Auf nach China ins Land von Ping und Pong

Auf mach China ins Land von Ping und Pong

Termin: Mittwoch, 28. April 2010
Uhrzeit:  15.00 – 16.30 Uhr
Ort: Kleiner Saal, Stadtbücherei Heidelberg, Poststraße 15, 69115 Heidelberg

Was wir so über China denken, ist geprägt von dem, was wir schon einmal, mehr oder weniger zufällig, über China gehört haben. Kinderlieder wie das aus „Ritter Rost und die Hexe Verstexe“, Kinderbücher wie „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, ein Besuch im China-Restaurant oder auch ein Blick in die Zeitung vermitteln ganz unterschiedliche Eindrücke dieses fernen Landes. Wie viel aber von dem faszinierenden, andersartigen, bunten, zerbrechlichen, grausamen China, das wir dort antreffen, gehört eigentlich wirklich zum täglichen Erleben eines jungen Chinesen heute, der – genau wie ihr – Tag für Tag die Schulbank drückt und nachmittags Musik macht,  Kung-Fu trainiert oder Fußball spielt? Ein wenig soll dieser Vortrag zum Nachdenken anregen über das, was wir uns so denken über China, und warum.  Kommt also mit auf eine kleine Reise nach China, bei der ihr zum Abendessen garantiert wieder zu Hause seid.

Prof. Dr. Barbara Mittler leitet seit 2004 das Institut für Sinologie an der Universität Heidelberg. Sie beschäftigt sich mit unterschiedlichen Facetten chinesischer Kultur: den Medien, der Musik, der Literatur und der Propagandakunst.

John-Rabe-Abend

John-Rabe-Abend

Termin: Mittwoch  28. April 2010
Uhrzeit:  18.00 – 21.00 Uhr
Präsentation: Prof. Dr. Thomas Rabe
Ort: Karlstorkino, Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg

Der Deutsche John Rabe, Siemens-Manager und NSDAP-Mitglied, rettet 1937 mehr als 200.000 Chinesen vor der japanischen Armee, die die Hauptstadt Nanking in ein brennendes Inferno verwandelt. Was bringt John Rabe dazu, sich den angreifenden Truppen mit dem Hakenkreuz in den Weg zu stellen? Die meisten Ausländer und reichen Chinesen haben Nanking längst verlassen, als die Truppen des ja panischen Kaiserreiches auf die chinesische Haupt­stadt zu  marschieren. Rabe aber bleibt. Der Angestellte hat einen Plan. Mit einigen Missionaren und Geschäftsleuten gründet er eine „Internationale Schutzzone“, in der die Bevölkerung Zuflucht findet und die er mit Zivilcourage und mit dem Hakenkreuz verteidigt. Im eigenen Wohnhaus und Garten nimmt er auf 1000 qm allein 650 Chinesen auf und schützt sie so vor dem sicheren Tod. Das Symbol der Nationalsozialisten flößt den Japanern Respekt ein. Zurück in Deutschland will Rabe von dem Massakerberichten, auch dem „Führer“. Hitler-Deutschland aber lässt Rabe fallen, er wird kurzfristig von der Gestapo verhaftet und zum Stillschweigen verurteilt. 1950 stirbt er in Berlin, krank und verarmt. Die Stadt Nanking möchte dieses Jahr auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Berlin-Charlottenburg ein Ehrengrabmal für John und Dora Rabe errichten.

In Nanking erinnert das frühere Wohnhaus von John Rabe als Friedensinstitut an sein Wirken in Nanking 1937/1938. In Heidelberg hat sein Enkel Prof. Dr. Thomas Rabe zusammen mit seiner Frau Elisabeta Rabe ein „John Rabe Kommunikationszentrum e. V.” gegründet mit dem Ziel, einen kleinen Beitrag zur Völkerverständigung zwischen China und Japan zu leisten.

Xiaos Weg

Xiaos Weg He ni zai yiqi  (Regie: Chen Kaige, 2002)

Termin: Dienstag, 27. April 2010
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Ort: Karlstorkino, Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg

Als der junge Regisseur Chen Kaige in den 1980er Jahren erste Proben seines Könnens abgab, galt er als der heimliche Star einer Generation von Filmemachern, die in raschen Schritten das Kino in China veränderten. Einige seiner Filme lösten dabei den an ihn selbst gestellten hohen künstlerischen Anspruch Chen Kaiges ein – etwa „Gelbe Erde“ (1984) oder der international bekanntere „Lebewohl meine Konkubine“ (1993). Mittlerweile ist Chen längst dazu übergegangen,  massentaugliche Filme zu drehen – zuletzt das Historienepos „Wu Ji – die Reiter der Winde“ (2005) oder die Biographie des wohl berühmtesten Darstellers der Pekingoper, „Mei Lanfang“ (2008).

Mit „Xiaos Weg“ (2002) greift Chen Kaige ein Thema auf, das vielfache Bezüge zu seiner eigenen Biographie aufweist und gleichzeitig Relevanz für das China von heute besitzt. „Xiaos Weg“ behandelt das Verhältnis der Generationen – in diesem Fall einen Vater-Sohn-Konflikt – und die Frage nach der Wahl des richtigen Berufs und dessen Ausübung – hier das Geigenspiel. Chen Kaige gelingt es in diesem für seine Verhältnisse schlichten und doch überaus eindrücklichen Film, einen Blick auf die Realitäten Chinas zu werfen, in der ethisch korrektes Handeln und die Entscheidung für den eigenen Lebensweg eine Herausforderung schon für die Heranwachsenden darstellen.

Dr. Martin Gieselmann ist Geschäftsführer des Südasien-Instituts (SAI) der Universität Heidelberg. Nach einem Studium der Modernen Sinologie und Theaterwissenschaft in München und Heidelberg legte er 2004 seine Promotion mit Schwerpunkt Film an der Universität Wien vor. Seit 2002 erfolgten zahlreiche Publikationen, Vorträge und Lehraufträge zum chinesischen Film, u. a. an den Universitäten Heidelberg, Wien und der Hochschule für Fernsehen und Film, München.

Rabelais in Fernost?

Rabelais in Fernost? 
Der chinesische Romancier Yu Hua. Erfahrungen seines deutschen Übersetzers mit Autor und Werk

Termin: Dienstag,  27. April 2010
Uhrzeit: 15.00 Uhr
Ort: Kleiner Saal, Stadtbücherei Heidelberg, Poststraße 15, 69115 Heidelberg

Ulrich Kautz liest aus den von ihm ins Deutsche übersetzten Romanen des chinesischen Bestsellerautors Yu Hua, Jahrgang 1960, und stellt den Autor näher vor, den er bei vielen gemeinsamen Lesereisen gut kennenlernte.„Brüder“ heißt das bisher letzte Buch von Yu Hua, das sich allein in China mehr als 1,5 Millionen Mal verkaufte. Es erzählt von zwei ungleichen Brüdern, die als Kinder die Kulturrevolution erleben und erleiden und sich als Erwachsene den neuartigen Anforderungen und Belastungen des heute in China herrschenden Turbokapitalismus stellen müssen. Es ist die Geschichte vom unaufhaltsamen Aufstieg des schlitzohrigen Glatzkopf-Li und vom ebenso unaufhaltsamen Abstieg seines „braven“ Stiefbruders Song Gang, der der rasanten Entwicklung im heutigen China nicht gewachsen ist. Es handelt sich um eine Groteske, nicht frei von tragischen Elementen, in so drastischer und farbenreicher Sprache, dass der Autor von einem französischen Rezensenten schon einmal als „Rabelais in Fernost“ apostrophiert wurde. Der Abend über Yu Hua ist jedoch nicht allein dem neuen Werk gewidmet, sondern beschäftigt sich auch mit seinen früheren Romanen „Leben!“ (1994 von Zhang Yimou verfilmt) und „Der Mann, der sein Blut verkaufte“, die von ihrer literarischen Qualität her mindestens ebenso hoch einzustufen sind wie „Brüder“. „Leben!“ ist die Geschichte des Bauern Fugui und seiner Familie vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte Chinas in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Der Mann, der sein Blut verkaufte“ umspannt die ersten vierzig Jahre der Volksrepublik, als der einfache Arbeiter Xu Sanguan mit seiner Frau unter großen Schwierigkeiten drei Söhne großzieht. Um Geld aufzutreiben, spendet er immer wieder Blut, was ihn fast das Leben kostet. Wie in „Leben!“ wird der Bericht über das mitunter tragische Leben der Protagonisten mit dem Yu Huas Werke kennzeichnenden skurrilen Humor unterlegt, sodass auch Nichtchinesen leicht Zugang zur Lebenswirklichkeit und Gefühlswelt dieser Bücher finden.

Prof. Dr. Ulrich Kautz, Jahrgang 1939, studierter Diplom-Übersetzer und -Dolmetscher für Englisch und Chinesisch, arbeitete nach jahrelanger praktischer Tätigkeit als Translator mehrere Jahrzehnte lang als Hochschullehrer sowie als Übersetzer zeitgenössischer chinesischer Belletristik. Von ihm liegen neben einem Handbuch „Didaktik des Übersetzens und Dolmetschens“ u. a. zahlreiche Übersetzungen chinesischer Schriftsteller wie Yu Hua, Wang Meng, Wang Shuo,  Yan Lianke, Feng Li u. a. vor. Im Jahr 2007 erhielt er von der chinesischen Regierung den Staatspreis für besondere Verdienste um die chinesische Literatur im Ausland.

Still Life

Still Life
Sanxia haoren (Regie: Jia Zhangke, 2006)

Termin:  Montag, 26. April 2010
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Ort: Karlstorkino, Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg

Die Stadt Fengjie hat im Zuge der Bauten des Drei-Schluchten-Damms das Interesse gleich mehrerer chinesischer Filmemacher geweckt. Die in der Provinz Sichuan im Regierungsbezirk der Millionenstadt Chongqing und direkt am Jangtse gelegene Stadt wurde zum Sinnbild für Verlust und Zerstörung, die die wirtschaftliche Entwicklung Chinas im Allgemeinen und der Dammbau im Besonderen mit sich brachte. Fengjie eignete sich aufgrund der ihr zugeschriebenen 2000-jährigen Geschichte ganz besonders, um die Kosten der Moderne in China ins Bild zu rücken. Der Film Still Life, der 2006 in Venedig den Goldenen Löwen gewann, ist die mit Abstand bekannteste cineastische Bearbeitung des Untergangs einer Stadt mitsamt den Folgen für ihre Bewohner.

Regisseur Jia Zhangke, der zuvor bereits mit Filmen wie Platform / Zhantai (2000) einen dokumentarischen Blick auf das China der 1980er Jahre geworfen hatte, bleibt seiner realitätsnahen Form der Präsentation des heutigen China auch in Still Life treu. Erneut sind es gewöhnliche, beinahe banale  Figuren und Geschichten, in denen Jia Zhangke das Drama des Existenzkampfs im China von heute einfängt. In ruhigen, eindrücklichen Bildern gelingt Jia ein gleichzeitig poetisches wie bedrückendes Porträt eines Landes im Umbruch.

Dr. Martin Gieselmann ist Geschäftsführer des Südasien-Instituts (SAI) der Universität Heidelberg. Nach einem Studium der Modernen Sinologie und Theaterwissenschaft in München und Heidelberg legte er 2004 seine Promotion mit Schwerpunkt Film an der Universität Wien vor. Seit 2002 erfolgten zahlreiche Publikationen, Vorträge und Lehraufträge zum chinesischen Film, u. a. an den Universitäten Heidelberg, Wien und der Hochschule für Fernsehen und Film, München.

Historische und gegenwärtige Entwicklung des Chinesischen als Fremdsprache (ChaF)

Termin:  Freitag, 23. April 2010
Uhrzeit: 16.00 – 17.30 Uhr
Ort: Konfuzius-Institut an der Universität Heidelberg e.V., Speyerer Straße 6, 69115 Heidelberg

Mit einem historischen Rückblick auf den Chinesischunterricht in Deutschland im Kontext der Chinaforschung seit über 100 Jahren beginnt der Vortrag und stellt im Folgenden die Entwicklung des Chinesischen als Fremdsprache (ChaF) in der VR China und dessen Etablierung als wissenschaftliche Disziplin seit 1978 vor.

Prof. Kupfer erläutert die Motive für die Gründung des Fachverbandes Chinesisch (Deutschland, Österreich, Schweiz) im Jahr 1983 und stellt klar, wie sich die Professionalisierung der ChaF-Didaktik in Forschung und Lehre weiterentwickelte. Wichtig und wegweisend ist der Beginn der Zusammenarbeit mit China und im internationalen Rahmen im Bereich ChaF seit den frühen 1980er Jahren. Abschließend gibt es eine Zusammenfassung über die gegenwärtigen Tendenzen, Probleme, Perspektiven und Erwartungen zur globalen Entwicklung des ChaF.

Prof. Dr. Peter Kupfer lehrt als Professor seit 1998 am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim und ist Leiter des dortigen Arbeitsbereiches Chinesische Sprache und Kultur. Seit den frühen 1980er Jahren organisierte er zahlreiche Forschungsaktivitäten, Projekte und Konferenzen zur Linguistik und Didaktik des Chinesischen sowie zu Kultur und Gesellschaft des modernen China. Über zwei Jahrzehnte lang war er Vorsitzender des Fachverbandes Chinesisch e.V. und Vizepräsident der International Society for Chinese Language Teaching sowie Herausgeber der Zeitschrift CHUN (Chinesischunterricht). Im Jahr 2000 wurde ihm der erste Freundschaftspreis für Sprache und Kultur der VR China verliehen.

Unterm Schnurbaum

Termin:  Freitag, 23. April 2010
Uhrzeit: 19.30 – 21.00 Uhr
Ort: Kleiner Saal, Stadtbücherei Heidelberg

Wolfgang Kubin hat in den letzten zehn Jahren acht literarische Werke publiziert, darunter jüngst den Essayband „Unterm Schnurbaum”. Dieser behandelt vornehmlich die Veränderungen im
chinesischen Raum seit Beginn der 1990er Jahre aus poetischer und politischer Sicht. Schwerpunkt sind Peking, Hongkong und Macau. Der Schnurbaum ist eine Art Nationalsymbol Chinas – so wie die Eiche in Deutschland. Wolfgang Kubin erläutert anhand dieses Baumes, warum man beim Reisen eher sich selbst findet als den anderen: „Würde ein Chinese um eines Schnurbaums willen nach Bonn reisen? Würden wir uns in Peking auf die Suche nach einer deutschen Eiche begeben?“ fragt Kubin. „Wir möchten vielmehr in der Fremde das Fremde finden, sonst könnten wir ja daheim bleiben.“

Von Wolfgang Kubin sind bisher in Buchform die Gedichtbände Das neue Lied von der alten Verzweiflung (Bonn, 2000), Narrentürme (Bonn, 2002), Schattentänzer (Bonn, 2004), der Erzählband Die Geschichte der Schwärze und andere Geschichten (Wien, 2005) sowie Halbzeit einer Liebe. Eine Erzählung (Wien, 2006) und Lacrimae mundi. Gedichte (Wien, 2008) erschienen.  Des Weiteren Unterm Schnurbaum: Deutsch-Chinesische Wahlverwandschaften. Essays 1991−2009 (Bonn, 2009) und Brüder, ungewiss oder Was zu erzählen bleibt. Eine Erzählung (Klagenfurt, 2009).

Prof. Dr. Wolfgang Kubin ist Inhaber des Lehrstuhls für Sinologie an der Universität Bonn, Übersetzer und Schriftsteller. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der klassischen und modernen  Literatur-  und Geistesgeschichte sowohl in der Tradition als auch in der Moderne. Für sein wissenschaftliches, übersetzerisches und literarisches Werk erhielt er diverse Preise, Auszeichnungen und Ehrenprofessuren. Am 29.08.2007 verlieh ihm die chinesische Regierung in der Großen Halle des Volkes den Staatspreis der VR China für besondere Verdienste um die chinesische Buchkultur. Am 28.09.2009 erhielt er den Weilun-Forschungspreis der Tsinghua-Universität Peking. Als Schriftsteller verfaßt er vornehmlich Lyrik und Essays, aber auch Erzählungen.

Pipa trifft Posaune

Termin:  Mittwoch, 21. April 2010
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Ort: Luisenpark Mannheim / Teehaus, Theodor-Heuss-Anlage 2, 68165 Mannheim

Seit vielen Jahren fördert der Luisenpark Mannheim in besonderem Ambiente den kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland. Am östlichen Ende des Luisenparks bietet sich dafür im Chinesischen Garten das originalgetreu erbaute, größte chinesische Teehaus Europas an. Es ermöglicht seinen Besuchern einen authentischen Eindruck chinesischer Architektur und ist außerdem ein beliebter meditativer Rückzugsort.

Am Abend des 21.4. 2010 wird im Chinesischen Garten des Luisenparks ein ganz besonderes Konzert stattfinden, das Musiker und Besucher aus China und Deutschland verbindet. Beim Deutsch-Chinesischen Frühlingskonzert mit dem Titel „Pipa trifft Posaune“ musizieren Künstler aus Shanghai und Mannheim gemeinsam. Aus China ist ein siebenköpfiges Ensemble zu Gast, das an der Universität Shanghai musiziert und auf traditionellen chinesischen Instrumenten wie Guzheng oder Pipa ein Konzert gibt. Die musikalische Antwort aus Deutschland kommt von fünf Künstlern des Ensembles „Brassissimo“ mit Trompete, Posaune und Tuba: Neben Konzertreisen ins Europäische Ausland führten die Mannheimer Musiker auch schon Gastspiele in Shanghai durch, so dass wir auf neue Inspirationen gespannt sein dürfen.

Die Gruppe „Brassissimo“ ist das Quintett der Mannheimer Bläserphilharmonie. Die Mannheimer Bläserphilharmonie widmet sich seit mehr als 20 Jahren der sinfonischen Bläsermusik. Derzeit spielen etwa 80 Musikerinnen und Musiker im Alter von 14 bis 35 Jahren – Schüler, Studenten, Auszubildende und Berufstätige – in der Mannheimer Bläserphilharmonie.

Das Musikensemble der Shanghai Jiaotong University bestreitet sein Konzert mit folgenden chinesischen Instrumenten: Pipa, Guzheng, Daruan, Dizi, Erhu und Sheng.

Konfuzius heute

Termin:  Mittwoch, 21. April 2010
Uhrzeit: 18.00 – 20.00 Uhr
Ort: Hörsaal 09, Neue Universität, Universitätspl. 1, 69117 Heidelberg

In dem Vortrag „Konfuzius heute“ stellt Prof. Hans van Ess  – passend zur Eröffnungsfeier des Konfuzius-Instituts an der Universität Heidelberg e. V.  – die Frage in den Mittelpunkt, welche Rolle Konfuzius in der heutigen chinesischen Gesellschaft spielt. Lange Zeit verpönt, gilt Konfuzius gegenwärtig wieder als der chinesische Philosoph schlechthin – und gewissermaßen als ein Gegenstück zu Goethe, dem Namenspatron der deutschen Kulturinstitute. Der Vortrag wird in die wechselvolle Geschichte der Konfuziusrezeption im zwanzigsten Jahrhundert einführen und gleichzeitig Einblicke in die aktuelle Debatte geben, die über Konfuzius in der chinesischen Öffentlichkeit geführt  wird. Gleichzeitig sollen natürlich auch einige Merkmale zur Sprache kommen, die den Konfuzianismus als eigenständige Geistesströmung charakterisieren.

Prof. Dr. Hans van Ess, geboren 1962 bei Frankfurt und aufgewachsen in Tübingen, studierte Sinologie, Philosophie und Turkologie in Hamburg und Shanghai. Nach seiner Promotion über ein Thema des klassischen Konfuzianismus arbeitete er zunächst als Referent in einem privatwirtschaftlich organisierten Verband in Hamburg, bevor er 1995 Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Heidelberg wurde. Die Habilitationsschrift hatte den Neokonfuzianismus des 12. Jahrhunderts zum Gegenstand. Seit 1998 ist Hans van Ess Lehrstuhlinhaber für Sinologie an der LMU München, wo er in den letzten Jahren mehrere Ämter in Leitungsgremien der Universität bekleidet hat.

WEITERE VORTRÄGE ZU DIESEM THEMA:

Prof. Rudolf Wagner: Konfuzius, ein Bild das nicht zur Ruhe kommt

Prof. Thomas Fröhlich: Chinas Moderne aus Konfuziuanischer Sicht

Prof. Hans van Ess: Konfuzius heute

China-Wochen in Heidelberg

China-Wochen in Heidelberg vom 20.-30. April 2010

China-Wochen-Flyer PDF-Download (1MB)

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

http://www.uni-heidelberg.de/international/china-wochen.html