德堡市民,也有来自海德堡大学等周边高校的的大学生。

王刚和高立希在朗诵会现场
王刚和高立希在朗诵会现场

王刚是中国当代知名作家,他创作的电影剧本《甲方乙方》和《天下无贼》广为人知,其作品《英格力士》曾获得由人民文学出版社《当代》杂志社主办、新浪网协办的 2004年“长篇小说年度奖” 两项最佳(读者与专家)奖。

 

德文译者高立希(Ulrich Kautz)和原作者王刚共同在小说《英格力士》的德文译本《Der  Englischlehrer》为海德堡大学孔子学院签名留念。                                                                                                                                                                                

                                                                                                                                                                                  供稿  :海德堡大学

孔子学院

Viel Glück und Erfolg für das Jahr der Ziege

Viel Glück und Erfolg für das Jahr der Ziege!

Das chinesische Neujahrsfest (Frühlingsfest: 春节) gilt als wichtigster chinesischer Feiertag und ist traditionell ein
Familienfest. Der Beginn des Neujahrsfests fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar.
Im Jahr 2015 beginnt das chinesische Neujahr am 19. Februar. Insgesamt gibt es zwölf chinesische Tierkreiszeichen, die
sich jährlich abwechseln. Mit dem chinesischen Neujahrsfest am 19. Februar 2015 beginnt das Jahr der Ziege. Den Abschluss des zweiwöchigen chinesischen Neujahrsfests bildet das Laternenfest.

Die Ziege gilt als sanftmütig, warmherzig, nach Harmonie strebend und mitfühlend. Für das Jahr der Ziege bedeutet dies, dass keine besonderen Höhen oder Tiefen, keine großen Umwälzungen oder Veränderungen zu erwarten sind. Das Jahr der Ziege wird manchmal auch als Jahr des Schafes bezeichnet, da sich beide Tiere dasselbe chinesische Schriftzeichen, yáng 羊, teilen.

Wir danken allen KursteilnehmerInnen, Freunden und Förderern für ihr Vertrauen und für Unterstützung!

Für das Jahr der Ziege wünschen wir Ihnen viel Glück und Gesundheit!

羊年大吉!

Konfuzius Institut Magazin 2014/5

Konfuzius Institut Das Magazin

Konfuzius Institut Magazin
Ausgabe 2014/5

Die chinesisch-deutsche Publikation „Konfuzius Institut“ wird seit 2014 herausgegeben. Den Lesern im deutschsprachigen Raum bietet das Magazin alle zwei Monate bereichernde und vielfältige Einblicke in die chinesische Kultur und Sprache. Das Magazin liegt kostenfrei in den Konfuzius-Instituten des deutschsprachigen Raums aus. In jeder Ausgabe finden Sie z. B. nützliche Vokabeln, leckere Rezeptideen und Berichte über die Aktivitäten von Konfuzius-Instituten im deutschsprachigen Raum. Bitte beachten Sie, dass das Magazin bei uns innerhalb weniger Tage vergriffen sein kann.

Link zum Durchblättern: https://issuu.com/konfuziusinstitut/docs/2014-05_konfuzius_institut

Ältere Ausgaben finden Sie hier.

Wang Gang: Der Englischlehrer

chinesisch-deutsche Autorenlesung

Übersetzung & Moderation: Prof. Dr. Ulrich Kautz

Termin: Donnerstag, 12. Februar 2015
Uhrzeit: 18.00 Uhr
Ort: Stadtbücherei Heidelberg, Kleiner Saal, Poststr. 15, 69115 Heidelberg
Eintritt: frei

„Der Englischlehrer“ erzählt die Geschichte vom Erwachsenwerden des Schülers Liu Ai und von dessen Englischlehrer Wang Yajun. Zur Zeit der Kulturrevolution, und noch dazu im abgelegenen Xinjiang, erinnert der aus Shanghai stammende, vornehm gekleidete und stets auf Sauberkeit und Eleganz bedachte Wang Yajun an alles, was zu dieser Zeit verpönt war. Auf den neugierigen Liu Ai wirken die englische Sprache und Wang Yayun umso mehr wie ein Tor zu einer anderen, kultivierteren Welt. Im Laufe des Romans entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen Lehrer und Schüler. Doch der Englischlehrer, der so gar nicht in das provinzielle Urumqi passen will, wird schnell Opfer von Verleumdung. Immer wieder geraten die Protagonisten in Konflikt mit den oft absurd wirkenden Regeln der Gesellschaft. Schicksalsschläge, Generationenkonflikte und auch die Liebe haben ebenfalls ihren Platz in der humorvollen Geschichte.

Im anschließenden Gespräch erklärt Wang Gang, wie wichtig es ihm sei das Unrecht in der Kulturrevolution aufzuarbeiten. Schwarz-Weiß-Malerei, wie man sie heute in einigen Büchern zu jener grausamen Zeit findet, lehnt er jedoch strikt ab. Er zeigt in seinem zum Teil autobiographischen Roman echte Menschen mit Stärken und Schwächen.

Der Schriftsteller Wang Gang 王刚, Jahrgang 1960, wuchs in Xinjiang, der Autonomen Region der Uiguren in Nordwestchina, auf. Nach dem Studium betätigte er sich unter anderem als Filmproduzent und Geschäftsmann, ehe er endgültig zum Berufsschriftsteller und Drehbuchautor wurde. Wang lebt heute abwechselnd in Beijing und in Xinjiang. Das Buch (Originaltitel Yinggelishi 英格力士, erschienen 2004), wurde von Lesern sowie Kritikern äußerst positiv aufgenommen und liegt seit 2009 auch in französischer und englischer Übersetzung vor.

Ulrich Kautz, Jahrgang 1939, habilitierter Sinologe mit langjähriger Erfahrung in Praxis und Lehre des Übersetzens und Dolmetschens, übertrug seit 1982 zahlreiche Werke zeitgenössischer Autoren ins Deutsche und gilt heute als einer der profiliertesten Übersetzer chinesischer Belletristik.

 

 

 

Wang, Gang. Der Englischlehrer. Gossenberg: Ostasienverlag, 2014.

 

Chinesisches Neujahrsfest 2015

Chinesisches Neujahrsfest in Heidelberg

Termin: Mittwoch, 28. Januar 2015
Ort: Kongresshaus Stadthalle Heidelberg,
Neckarstaden 24, Heidelberg

Am 28. Januar 2015 feierten der Verein chinesischer Wissenschaftler und Studierender in Heidelberg und das Konfuzius-Institut Heidelberg nun bereits im fünften Jahr gemeinsam das chinesische Neujahrsfest. Rund 500 Gäste waren ins Kongresshaus Stadthalle Heidelberg gekommen, um sich vom Programm, das die Organisatoren vom Verein chinesischer Wissenschaftler und Studierender in Heidelberg, allen voran die Vorsitzende des Vereins, Gao Shanshan, und ihre Stellvertreterin, Peng Yixuan, anlässlich der Feier des wichtigsten chinesischen Festes zusammengestellt hatten, überraschen zu lassen.

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Das Programm startete gleich mit einem fulminanten Auftakt, unter der Leitung von Kaja Müller-Wang und Thomas Wang, den Inhabern des in der Heidelberger Weststadt ansässigen Tee-Salons ARTEA, wurde das Publikum mit einem Löwentanz auf den Abend eingestimmt.

Offiziell begrüßt wurde das Publikum anschließend von der eigens zu diesem Anlass angereisten Konsulin Lu Xia vom Generalkonsulat der Volksrepublik China in Frankfurt am Main, dem Prorektor für Internationale Angelegenheiten der Universität Heidelberg, Herrn Prof. Dr. Dieter W. Heermann und Herrn Prof. Dr. Rabe.

Das abwechslungsreiche Programm gab den Gästen Einblick in viele Facetten der chinesischen Kultur in Vergangenheit und Gegenwart. Hip-Hop- und Roboter-Tanz wechselten sich ab mit Gedichtrezitation, chinesischen Comedy-Einlagen, Operngesang und Tae-Kwon-Do.

Das Konfuzius-Institut Heidelberg war auch in diesem Jahr wieder mit mehreren Programm-Punkten vertreten: Hu Wenjing, derzeit Sprach-Volontärin am Konfuzius-Institut Heidelberg, verzauberte die Gäste mit einer Bauchtanz-Einlage voller Grazie und Energie, ein Chor von Sprachschülern des Konfuzius-Instituts gab unter der Leitung von  Assoc. Prof. Wei Xianjun ein chinesisches Lied zum Besten und Sprach-Volontärin Jin Fan komplettierte das Moderatoren-Team, das die Gäste auch in diesem Jahr in deutscher und chinesischer Sprache durch das Programm führte.

Ein besonderer Glanzpunkt der Gala-Veranstaltung stellte in diesem Jahr ein von Studierenden selbst konzeptioniertes Musiktheater-Stück dar, das dem Publikum die Hoffnungen und Wünsche, aber auch die Härten und Schwierigkeiten näher brachte mit denen sich chinesische Studierende konfrontiert sehen, wenn sie ihr Studium in Heidelberg aufnehmen. Während die Wohnungssuche als eines der größten Probleme, nicht nur ausländischer Studierender, in Heidelberg lebensecht dargestellt wurde, zählte das Erlebnis der Fußball-Weltmeisterschaft für die Darsteller des Stückes zu den Highlights ihres Studienjahres 2014 in Heidelberg.

Besonders bewegend war die Performance des Frauenchors Belcanto aus Sandhausen mit ihrer Aufführung eines chinesischen Volksliedes, das ihnen von der Solistin des Chores, der Vorsitzenden des Vereins chinesischer Wissenschaftler und Studierender Gao Shanshan, beigebracht worden war.

Die glücklichen Gewinner der diesjährigen Tombola können sich auf eine Reise für zwei Personen in die Niederlande freuen. Den Preis des Konfuzius-Instituts Heidelberg, einen Sprachkurs im Konfuzius-Institut Heidelberg, übergab die Geschäftsführende Direktorin Petra Thiel.

Verabschiedet wurden die Gäste mit einem Medley beliebter chinesischer Pop-Songs des vergangenen Jahres, vielen guten Wünschen für das kommende Jahr, insbesondere dem Wunsch, sich auch zum nächsten Neujahrsfest in Heidelberg wiederzusehen.

Auch wir wünschen allen Gästen, Vereinsmitgliedern und Förderern, Partnern und Freunden ein gutes neues Jahr!

百事享通, 千事吉祥 , 万事如意!