Konfuzius-Institut auf der UniMeile

Chinawerkstatt bei der UniMeile 2011

Termin: Samstag, 25. Juni 2011
Ort: Universitätsplatz

Anlässlich der 625-Jahr-Feier der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg veranstaltete die Universität Heidelberg am 25. Juni eine große Festmeile rund um die Neue Universität. Den Besuchern öffneten sich nicht nur Türen und Tore zu den verschiedenen Instituten, die in der Heidelberger Innenstadt überall zu finden sind, auch Einblicke in Forschung und das aktive universitäre Leben wurden gewährt. Auch der Stand des Konfuzius-Instituts Heidelberg und die Angebote der China-Werkstatt konnten das Interesse vieler Besucher wecken. Neben der Herstellung traditioneller chinesischer Stempel, Teezeremonie, Scherenschnitt, Tuschemalerei und Kalligrafie, fand besonders das Namenschreiben großen Zulauf. Viele große und kleine Besucher sahen gespannt zu, wie sich ihr Vorname in chinesische Zeichen verwandelt. Ob phonetische Übersetzungen deutscher Namen oder die Auswahl eines Zeichens, das zu Persönlichkeit und Charakter ebenso passend ist wie zum Klang des Namens, die Mitarbeiter des Konfuzius-Instituts bemühten sich nach Kräften, geeignete Zeichen zu finden und so verließen zahlreiche Besucher mit neuen chinesischen Namen das Zelt des Instituts.


Auch Li Haibin und Zhang Zhenran konnten ihren Schülern kleine Andenken an einen besonderen Tag mit nach Hause geben: Ob chinesische Stempel, Kalligraphien oder Tuschezeichnungen mit etwas Mühe, Geduld und unter Anleitung unserer Kursleiter gelang es jedem ein kleines Kunstwerk zu schaffen. Bei Zheng Qian konnten sich die Besucher vom Trubel entspannen und die hohe Kunst der chinesischen Teezubereitung genießen. Zum Abschluss eines langen Tages verschenkte unsere Sprachlehrerin Miao Haili Glück im wahrsten Sinne des Wortes: Bei ihr konnten die Besucher chinesischen Scherenschnitt ausprobieren, dessen beliebteste Motive klassische Glückszeichen sind. So  findet man chinesische Scherenschnitte aus rotem Papier häufig an Türen, um das Glück ins Haus zu bitten oder sie werden einem frisch vermählten Paar zur Hochzeit geschenkt mit dem Wunsch für eine lange und glückliche Ehe. Alle Angebote der China-Werkstatt finden Sie auch regelmäßig im Kulturprogramm des Konfuzius-Instituts und auch an unserem Mondfest am 14. September 2011 wird die China-Werkstatt wieder vertreten sein. Wir bedanken uns bei allen Besuchern für Ihr Interesse und hoffen, einige bald wieder bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu können.

Weitere Informationen zum Jubiläumsjahr der Universität Heidelberg finden Sie unter: http://625.uni-heidelberg.de

Chinese Bridge Wettbewerb für Studierende 2011

Chinese Bridge für Studierende 2011: Der deutschlandweite Vorentscheid

Termin: Samstag, 7. Mai 2011

Der deutschlandweite Vorentscheid des Wettbewerbs für Chinesische Sprache „Chinese Bridge“ 汉语桥 für Studierende fand dieses Jahr in Heidelberg statt.

Zum Wettbewerb rief das Office of the Chinese Language Council International (Hanban) schon zum 10. Mal auf, der deutschlandweite Vorentscheid wurde in diesem Jahr vom Konfuzius-Institut Heidelberg ausgetragen. Teilnehmen durften Studierende unter 30 Jahren, dabei waren sowohl Sinologen, als auch Studierende anderer Fachrichtungen mit Chinesisch-Kenntnissen aus ganz Deutschland.

Jeder der 16 Teilnehmer hielt zunächst ein kurzes Referat, in dem viele Teilnehmer von ihren ersten Erfahrungen in China erzählten. Darauf folgten sechs Fragen zu Sprache, Kultur und Landeskunde Chinas. Im dritten Teil präsentierte jeder Teilnehmer zusätzlich eine kulturelle Darbietung. Es wurden Volkstänze aufgeführt,  Liebeslieder gesungen, Wushu  oder Taiji vorgeführt und vieles mehr. Allen Teilnehmern gemeinsam war die offensichtliche Freude und Begeisterung für die chinesische Sprache und Kultur, so dass die gute Stimmung auch auf die Zuschauer über ging. Die unterschiedlichen kulturellen Darbietungen sorgten für Spannung und Abwechslung, Verwunderung und lauten Beifall. Moderiert wurde die Veranstaltung von Sylvia Schneider vom Konfuzius-Institut Heidelberg.

Die schwere Entscheidung die Gewinner festzulegen oblag der Jury, bestehend aus Herrn Xiu Chunmin von der Chinesischen Botschaft in Berlin, Herrn Geng Baocheng (chinesischer Direktor des KI Hamburg), Frau Liying Scheinhardt-Zhu (Leiterin des Sprachprogramms des KI Heidelberg) und Herrn Oliver Radtke (Sinologe, Journalist, Projektleiter China der Robert-Bosch-Stiftung).

Die beiden Gewinner Phuong  Ngoc Nguyen Le von der Universität Hamburg und Arkadi Schelling, Universität Freiburg, werden im Sommer an der Finalrunde des internationalen Wettbewerbs in Changsha teilnehmen und dort um die begehrten Sprachstipendien kämpfen. Die beiden Zweitplatzierten dürfen sie dabei als Zuschauer begleiten. Als dritten Preis wurden Konfuzius-Stipendien vergeben, alle anderen Teilnehmer erhielten Buchgeschenke. Doch für die meisten Teilnehmer standen nicht der Sieg  oder die Preise im Vordergrund, sondern der Spaß mitzumachen, interessante Leute kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen.

Nach der Preisverleihung wurde ausgelassen im China-Restaurant „Mr. Wu“  (Bahnhofstr. 4 in Heidelberg) gefeiert. Sowohl Teilnehmer als auch Organisatoren waren sehr zufrieden mit dem Ablauf des Wettbewerbs. Einige Teilnehmer überlegen bereits im nächsten Jahr wieder mitzumachen!

Den Gewinnern Phuong und Arkadi wünschen wir viel Glück in Changsha!

Weitere Artikel zum Wettbewerb:

Interview mit Phong Ngoc Nguyen Le in der Deutsch-Chinesischen Allgemeinen Zeitung

http://german.cri.cn/1565/2011/05/08/1s156443.htm

http://www.china-botschaft.de/det/sbwl/t821425.htm

http://www.hanban.org/article/2011-05/12/content_259783.htm

http://www.hanban.org/article/2011-05/12/content_259789.htm

Christian Y. Schmidt: Bliefe von dlüben

Lesung: Christian Y. Schmidt – Bliefe von dlüben – Der China-Crashkurs

Termin: Mittwoch, 4. Mai 2011
Uhrzeit: 19.30 Uhr
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg
Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg

Christian Y. Schmidt, Autor, Journalist und ehemaliger Titanic Redakteur, zeigte sich bei der Lesung seiner Werke als findiger Alleinunterhalter, der es schaffte seine persönliche Perspektive auf China mit viel Charme und Witz an die Zuhörer weiter zu geben. Selbst in einem vorwiegend aus Sinologen und China-Kennern zusammen gesetzten Publikum, überzeugten die sarkastischen und für China-Kenner unheimlich vertrauten Anekdoten aus seinem Leben in China. Seine Erzählungen von den ersten zaghaften, aber schicksalhaften Bekanntschaften, die ihn dem Ziel China näher brachten (Zum ersten Mal tot), über erste „asiatische“ Erfahrungen in Singapur, bis hin zum Start seines neuen Lebens in Peking, sind gespickt mit einem trockenen Humor, der dem von ihm beschriebenen, chinesischen Irrsinn keinen Abbruch tut. Ob es sich nun um Alltäglichkeiten, wie das Anlegen einer DVD Sammlung, dem lauten und meist schroffen Umgangston auf den Straßen Pekings, den ersten Kontakten mit der „Expat“ Gemeinde oder um die Suche nach einem persönlichen, chinesischen Namen handelte, traf er immer den richtigen Ton. Jeder, der schon einmal in China gelebt hatte, konnte die von Herrn Schmidt geschilderten Erfahrungen ohne Weiteres nachvollziehen. Jenen, die diese Erfahrung noch vor sich haben, verschaffte er ein realistisches Bild vom bunten Treiben der Chinesen.

Christian Y. Schmidt stammt aus Bielefeld. Hier gab er von 1978 bis 1988 mit Hans Zippert und anderen das Dreck-Magazin heraus. Von 1989 bis 1996 war er Redakteur des Satire-Magazins Titanic. Seitdem arbeitet er als freier Autor unter anderem für die taz, SZ oder NZZ. Außerdem ist er Senior Consultant der Zentralen Intelligenz Agentur, sowie Redakteur und Gesellschafter des Blogs Riesenmaschine, dem 2006 der Grimme-Online-Preis verliehen wurde. Zusammen mit Achim Greser, Heribert Lenz und Hans Zippert verfasst er die Comic-Serien Genschman und Die roten Strolche. 1998 erschien seine kritische Joschka Fischer-Biografie Wir sind die Wahnsinnigen, 2008 das viel beachtete Reisebuch Allein unter 1,3 Milliarden, das 2010 als Duzi zai 13yi ren zhi zhong auch auf Chinesisch erschienen ist. Seit 2009 berichtet Schmidt zweiwöchentlich in einer satirischen taz-Kolumne aus China, derzeit unter dem Titel Im Jahr des Hasen. Die gesammelten Kolumnen Im Jahr des Tigerochsen: Zwei chinesische Jahre sind kürzlich im Berliner Verbrecher Verlag erschienen. In der neuesten Kolumne konnte der Leser erfahren, dass sich „Verleger trotz imposanter Zahlen mit China-Themen weiterhin schwer tun“. So erhalten Sie nach unserer Lesung die Gelegenheit, der Kaufaufforderung des Autors zu folgen und das erworbene Stück gleich signieren zu lassen.

Chinesischer Scherenschnitt

Workshop: Chinesischer Scherenschnitt:

Termin: April 2011
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg, Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg

Nicht nur die Erfindung des Papiers, sondern auch eine seiner schönsten künstlerischen Gestaltungsformen, der chinesische Scherenschnitt, ist traditioneller Bestandteil der chinesischen Kultur. Die Motive und Variationsformen des Scherenschnitts sind so zahlreich wie die Symbol- und Legendenlandschaft Chinas und so facettenreich wie die Fantasie des Künstlers. Denn das ist der chinesische Scherenschnitt wirklich: Eine filigrane, anmutige Kunst. Das Erlernen dieser Kunst ist keinesfalls so schwer, wie die feinen Schnitte es vielleicht vermuten lassen. Technik, aber natürlich auch ein wenig Ausdauer und Geduld führen selbst den Laien zu vorzeigbaren Ergebnissen. Traditionell werden Scherenschnitte zum chinesischen Frühlingsfest verschenkt oder Türen und Fenster damit geschmückt. Sie eignen sich aber auch jederzeit als Zierde auf Glückwunschkarten und Geschenken oder als Tür oder Fensterschmuck. Passend zur Osterzeit und dem Jahr des Hasen stehen natürlich auch Hasenmotive auf dem Programm.

Kursleitung: Miao Haili

Frau Miao Haili stammt aus Peking und ist seit Oktober 2010 als Sprachlehrerin am Konfuzius-Institut Heidelberg tätig. 1982 schloss Miao Haili ihr Studium der Sinologie und Literaturwissenschaft an der renommierten Pekinger Hochschule, der Shifan Daxue, ab. Anschließend war sie als Sprachlehrerin und Schulleiterin tätig und verfügt über langjährige Unterrichtserfahrung. Privat interessiert sich Frau Miao vor allem für traditionelle chinesische Kunst und Kultur, insbesondere für Kalligrafie, Malerei und natürlich Scherenschnitt. In ihren Kursen möchte Frau Miao nicht nur die Technik, sondern auch ihre Begeisterung für die Kunst des chinesischen Scherenschnitts an die Teilnehmer weitergeben.

Vortrag Prof. Rudolf Wagner

Vortrag: Professor Rudolf Wagner:

Konfuzius, Ein Bild das nicht zur Ruhe kommt.

 

Termin: Mittwoch, 6. April 2011
Ort:  Konfuzius-Institut Heidelberg, Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg

Konfuzius faszinierte seine Schüler, auch wenn ihnen klar war, dass sie nicht alles verstanden und ihnen vieles gar nicht erst vermittelt wurde. Für die Spätergeborenen waren er und seine Schule das ewig beneidete Vorbild, dem man gleichzukommen trachtete. Andere meinten, dass schon zwei Generationen nach seinem Tode selbst die Umrisse seiner Einsichten nicht mehr verstanden wurden. Als dann die Beamtenklasse des neuen Kaiserstaates ihn zum Ahnherrn erkor, stieg der Druck, seine “Lehren” in einen Katechismus zu verwandeln und ihn selbst in ein übermenschliches Standbild. Im Westen wird Konfuzius als “der Philosoph der Chinesen” gefeiert. Nach Ende des Kaiserreiches wird er erst für dessen Auswüchse verunglimpft, obwohl er es nie gesehen hatte, und erlebt in unseren Tagen eine offizielle Auferstehung als Prediger für soziale Ruhe, Ordnung, und Unterordnung. Der Vortrag wird die Herausforderung beleuchten, die diese Figur schon für seine Schüler darstellte und verfolgen, wie sich jede neue Generation ihren eigenen Konfuzius schafft. Einen weiteren Bericht über den Vortrag von Prof. Wagner finden Sie bei SHAN e.V., dem Alumni-Verein der Heidelberger.
Prof. Dr. Rudolf G. Wagner ist einer der bekanntesten deutschen Sinologen. Er studierte Sinologie, Japanologie, Politikwissenschaft und Philosophie in Bonn, Heidelberg, Paris und München und war danach in seiner langjährigen Laufbahn unter anderem in Harvard, Berkeley, Berlin und Heidelberg tätig. Nachdem er an der Freien Universität Berlin habilitiert wurde, übernahm er 1987 den Lehrstuhl für Sinologie in Heidelberg und ist seit 2009 hier Seniorprofessor. 1993 erhielt Prof. Wagner den hochdotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis und übernahm zahlreiche Gastprofessuren unter anderem in Harvard und Shanghai. Außerdem war er Präsident der European Association of Chinese Studies. Seit 2007 ist Prof. Wagner Co-Director des Cluster of Excellence „Asia and Europe in a Global Context” in Heidelberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen zum Beispiel die Schriften des Philosophen Wang Bi, die Bewegung der Taiping oder die Shanghaier Tageszeitung Shenbao. Außerdem gehören natürlich auch chinesische Philosophie und Geistesgeschichte sowie chinesische Literatur und ihre Verflechtungen mit der Politik zu seinem Forschungsfeld.

Zur Konfuzius-Reihe:

Konfuzius-Institute sind nach dem vermutlich bekanntesten Philosophen und Lehrmeister der chinesischen Geschichte benannt. Über Konfuzius und seine Lehren wurde viel gesprochen und geschrieben. Aber was hat Konfuzius denn nun wirklich „gesagt“ und was davon hat vielleicht heute noch Gültigkeit? Das Konfuzius-Institut Heidelberg lädt Experten aus verschiedenen Bereichen der Sinologie ein, um Ihnen ein fundiertes, facettenreiches und detailliertes Bild des chinesischen Philosophen, sowie des Konfuzianismus zu zeichnen.

Prof. Barbara Mittler: Immer noch Konfuzius?

Prof. Thomas Fröhlich: Chinas Moderne aus Konfuziuanischer Sicht

Prof. Hans van Ess: Konfuzius heute

Teeseminar

Seminar: Chinesische Teekunst

Termin: Donnerstag. 10. März 2011

Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg
Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg

China ist das Mutterland des Teeanbaus und beherbergt die älteste Teekultur der Welt. Tee wurde schon früh als Medizin geschätzt, doch am Kaiserhof wurde der Teegenuss bereits seit der Tang-Dynastie als gesellschaftliches und kulturelles Ereignis geschätzt. Dadurch setzte sich das Teetrinken verstärkt auch in der chinesischen Oberschicht durch. Tee wurde seither auch von buddhistischen Mönchen getrunken und bei Meditationen verwendet.So entwickelte sich die Teekultur zu einer eigenen Kunstform. Tee gilt bis heute als Lieblingsgetränk der Literaten und Künstler. Dabei wird Tee ein geistig-spiritueller Wert zugeschrieben. Auch in Zukunft werden wir im Konfuzius-Institut Heidelberg Teeseminare anbieten. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an: h.marweg@konfuzius-institut-heidelberg.de .

Lebensraum der Teepflanze, Tee und Gesundheit:

Tee-Zeremonie mit Grünem Tee und Weißem Tee (mit Teeprobe)
In diesem Seminar gab Zheng Qian eine Einführung zur Teepflanze, zu Teeanbaugebieten und verschiedenen Teesorten sowie zur medizinischen Wirkung des Tees. In der traditionellen Teezeremonie im Anschluss wurde Grüner und Weißer Tee traditionell zubereitet und verköstigt.

 

Frau Zheng Qian stammt aus der chinesischen Provinz Zhejiang, dem Heimatgebiet des Grünen Tees. Sie arbeitet als freie Mitarbeiterin des Städel Museums / Liebieghauses (Frankfurt/Main) sowie beim Forschungsinstitut der Ostasiatischen Teekultur in Ningbo und betreibt das Sizhu (Bamboo & Seide) Tee-Studio in Heidelberg-Ziegelhausen. Zheng Qian ist Besuchern und Mitgleidern des Konfuzius-Institut Heidelberg auch bereits durch ihre inspirierenden Teezeremonien am Mondfest im Jahr 2010 bekannt.

Der Tigerprinz als Theaterstück

Der Tigerprinz, ein Theaterstück von Anne-Kathrin Klatt

 

Termin: 13. und 14. Februar 2011
Ort: Kulturhaus Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg

Nach dem preisgekrönten Bilderbuch von Chen Jianghong.

Der Tigerprinz in der Inszenierung von Anne-Kathrin Klatt begeisterte Groß und Klein! Im ausverkauften Theater im Kulturhaus Karlstorbahnhof herrschte gespannte Stille, als Anne-Kathrin Klatt die Geschichte des kleinen Prinzen Wen und der Tigerin auf der Bühne zum Leben erweckte. Spannend und mitreißend begeisterte die Künstlerin mit Gesang, Tanz und Spiel natürlich vor allem die zahlreich erschienen Kinder, die keinen Moment Bühne aus den Augen ließen. Aber auch nachdenkliche Töne klangen im Stück an. Die liebevolle Beziehung zwischen Mensch und Tier, aber auch der Konflikt zwischen Liebe und Hass bewegten alle Zuschauer. Das Konfuzius-Institut Heidelberg bietet in seinem breiten Kulturprogramm  viele Veranstaltungen speziell für Kinder an, aber die Aufführungen von Frau Klatt gehören bereits jetzt zu den Glanzpunkten des Jahres.

Zum Stück:

Krank vor Kummer über den Tod ihrer Kinder und voller Hass auf die Menschen, die diese töteten, streift die Tigerin durch den Urwald. Schließlich wächst ihr Hass auf die Menschen ins Unermessliche, sie greift Dörfer und Siedlungen an, reißt Menschen und Tiere. Voller Verzweiflung wendet sich der König des Landes an die weise Lao Lao, die ihm rät, seinen kleinen Sohn Wen in das Reich der Tigerin zu schicken um sie so zu versöhnen. Zwischen dem furchtlosen und mutigen kleinen Wen und der Tigerin entsteht bald eine innige Freundschaft. Sie zieht ihn groß und lehrt ihn, was er wissen muss, um im Urwald zu überleben. Doch der König und die Königin ertragen die Sorge um ihren kleinen Sohn nicht mehr und schicken Soldaten aus um ihn zurück zu holen. Anne-Kathrin Klatt erzählt, singt und spielt diese wunderschöne Geschichte über Liebe und Hass, Freundschaft und Zuneigung mit viel Witz und Fantasie. Mit kleinen Holzpuppen und farbenfrohen Kostümen stellt sie die Figuren lebhaft dar und wechselt mühelos von einer Rolle zur anderen.

 

Anne-Kathrin Klatt wurde 1964 in Preetz in Schleswig-Holstein geboren und studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Suttgart im Bereich Figurentheater. 1997 erhielt sie ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seit 1989 ist Anne-Kathrin Klatt freiberuflich tätig und arbeitetet solistisch und in verschiedenen Formationen als Spielerin und Gestalterin unter anderem am Landestheater Tübingen. Für ihre Inszenierung “Mona Alma” die stumme Geliebte des Oskar Kokoschka gewann Anne-Kathrin Klatt 1998 den Publikumspreis der Stuttgarter Zeitung und im Jahr 2000 den Heidelberger Theaterpreis.

Weitere Informationen zu Anne-Kathrin Klatt finden sie unter: www.figurentheater-klatt.de

Zu Chen Jianghong:

Vorlage des Stückes von Anne-Kathrin ist das gleichnamige Bilderbuch des chinesischen Künstlers und Autoren Chen Jianghong. Chen Jianghong wurde im Jahr 1963 in der chinesischen Hafenstadt Tianjin und begeistert sich schon in jungen Jahren für die Kunst. Er studierte Malerei und lebt seit 1987 als freischaffender Künstler in Paris. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgenzeichnet. 2005 erhielt Han Gan und das Wunderpferd den Deutschen Jugendliteraturpreis.Der Tigerprinz gewann Chen  2006 den Rattenfängerliteraturpreis der Stadt Hameln und auch Chens neuestes Werk An Großvaters Hand war 2010 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Bilderbücher sind für Chen Jianghong nicht einfach eine Kunstform oder eine Arbeit, sondern eine Herzensangelegenheit. Geschichten für Kinder lebendig zu machen, sie mitzunehmen auf eine Reise voller Abenteuer und sie damit zu interessieren und zu bezaubern, ist ihm dabei genau so wichtig wie Ehrlichkeit und Offenheit. So ergibt sich die ganz besondere Kombination aus Realität und Fantasie, die Chens Bücher so einmalig macht. Weitere Informationen zu Chen Jianghong finden Sie unter: www.moritzverlag.de.

Eine Veranstaltung des Konfuzius-Instituts Heidelberg in Zusammenarbeit mit 

Kunst und Kochgenuss

Termin: 29. Januar 2011
Uhrzeit: 16.00 – 20.00 Uhr
Kursleitung: Zhang Zhenran,  Shi Qingmiao
Ort: Konfuzius-Institut Heidelberg,Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg

Chinesische Kalligraphie mit Zhang Zhenran:

Im ersten Teil des Workshops führte Zhang Zhenran in die Kunst der Kalligraphie ein und zeigte den Teilnehmern, wie sie selbst mit Ruhe und Konzentration kleine Kunstwerke schaffen können. Kalligraphie schult nicht nur das künstlerische Geschick und die Konzentration, sondern ist der ideale Ausgleich zum Alltag und eine schöne Art zur Ruhe zu kommen. Auch im Wintersemester 2011 / 2012 finden wieder Kalligraphie-Kurse mit Zhang Zhengran als Kursleiter statt, die aktuellen Termine finden Sie in unserer China-Werkstatt.

 

Chinesische Kochkunst mit Shi Qingmiao:

Unter Anleitung von Frau Shi lerneten die Teilnehmer wie man köstliche Huntun 馄饨 macht. Huntun sind kleine chinesische Teigtaschen, die man bei uns unter dem Namen Wan-tan oder Wonton findet. Sie ähneln unseren Maultaschen, nur dass sie kleiner sind und aus Reisteig gemacht werden. Es gibt sie mit verschiedensten Fleisch- und Gemüsefüllungen, sie werden in Suppe gekocht, im Dampfbad gegart oder in Öl gebraten. Zum Abschluss des Workshops wurde all die Mühe mit einem gemeinsamen Essen belohnt!

Zhang Zhenran, 1957 in Shanghai geboren, kam 1989 zum Studium nach Heidelberg, wo er bis heute mit seiner Familie lebt und im Kulturbereich für das Kurpfälzische Museum und die Volkshochschule Heidelberg arbeitet. Seit seinem achten  Lebensjahr beschäftigt er sich mit chinesischer Kalligraphie und Malerei. Seine Arbeiten auf Papier wurden sowohl in China als auch in Deutschland ausgestellt, u.a. in Erlangen und Michelstadt. Darüber hinaus wurden seine Tuschemalereien als Buchillustrationen in einer Veröffentlichung zur nordchinesischen Küche im Gräfe und Unzer Verlag veröffentlicht.
 

Shi Qingmiao, 1964 in Shanghai geboren, studierte dort Chinesische Sprach- und Literaturwissenschaft an der Pädagogischen Hochschule. Seit 1991 lebt sie in Heidelberg, wo sie ein zweites Studium im Fach Pädagogik und Soziologie abschloss. Kochen ist Tradition in ihrer Familie und so entdeckte sie bereits in früher Jugend ihre Begeisterung für das Kochen. Frau Shi kennt sich nicht nur mit der südchinesischen Küche aus, sondern auch mit nordchinesischen Spezialitäten.

Lesung: Schnellimbiss – Ouyang Jianghe und Prof. Dr. Wolfgang Kubin

Zur Lesung:

Schnellimbiss ist eine Sammlung von acht Langgedichten des chinesischen Dichters  Ouyang Jianghe, die jetzt erstmals in deutscher Übersetzung erschienen sind. Die Auswahl aus seinen über 200 Gedichten, die der Autor seit 1979 geschrieben hat, traf Ouyang Jianghe selbst.

Nachdem wir Prof. Dr. Wolfgang Kubin bereits im April 2010 zu den China-Wochen in Heidelberg, sowie im November mit Leung Ping-kwan zur gemeinsamen Lesung begrüßen durften, kam er im Januar gemeinsam mit Ouyang Jianghe. Auch diese Lesung war wieder äußerst kurzweilig und dennoch nachdenklich. Wolfgang Kubin trug zunächst das übersetzte Gedicht vor, daraufhin las Ouyang Jainghe das Original in Chinesisch. So hatten die Zuhörer, die kein Chineisch verstanden, sowohl die Möglichkeit die Worte zu verstehen, als auch Klang und Ausdruck des Gedichts vom Autor selbst zu hören. Im Anschluss standen beide in einer Diskussionsrunde für Fragen und Antworten zur Verfügung, sowie zum Signieren der Bücher.

 


 

Ouyang Jianghe wurde 1956 in Luzhou in der chinesischen Provinz Sichuan geboren. Nach seiner Schulbildung wurde er, wie zur Zeit der Kulturrevolution üblich, aufs Land geschickt und arbeitete dort einige Jahre als Teepflanzer. Während seiner Studienzeit war er Mitbegründer der nicht-offiziellen „Vereinigung Junger Dichter von Sichuan“. Ouyang Jianghe ist einer der intellektuellsten Schriftsteller Chinas, ein besonders sprachgewaltiger Dichter und tiefgründiger Literaturkritiker. Er bevorzugt das narrative Langgedicht um sich mit den Problemen der Moderne auseinander zu setzen. Er veröffentlichte mehr als einhundertfünfzig Gedichte und dreißig Essays in chinesischen Fachzeitschriften. Viele seiner Gedichte wurden ins Englische, zum Teil auch in weitere europäische Sprachen übersetzt und publiziert. Von 1993 bis 1997 lebte er in den USA, 1997 war er Gast der Künstler-Akademie „Schloss Solitude“ bei Stuttgart. Heute lebt er in Peking und arbeitet als Berater für ein Importunternehmen klassischer Musik.

Weitere ins Deutsche übersetzte Werke:

  • Bai Hua, Zhang Zao, Ouyang Jianghe: Die Glasfabrik. Gedichte chinesisch-deutsch, Tübingen: konkursbuch 1993.
  • Göße, Susanne et al. (Hrsg.): Chinesische Akrobatik – Harte Stühle. Gedichte chinesisch-deutsch, Tübingen: konkursbuch 1995.
  • Kubin, Wolfgang; Tang, Xiaodu: Alles versteht sich auf Verrat. Gedichte von Hai Zi, Xi Chuan, Yu Jian, Ouyang Jianghe, Wang Jiaxin, Wang Xiaoni, Zhai Yongming und Chen Dongdong.Bonn: Weidle 2009.

Prof. Dr. Wolfgang Kubin ist Inhaber des Lehrstuhls für Sinologie an der Universität Bonn, Übersetzer und Schriftsteller. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der klassischen und modernen Literatur- und Geistesgeschichte sowohl in der Tradition als auch in der Moderne. Für sein wissenschaftliches, übersetzerisches und literarisches Werk erhielt er diverse Preise, Auszeichnungen und Ehrenprofessuren. Als Schriftsteller verfasst er vornehmlich Lyrik und Essays, aber auch Erzählungen.