Tag der offenen Tür am Mondfest 2015

Tag der offenen Tür am Mondfest 2015

 

Termin: Sonntag, 27. September 2015
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg, Speyerer Str. 6, 69115 Heidelberg

Wie bereits in den vergangenen Jahren begann der Auftakt zum Winterhalbjahr am Konfuzius-Institut Heidelberg mit einem Tag der offenen Tür anlässlich der Feier des chinesischen Mondfestes. Mehr als hundert Gäste besuchten unser Institut in der Speyerer Straße, unternahmen beim Probesprachunterricht ihre ersten Gehversuche auf dem Gebiet der chinesischen Sprache oder ließen sich in die Grundlagen der chinesischen Kalligrafie einweisen. Auch beim Falten unscheinbarer Papiere zu bunten Schmetterlingen, Fröschen oder Blumen und dem Knüpfen kunstvoller Knoten aus einfachen roten Fäden, ergab sich ein stimmungsvolles Miteinander von Gästen und Gastgebern. Durch intensive Gespräche, die Gelegenheit für Fragen zu chinesischer Sprache, Kultur oder auch zu Konfuzius-Instituten im Allgemeinen boten, stand dieser Tag ganz im Zeichen des Austausches zwischen Deutschland und China. Das Highlight des Festes für unsere kleinen Gäste stellte ohne Zweifel der Zeichenworkshop mit dem chinesischen Buchautor und Illustrator Chen Jianghong dar. Eine Lesung aus Chens neuesten Werken und der strahlende Vollmond über dem abendlichen Heidelberg rundeten einen gelungen Tag ab.

Konfuzius Institut Magazin 2015/4

Konfuzius Institut Das Magazin

 

Konfuzius Institut Magazin
Ausgabe 2015/4

Die chinesisch-deutsche Publikation „Konfuzius Institut“ wird seit 2014 herausgegeben. Den Lesern im deutschsprachigen Raum bietet das Magazin alle zwei Monate bereichernde und vielfältige Einblicke in die chinesische Kultur und Sprache. Das Magazin liegt kostenfrei in den Konfuzius-Instituten des deutschsprachigen Raums aus. In jeder Ausgabe finden Sie z. B. nützliche Vokabeln, leckere Rezeptideen und Berichte über die Aktivitäten von Konfuzius-Instituten im deutschsprachigen Raum. Bitte beachten Sie, dass das Magazin bei uns innerhalb weniger Tage vergriffen sein kann.

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Konfuzius Institut Magazin 2015/3

Konfuzius Institut Das Magazin

 

Konfuzius Institut Magazin
Ausgabe 2015/3

Die chinesisch-deutsche Publikation „Konfuzius Institut“ wird seit 2014 herausgegeben. Den Lesern im deutschsprachigen Raum bietet das Magazin alle zwei Monate bereichernde und vielfältige Einblicke in die chinesische Kultur und Sprache. Das Magazin liegt kostenfrei in den Konfuzius-Instituten des deutschsprachigen Raums aus. In jeder Ausgabe finden Sie z. B. nützliche Vokabeln, leckere Rezeptideen und Berichte über die Aktivitäten von Konfuzius-Instituten im deutschsprachigen Raum. Bitte beachten Sie, dass das Magazin bei uns innerhalb weniger Tage vergriffen sein kann.

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Die Kunst chinesischen Schnaps zu trinken

Die Kunst chinesischen Schnaps zu trinken oder wie man Hochprozentiges nüchtern übersteht

Wolfgang Kubin liest aus seinen Essays zum Thema Schnaps und Kultur in China

 

Termin: Dienstag, 14. Juli 2015
Uhrzeit: 18.00 Uhr
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg
Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg
Eintritt: frei

Wolfgang Kubin führte an diesem Abend seine Zuhörer in die Welt chinesischer Trinkgelage. Auf humorvolle Weise erzählte er Geschichten, wie er mit Freunden chinesischen Schnaps trank – was dabei für wen schief lief und vor allem, wie man „richtig“ trinkt. Kubin erklärte, dass Schnaps trinken ursprünglich eine heilige Handlung war: Man trank für und mit den Ahnen. In seinen Geschichten dagegen, die er teilweise aus seinem neuesten Essayband „Die Geschichte eines Flachmanns“ vorlas, wird jedoch nicht mit den Ahnen, sondern mit chinesischen Kolleginnen und Kollegen getrunken. Der Titel einer Geschichte lautete treffend „Von Frauen, die das Kotzen gelernt haben“. Doch auch Männer meistern das Hochprozentige nicht unbedingt besser. Der Unterhaltungswert kam folglich nicht zu kurz und das Publikum wurde immer wieder von heftigen Lachanfällen geschüttelt. Doch man konnte auch etwas lernen, und zwar das „richtige“ Trinken: Man soll immer begleitend Tee oder abgekochtes Wasser trinken, wie es in der Provinz Shandong üblich ist. „Ganbei“ (auf Ex) sei etwas für Barbaren und sollte höchstens beim ersten Glas gemacht werden. Lieber sollte Schnaps langsam genossen und am besten aus einem Weinglas getrunken werden. So bleibe auch die Trinkmenge besser unter Kontrolle. Chinesischer Schnapses zeichnet sich durch seine besonders hohe Prozentzahl aus, was so Kubin, den Vorteil habe, dass er einem nicht zu Kopf steige. Es ging jedoch nicht immer nur ums Trinken,  Kubin fand auch Gelegenheit über schlechte Fußballplätze, verschandelte Städte und Korruption zu sprechen. Am Ende dieses äußerst vergnüglichen Vortrags hatte das Publikum selbst Gelegenheit chinesischen Hirseschnaps zu kosten.

Prof. Dr. Wolfgang Kubin, derzeit Senior Professor an der Beijing Foreign Studies University, ist einer der bekanntesten Sinologen Deutschlands und Träger des Staatspreises der VR China. Er hat bedeutende chinesischer Schriftsteller übersetzt und ist Herausgeber der “Geschichte der chinesischen Literatur”, die als Standardwerk gilt. Darüberhinaus verfasst er selbst Lyrik, Essays und Erzählungen.

Xu Bing im Dialog

Xu Bing Im Dialog

Veranstaltungsreihe mit Heinz-Götze-Gastprofessor Xu Bing vom 10. Juli bis 16. Juli 2015 in Heidelberg. Die Veranstaltungen dieser Reihe werden in englischer Sprache abgehalten.

Programmübersicht

INNOVATION FROM TRADITION: ÖFFENTLICHER ABENDVORTRAG

Termin: Freitag, 10. Juli 2015
Uhrzeit: 18.00 – 20.00 Uhr
Ort: Alte Universität, Aula, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg
Eintritt: Frei, Registrierung bis 30. Juni 2015

XU BING IM GESPRÄCH

Termin: Samstag, 11. Juli 2015
Uhrzeit: 10.00 – 12.00 Uhr
Ort: Neue Universität, Hörsaal 13, Universitätsplatz,
69117 Heidelberg
Eintritt: Frei, Registrierung bis 30. Juni 2015

AUDIENCE PARTICIPATION IN XU BING’S WORKS: TRANSCULTURAL ISSUES IN GLOBAL CONTEMPORARY ART

Termin: Donnerstag, 16. Juli 2015
Uhrzeit: 18.00 – 20.00 Uhr
Ort: Karl Jaspers Zentrum, Voßstrasse 2, Geb. 440,
69115 Heidelberg
Eintritt: Frei, Registrierung bis 30. Juni 2015

ZU KÜNSTLER UND WERK

1977 begann Xu Bing (geb. 1955) nach drei Jahren der ‚geistigen Umerziehung‘ an der Pekinger Zentralakademie für Bildende Künste Druckgrafik zu studieren. In den Jahren seiner Studier- und Lehrtätigkeit als Druckgrafiker beschäftigte sich Xu Bing eingehend mit dem modularen, prozeduralen Charakter des Druckens und erhob diese Modularität zum zentralen Element seiner Konzeptkunst. Die Projekte “Five Series of Repetitions“, “Book from the Sky“ und “Ghosts Pounding the Wall“, welche er vor seiner Übersiedlung in die USA 1990 realisierte, waren repräsentative Arbeiten, die die Grundlage für seinen schnellen Aufstieg in der zeitgenössischen Kunstszene der 1990er bildeten.

Spielte Xu Bing mit Arbeiten wie “A, B, C…, A Case Study of Transference“, und “Telephone“ noch auf die Absurditäten kulturellen Austausches zwischen China und der westlichen Welt an, so nahm er Mitte der 1990er Jahre zunehmend Abstand von der Darstellung kommunikativer Differenzen und verlegte sich stattdessen auf die Schaffung von Schnittstellen kulturellen Austausches. Seine “Square Word Calligraphy“ war eine faszinierende Verschmelzung chinesischer Kalligraphietechnik mit dem englischen Alphabet, indem er nicht nur eine Reihe von Unterrichtsmethoden entwarf, sondern Ausstellungsräume gleichermaßen in Klassenzimmer verwandelte, wofür er 1999 den renommierten Genius Award der Mac Arthur Foundation erhielt.

Seit den späten 1990ern entstanden Xu Bings zahlreiche Projektbeiträge für internationale Ausstellungen allesamt aus dem Spannungsfeld zwischen ortsspezifischen Gegebenheiten und seiner eigenen kulturellen Herkunft heraus. Im Zeitalter der Globalisierung artikuliert Xu Bing auch persönliche Gefühle des Einzelnen von universeller Bedeutung: So nimmt eine Arbeit wie “Where Does the Dust Itself Collect?“ die Ereignisse des 11. September zum Anlass, um über den aktuellen Stand der Weltpolitik aus Sicht der buddhistischen Weisheitslehre zu reflektieren. Xu Bings Grundüberzeugung, dass Tradition ständig wiederbelebt werden muss, wenn sie in der heutigen Zeit nach wie vor von Bedeutung sein soll, wird das zentrale Thema der Heidelberger Vortragsreihe sein. Xu Bing war von 2007 bis 2015 Vizepräsident der Pekinger Zentralakademie der Bildenden Künste und lebt und arbeitet in Beijing und New York.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe mit Xu Bing sowie ausführliche Beschreibungen der jeweiligen Veranstaltungen entnehmen Sie dem Flyer zur Veranstaltungsreihe.

Veranstalter ist das Institut für Ostasiatische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg in Kooperation mit der Forschungsgruppe NET1, Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien (HCTS) und dem Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg.

Die Veranstaltung wird unterstützt von:

   

Food & Flair: Klanglich-musikalische Reise zu den “Düften Chinas”

Food & Flair: Klanglich-musikalische Reise zu den “Düften Chinas”

Mit Zhang Yuanfang und Wolfgang Wendel
BEREITS AUSGEBUCHT, KEINE ANMELDUNG MEHR MÖGLICH
Termin: Freitag, 10. Juli 2015
Uhrzeit: 19.30 Uhr
Ort: Chinesisches Teehaus im Luisenpark, Theodor-Heuss-Anlage 2, 68165 Mannheim
Eintritt Konzert und 5-Gang-Menu: EUR 35,-  inkl. Parkeintritt und einem Getränk
Anmeldung: AUSGEBUCHT

Nach großem Andrang im vergangenen Sommer wird die Reihe „Food & Flair“ im Teehaus des Chinesischen Gartens im Luisenpark Mannheim in diesem Jahr fortgesetzt. Im stimmungsvollen Ambiente des „Gartens der schönen Aussicht“ übernehmen Zhang Yuanfang und Wolfgang Wendel die musikalische Untermalung der kulinarischen Reise, die unsere Gäste in Form eines 5-Gänge-Menus nach China führt. Mit ihrem Programm „Der Duft Chinas“ entführen Zhang Yuanfang an der Guzheng (chin. Zither) und Wolfgang Wendel auf der Dizi (chin. Bambus-Flöte) ihr Publikum in eine zauberhafte und geheimnisvolle (Klang-)Welt. Traditionelle chinesische Volkslieder – eigens arrangiert und zum Teil in Originalsprache gesungen – bilden den Schwerpunkt des Programms des deutsch-chinesischen Ensembles, das bei der Eröffnungsfeier des Konfuzius-Instituts Heidelberg im Jahr 2010 zusammenfand. Auf ihren Instrumenten, die jeweils mit einer Tradition von mehreren tausend Jahren aufwarten können, erzählen die beiden Künstler die Geschichten dieser Volkslieder, die sich in China auch heute noch großer Beliebtheit erfreuen.

Anmeldungen werden bis Sonntag, den 03. Juli 2015 unter 0621/410050 entgegengenommen. 

Zhang Yuanfang (张圆方), geboren 1984 in Luoyang, einem der kulturhistorischen Zentren des chinesischen Kaiserreiches, erhielt bereits im Alter von sieben Jahren Unterricht im Guzheng-Spiel. In den Jahren 2002 bis 2006 absolvierte sie ihr Studium an der Zentralen Musikhochschule in Peking und nahm erfolgreich an Guzheng-Wettbewerben sowie an den wichtigsten Feiern innerhalb des kulturellen Rahmenprogramms der Sommer-Olympiade 2008 in Peking teil. Seit 2009 lebt und musiziert Zhang Yuangfang in der Metropolregion und tritt deutschlandweit sowohl als Solo-Künstlerin als auch in verschiedenen Ensembles auf.

Wolfgang Wendel wurde 1962 in Ludwigshafen geboren, studierte in Darmstadt, Karlsruhe und Freiburg u.a. bei Hans–Peter Schmitz (Berlin) und Robert Aitken (Toronto). Wendel wirkte beim Badischen Staatstheater Karlsruhe oder dem Rundfunksinfonie-Orchester Baden–Baden/Freiburg mit und war zudem in Ensembles für zeitgenössische Musik („Aventure“, „Nunc“, „Gegenwelten-Festival-Ensemble Heidelberg“) beteiligt. Seine Engagements als Solist, Dozent und Juror bei internationalen Festivals und Musikwettbewerben, wie z.B. dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, führten ihn durch die ganze Welt. Zuletzt präsentierte sich Wolfgang Wendel in eigenen Kompositionen für die ihn z. B. der „Mannheimer Morgen“ „als wahren Hexenmeister der Ton- und Geräuscherzeugung“ lobt. Weitere Informationen zu Wolfgang Wendel finden Sie unter http://www.wolfgang-wendel.com.

Eine Kooperation mit der Duojingyuan Teehaus GmbH

Konfuzius Institut Magazin 2015/2

Konfuzius Institut Das Magazin

 

Konfuzius Institut Magazin
Ausgabe 2015/2

Die chinesisch-deutsche Publikation „Konfuzius Institut“ wird seit 2014 herausgegeben. Den Lesern im deutschsprachigen Raum bietet das Magazin alle zwei Monate bereichernde und vielfältige Einblicke in die chinesische Kultur und Sprache. Das Magazin liegt kostenfrei in den Konfuzius-Instituten des deutschsprachigen Raums aus. In jeder Ausgabe finden Sie z. B. nützliche Vokabeln, leckere Rezeptideen und Berichte über die Aktivitäten von Konfuzius-Instituten im deutschsprachigen Raum. Bitte beachten Sie, dass das Magazin bei uns innerhalb weniger Tage vergriffen sein kann.

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Der Linguist und Reformer Wei Jiangong

Wei Jiangong 魏建功 (1901-80): Der Linguist und Reformer bei der Verbreitung der Nationalsprache auf Taiwan

Vortrag von Mariana Münning in der Reihe Sinology goes public

 

Termin: Mittwoch, 03. Juni 2015
Uhrzeit: 18.00Uhr
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg
Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg
Eintritt: frei

In der Reihe Sinology goes public gab im Juni Mariana Münning Einblick in ihre Forschung. Sie beschäftigt sich in ihrer Doktorarbeit mit der Arbeit des Linguisten und Reformers Wei Jiangong 魏建功 (1901-1980), insbesondere mit der Entwicklung der Nationalsprache (guoyu 國語) und der Schriftzeichenreform. In ihrem Vortrag stand Wei Jiangongs Engagement bei der Verbreitung der “Nationalsprache” (guoyu 國語) auf Taiwan 1946-48 im Vordergrund. Die Idee eine „Nationalsprache“ zu schaffen kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts in China auf. Denn es herrschte ein großes Verständigungsproblem, überall wurden verschiedene, oft für einander unverständliche Dialekte gesprochen. Einzig die chinesische Schrift ermöglichte Gelehrten im ganzen Land die Verständigung. Um diese Diglossie zu beenden und China aus der vermeintlichen Rückständigkeit zu führen, wurde beschlossen die Aussprache zu vereinheitlichen. Wei Jiangong und Kollegen entwickelten nach dem Vorbild des Peking-Dialekts, jedoch ohne dessen Dialektprägung, die neue Nationalsprache. 1941 erschien mit dem Zhonghua xinyan das erste offizielle Nachschlagewerk, das die standardisierte guoyu-Aussprache anhand der Lautschrift Zhuyin angab.

Als Testgebiet für die Sprachreform wurde Taiwan ausgewählt. Da Taiwan 1895-1945 eine japanische Kolonie gewesen war, und die meisten Einwohner als Muttersprache den Minnan-Dialekt oder Hakka sprachen, war die Einführung des neuen standardisierten guoyu ein wichtiger Schritt, um die Insel in die damalige Republik China zu integrieren. 1946 begann die gezielte Verbreitung der Nationalsprache über Radiosendungen und Zeitungen. Diese Unterfangen war mit einigen Schwierigkeiten verbunden. In Taiwan war zuvor wenig in Berührung mit nordchinesischen Dialekten gekommen und begriff den Minnan-Dialekt („Taiwanesisch“) als Muttersprache. Während der japanischen Herrschaft war außerdem die japanische Sprache zur Unterrichts- und Zweitsprache der Taiwaner geworden. Wei Jianggong verlies Taiwan bereits 1948, die Sprachpolitik wurde auch ohne ihn weitergeführt. Nach dem chinesischen Bürgerkrieg führte Chiang Kai-shek eine rigorose Sprachpolitik, um die lokalen Sprachen zu Gunsten der Nationalsprache zu verdrängen.

Wei Jianggong führte seine Arbeit in Peking fort und legte mit dem Xinhua Zidian ein mit Standardaussprache annotiertes Zeichenlexikon vor, welches eine mit dem Duden vergleichbare Funktion besitzt. Das Xinhua Zidian erschien zum erstmalig 1953 und ist inzwischen das meistverkaufte Wörterbuch der Welt.

Mariana Münning, M.A., hat an der Universität Bonn den Bachelor Asienwissenschaften und an der School of Oriental and African Studies in London den Master Sinology erworben. Seit 2012 ist sie Doktorandin am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg und forscht zur Geschichte der Sprachwissenschaft und Sprach- und Schriftreformen in China.

Konfuzius Institut Magazin 2015/1

Konfuzius Institut Magazin
Ausgabe 2015/1

Die chinesisch-deutsche Publikation „Konfuzius Institut“ wird seit 2014 herausgegeben. Den Lesern im deutschsprachigen Raum bietet das Magazin alle zwei Monate bereichernde und vielfältige Einblicke in die chinesische Kultur und Sprache. Das Magazin liegt kostenfrei in den Konfuzius-Instituten des deutschsprachigen Raums aus. In jeder Ausgabe finden Sie z. B. nützliche Vokabeln, leckere Rezeptideen und Berichte über die Aktivitäten von Konfuzius-Instituten im deutschsprachigen Raum. Bitte beachten Sie, dass das Magazin bei uns innerhalb weniger Tage vergriffen sein kann.

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Weltmacht China?

Vortrag von Prof. Dr. Anja Senz

Termin: Mittwoch, 06. Mai 2015
Uhrzeit: 18.30Uhr
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg
Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg
Eintritt: frei

Ist China eine Weltmacht? Oder befindet sich China auf dem direkten Weg zur Weltmacht? Diesen Fragen ging Anja Senz in ihrem Vortrag systematisch nach. Argumente für die globale Bedeutung Chinas sind schnell zu finden, wenn man zum Beispiel die Bevölkerungszahl, die geographische Größe oder den ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat betrachtet. Eindrucksvoll ist auch, dass jede dritte Socke weltweit in einer Kleinstadt der Provinz Zhejiang produziert wird. Oder dass in China verursachte Umweltverschmutzung sogar dazu führen kann, dass es in Kalifornien schneit. Ein Drittel der weltweiten Umweltverschmutzung findet in China statt. Dennoch ist Chinas globaler Fußabdruck im Vergleich zu den USA oder Europa merklich kleiner. Zu diesen relativ einfach zu bewertenden Faktoren fügte Senz die Komponente der „Qualität der Regierung“ hinzu: Innerstaatliche Stabilität, technologische Entwicklung, internationale Popularität und kulturelle Attraktivität. Chinas zahlreiche soziale Probleme, wie das Stadt-Land-Gefälle, die massiven Einkommensdisparitäten, Korruption und mangelnde Rechtsstaatlichkeit entsprechen wenig dem Idealtypus einer Weltmacht. Darüber hinaus wird China international eher als Bedrohung denn als Bündnispartner wahrgenommen. China selbst betrachtet sich immer noch als Sprecher der Entwicklungsländer, verfolgt außenpolitisch in erster Linie ökonomische Interessen, friedliche Koexistenz und die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Länder. Senz stellte heraus, dass das Konzept Weltmacht jedoch eine sehr eurozentristische Sichtweise verkörpert und der Annahme folgt, dass ökonomische Macht langfristig in politische Macht übersetzt wird. Fraglich ist hierbei jedoch, ob China dieser Logik folgen wird.

Lesen Sie mehr im → SHAN-Newsletter Nr. 82, Mai 2015

Anja Senz studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Ethnologie sowie chinesische Sprache an den Universitäten Trier und Sun Yat-sen (Guangzhou/China). Nach dem Studium war sie zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ostasienwissenschaften und am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen, später Forschungsreferentin der Fakultät Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Von 2009 bis 2014 war sie geschäftsführende Direktorin des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr und ist seit August 2014 Professorin am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg.